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Pop und Kultur

Jagd nach dem Glück – ein furioses Hörspiel über Werbung in Deutschland

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschFreitag, 03.01.2020

"Man muss Werbung nicht glauben. Man muss ihr glauben wollen."

Henrik von Holtums furios montiertes "Freistil"-Hörspiel ist ein wilder Ritt durch mehrere Jahrzehnte deutscher Radio- und Fernsehwerbung. Der immer noch tolle BVG-Rap, "Supergeil", Dagi Bee, Klassiker wie die Sparkassen-Werbung oder die Verwurstung von Hochkultur ("Also sprach Zarathustra") – all das greift von Holtum auf und verbindet es mit schlauen Sätzen, die man sich ausdrucken möchte, um darüber nachzudenken.

So zitiert der Autor Werbe-Gurus wie Jean-Remy von Matt und den Literaturwissenschaftler Mark Greif und stellt so die Verbindung zum Konsum- und Event-Wahn unserer Gegenwart her:

Wir jagen einem falschverstandenen Glück hinterher und neigen dazu, dieses Glück durch eine Liste bestimmter Erfahrungen zu ersetzen. Wir arbeiten diese Liste ab, sammeln die Erfahrungen ein und verwahren sie im Lagerraum des Gedächtnisses: Sex, Besäufnisse, Reisen, Abenteuer. Diese Erfahrungen gibt es nur in äußerst begrenzter Zahl, wir können uns nicht darauf verlassen, dass sie eintreten, und sie machen süchtig.

Von Holtums Beitrag ist weniger Feature oder Essay als ein Mixtape, eine irritierend repetitive Sammlung von Jingles, Sounds und Beats, mit DJ Koze oder DJ Shadow als hörbare Vorbilder. Ein Fazit oder eine Katharsis gibt es hier nicht, auch keine Bestandsaufnahme sich verändernder Werbewelten. Höchstens einen winzigen Abgesang auf Zeiten, in denen die deutsche Familie einträchtig beisammensaß und fröhlich den "Schneekoppe"-Jingle intonierte:

"Die Werbung verliert ihr altes Recht, unangemeldet ins Wohnzimmer zu platzen und trotzdem nett empfangen zu werden."

Jagd nach dem Glück – ein furioses Hörspiel über Werbung in Deutschland

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Kommentare 3
  1. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor mehr als 4 Jahre

    Wirklich gut gemachter Beitrag, ich habe jedoch nach etwa 20 Minuten abgeschaltet, weil mir das Chaos im Zusammenschnitt der Klänge und Botschaften zu viel wurde. Bis dahin aber: Unglaublich was sich die Werber über die Zeit für einen Käse ausgedacht haben und wie fies man teilweise durch die Jingles getriggert wird.

    1. Jan Paersch
      Jan Paersch · vor mehr als 4 Jahre

      Genau, deshalb der Verweis auf Elektronik-Bastler wie Koze oder Shadow. Ich glaube, man übertreibt nicht, wenn man den Beitrag als eigenständiges Kunstwerk bezeichnet.

    2. Maximilian Rosch
      Maximilian Rosch · vor mehr als 4 Jahre

      @Jan Paersch Nein, das ist keineswegs eine Übertreibung.

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