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Rassismus und Homophobie in deutschen Fußball-Stadien: eine Anthologie
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
picker für: Pop und Kultur Fundstücke Medien und Gesellschaft
Freier Journalist in Hamburg. Liebste Arbeit: Interviews führen; übelste Arbeit: Interviews abtippen.
Flohwalzer-Virtuose. Erste selbstgekaufte Kassette: Roxette - "Tourism". Krautrock, afrikanischer Blues und Souljazz waren da noch fern. Schätzt "Handgemachte Musik", und hört natürlich trotzdem HipHop, Dub und Ambient.
An mein erstes Fußball-Länderspiel erinnere ich mich noch gut. Es war der 12. Juni 2000, die deutsche Nationalmannschaft spielte im belgischen Lüttich gegen Rumänien. Mehmet Scholl hatte gerade das 1:1 erzielt, als die deutschen Fans neben mir zu singen begannen. Es waren nicht fünf oder sechs, es waren sicher Dutzende, deren Schmähung sich gegen die gegnerischen Fans und Spieler richtete: „Zick, zack, Zigeunerpack!“
Auch Dietmar Hopp, Mäzen des Bundesligaclubs TSG Hoffenheim, ist am Wochenende übel beleidigt worden, doch neu ist das nicht: Rassismus und Homophobie sind (nicht nur in deutschen Stadien) seit Jahrzehnten Alltag. Spiegel Online schreibt, dass der DFB noch am Tag vor dem Eklat empfohlen hatte, man solle Rassisten auf der Tribüne doch ein "Wir wollen Fußball schauen!" entgegensetzen.
Der Fußballverband misst mit zweierlei Maß: Wird der steinreiche Mitgründer des DFB-Premium-Partners SAP geschmäht, droht ein Abbruch; verlassen die Jugendfußballer von Hertha BSC den Platz wegen rassistischer Beleidigungen, wird die Partie gegen sie gewertet. EDIT: Piqer Jan Freitag hat diesen von Sportschau und Sportstudio ignorierten Irrsinn treffend zusammengefasst.
Die taz hat nun eine sehr unschöne Anthologie gängiger Stadion-Gesänge erstellt. "Deutsch für Fußballfans" versammelt Schockierendes: "Ruhrpottkanacken" und "Bullen schlachten" gehören hier noch zu den Harmlosigkeiten. Ich habe gewarnt.
Quelle: Martin Krauss Bild: Bernd Müller/imago taz.de
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Die Geschäftsführer einiger Zweitligisten haben einen Fragenkatalog an die DFL (und vermutl. auch den DFB) geschickt. Es sind nach dem vergangenen Wochenende nachvollziehbar ein Haufen Fragen offen, wie nun gemeinsam gegen Hass vorgegangen werden und auf Vorfälle in den Stadien reagiert werden soll: https://www.sportschau...