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Pop und Kultur

Charles Bukowski – zwei Stunden zum 100. des Schreibers, Säufers und Sexisten

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschDonnerstag, 27.08.2020

Es gibt viele schöne Bukowski-Zitate, die meisten haben mit Alkohol zu tun.

"I write these books while drinking and they earn me enough money to drink more" ist so eines, nicht weniger kaputte Romantik gibt es in seinen Buchtiteln: "Gedichte, die einer schrieb, bevor er im 8. Stockwerk aus dem Fenster sprang" oder "Erections, Ejaculations, Exhibitions and General Tales of Ordinary Madness". Wunderbar der Originaltitel der deutschen "Ochsentour": "Shakespeare Never Did This".

Heinrich Karl Bukowski, der dirty old man der US-Literatur, am 16. August 1920 im rheinischen Andernach geboren, mit drei Jahren nach Los Angeles gezogen, der Vater ein Schläger. Zum Außenseiter wird Charles durch starke Akne. Ein abgebrochenes Journalistik-Studium, Jobs als Fahrer und Lagerarbeiter, nächtliches Schreiben.

Seine Romane, die alle irgendwie Autobiografien sind, erzählen von einem Leben zwischen Bars und Pferderennbahn, von Huren, Maloche und Suff. Ein Alkoholiker und Eigenbrötler, entweder verkatert oder heillos betrunken, ein wortkarger Vagabund, vom Leben gezeichnet, aber innerlich ungebeugt.

So schreibt es der Spiegel in seiner Würdigung zu Charles Bukowskis 100. Geburtstag. Toller und zeitintensiver ist das unten gepiqte, ursprünglich dreistündige DLF-Feature von Knut Benzner. O-Töne, lange Ausschnitte aus Briefen und Werken des Autors und treffende Einschätzungen von Roni, dem Vorsitzenden der Internationalen Charles Bukowski Gesellschaft. Und: viel, viel Musik. Mit der Beat-Generation hatte Bukowski nichts am Hut, schon gar nicht mit Jazz, den Doors oder Dylan. Der Autor mochte Bruckner, Brahms und Beethoven, sowie Wagner (wenn nicht gesungen wird).

Ich mochte Beethoven, aber bevorzugte Brahms und Tschaikowski. ... Haydn war Liebe, einfach in Klang verwandelt. Händel schuf Dinge, die deinen Kopf nahmen und hochhoben, an die Decke.

Weiterhin großartig: die Sprecher. Benzner selbst klingt immer wie einer, den der Tabak im Laufe der Jahre aufgerauht hat. Wolfgang Rüter übernimmt die Rolle des Bukowski, und wie er den Autor spricht, tough, sonor, verletzlich, mit wunderbarem Timbre, das ist große Radiokunst.

Charles Bukowski ist nicht unumstritten, obwohl er sicher kein Frauenhasser war. Die 68-er schätzten ihn, trotz oder gerade wegen seines traditionellen Frauenbildes: "Seine Literatur wirkte erfrischend. Auch viele Frauen standen auf Bukowski", so Benzner.

Der Autor selbst sagte: "Ich mag es roh, leicht und einfach. Auf diese Weise lüge ich mich selbst nicht an."

Charles Bukowski – zwei Stunden zum 100. des Schreibers, Säufers und Sexisten

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Kommentare 4
  1. Du Irrelevant
    Du Irrelevant · vor mehr als 3 Jahre

    Vielleicht kann mir mal jemand erklären, was an einem Schriftsteller so toll sein soll, der von seinen Fantasien schreibt, die Kinder auf dem Spielplatz gegenüber zu vergewaltigen?!? Das war die erste Geschichte, die mir von ihm begegnet ist und nach der ich auch schon genug hatte...

    1. Yvonne Franke
      Yvonne Franke · vor mehr als 3 Jahre

      Oh wow. Das klingt allerdings schrecklich. Weißt du noch den Namen der Erzählung?

    2. Du Irrelevant
      Du Irrelevant · vor mehr als 3 Jahre · bearbeitet vor mehr als 3 Jahre

      @Yvonne Franke Leider nicht, ist ca. 20 Jahre her. Soweit ich mich erinnere war es eines der bekanntesten Bücher...
      Sehe gerade, dass er richtig viel veröffentlicht hat. Beim Überfliegen der Titel ist mir allerdings keiner aufgefallen, der es sein könnte.

  2. Yvonne Franke
    Yvonne Franke · vor mehr als 3 Jahre

    Stimmt, es gibt auch Frauen, die auf Bukowski stehen. Mich zum Beispiel. Danke, Jan! Seine Brahms-Liebe allerdings überrascht mich – auf angenehme Weise.

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