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Pop und Kultur

Das Kind in uns ist schuld: Warum wir zu Serienjunkies werden

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschMittwoch, 22.01.2020

Wir haben uns das Ende abgewöhnt. Serien, die endlos fortgesetzt werden und Streaminganbieter, die zum Dauerkonsum einladen tragen zur Infantilisierung erwachsener Medienkonsumenten ein, argumentiert Nathalie Weidenfeld. Unser Nicht-aufhören-Können erinnere an Kleinkinder, die abends im Bett um längeres Vorlesen betteln. Die Kulturwissenschaftlerin sieht in unserer psychologischen Regression einen ökonomischen Vorteil für die Produzenten:

So entsteht nicht nur das Begehren nach einem Produkt, sondern dieses Produkt kann praktischerweise auch für alle Altersstufen hergestellt werden ("all age products").

"Der Mensch als Homo narrativus kommt schwerlich ohne Erzählungen aus", schreibt die Autorin; Geschichten zu hören und aus ihnen zu lernen sei dem Menschen seit Anbeginn ein soziales Bedürfnis.

Der besondere Suchtfaktor von Serien sei jedoch der Wunsch nach Abschluss. Der Mensch sehne sich heute wie vor 2000 Jahren nach einer verlässlichen Struktur aus Anfang, Mitte und Schluss – schließlich sei dies auch die Dreiteilung des Lebens. Hier fällt es mir schwer, Weidenfeld zu folgen. Vielleicht hat sie auch einfach ein weiteres Serien-Faszinosum übersehen: das "Comfort Binging".

Serien sollen uns oftmals nicht unterhalten oder überraschen, sondern berieseln und trösten, schreibt Dorothea Wagner, vertraut wie die Wohnzimmereinrichtung, warm wie die Lieblingsdecke. So baue sich zwischen Fernsehzuschauer und Darsteller eine parasoziale Beziehung auf – in Wagners Fall zu den sechs von "Friends".

Nathalie Weidenfeld hat Ernsteres im Sinne: der Serialitätsglaube gewöhne uns an Ereignisse ohne Abschluss und Konsequenzen. Brexit und Klimagipfel würden sich ganz ähnlich im Kreis drehen. Wenn sie da mal nicht die Abstraktionsfähigkeit der Zuschauer unterschätzt.

Das Kind in uns ist schuld: Warum wir zu Serienjunkies werden

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