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Fundstücke

Noch einmal: Krieg aus einer geschlechterpolitischen Sicht

Jürgen Klute
Theologe, Publizist und Politiker
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Jürgen KluteSamstag, 02.04.2022

Ja, es ist eine Binse: Frauen und Männer stellen rund je die Hälfte der Weltbevölkerung. Dennoch sind geschlechterpolitische Kommentare und Stellungnahmen sowie eine geschlechterpolitische Berichterstattung zum Krieg in der Ukraine (wie auch bei anderen Kriegen) die Ausnahme. Lediglich wenn es um die Flucht von Menschen aus der Ukraine geht, wird darauf verwiesen, dass Männer im wehrfähigen Alter derzeit ihr Land nicht verlassen dürfen und dementsprechend vor allem Frauen auf der Flucht vor dem Krieg sind.

Nun hat die SPIEGEL-Kolumnistin Samira El Ouassil eine Kolumne veröffentlicht, die sich auf die für Männer und Frauen unterschiedlichen Arten von Leid, die ein Krieg verursacht, konzentriert. Ouassil betont, dass Männer wie Frauen unter einem Krieg zu leiden haben. Aber Frauen sind mit anderen Formen von Leid konfrontiert als Männer und ihre Formen von Leid werden oft übersehen:

In einer zynischen Kriegslogik verkörpern Frauen auch das verfeindete Land und wenn sie vergewaltigt werden, zielt diese Gewalt auch darauf ab, die gegnerische Kriegspartei zu schwächen. Die Misshandlung von Frauen ist hier auch militärstrategischer Terror.

Weibliche Körper sind aber auch auf andere Weisen durch den Krieg höchst gefährdet: Durch fehlenden Zugang zur Gesundheitsversorgung, einschließlich der reproduktiven Gesundheit für Frauen und Mädchen, entsteht ein höheres Risiko für ungeplante Schwangerschaften und Müttersterblichkeit – gerade in der Ukraine, wo es überdurchschnittlich viele Leihmütter gibt.

Vor diesem Hintergrund begrüßt Ouassil ausdrücklich das von Annalena Baerbock neu in die deutsche Politik eingeführte Konzept einer feministischen Außenpolitik und unterstützt Baerbocks Ansatz argumentativ. Die gute argumentative Untermauerung einer feministischen Außenpolitik macht diese Kolumne von Samira El Ouassil lesenswert.

Es ist übrigens erst der zweite Artikel unter den unzähligen und kaum mehr zu überschauenden Kommentierungen zum Krieg in der Ukraine, der mir bisher aufgefallen ist, weil er eine dezidiert geschlechterpolitische Perspektive einnimmt. Der erste Beitrag aus dieser Perspektive, auf den ich gestoßen bin, ist der von Waltraud Schwab, vier Tage vor dem russischen Überfall auf die Ukraine in der taz veröffentlichte Text „These zur toxischen Männlichkeit: Krieg ist das Ding mit Gemächt. Das Auffahren von Militärfahrzeugen mit phallischen Kanonenrohren an der als weiblich konnotierten Ukraine ist obszön“. Ich hatten den Text von Schwab seinerzeit hier empfohlen.

Noch einmal: Krieg aus einer geschlechterpolitischen Sicht

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