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Heilbronn – reich und rechts?

Hasnain KazimFreitag, 03.07.2020

Dieser sehr lesenswerte Text über die Stadt Heilbronn und den dortigen Erfolg der AfD bei der zurückliegenden Bundestagswahl (16,4 Prozent!) ist im Oktober 2017 erschienen. Ich habe sechs Jahre in Heilbronn gelebt, von 2000 bis 2006, und empfand die Menschen dort insgesamt als herzlich, freundlich, zugewandt, durchaus weltoffen, dabei aber auch konservativ und a bissle verbissen manchmal ("Schaffe, schaffe, Häusle baue"). Schwaben sind, mal allgemein gesprochen, hart zu anderen und hart zu sich, aber insgesamt doch ganz nett.

Jetzt war ich wieder in Heilbronn, nur kurz, zu einer Lesung. Jedes Mal, wenn ich diese Stadt besuche, bin ich erstaunt über die atemberaubende Entwicklung: neue Häuser, neue Straßen, ja ganze Stadtteile entstehen neu. Die Bundesgartenschau 2019 hat ihren Beitrag dazu getan, der Mäzen Dieter Schwarz, Lidl-Gründer und einer der reichsten Männer Deutschlands, einen weiteren. Man kann darüber streiten, ob alles gut ist, ob zum Beispiel Schwarz zu viel bestimmen darf ohne Abstimmung mit anderen, aber ich persönlich finde, alles in allem stimmt die Richtung und die Entwicklung ist gut. Vor allem, weil sehr, sehr viel in Bildung investiert wird und die Stadt unglaublich jung und international wirkt.

Aber dann erinnere ich mich wieder an diesen "Zeit"-Artikel.

Spaziert man heute durch Heilbronn, fühlt man sich mancherorts, als wandle man durch wahr gewordene Architektenträume. Klare Linien, weite Plätze mit Rasenflächen, Stadtmenschen mit Aktentaschen, wie Modellbaufiguren auf saubere Treppenstufen drapiert. Und diese Leute haben die AfD gewählt?

Das fragt man sich tatsächlich. Warum wählen 16,4 Prozent der Wählerinnen und Wähler eine rechtspopulistische, in weiten Teilen rechtsextremistische Partei, wenn es ihnen so gut geht? Welcher Geist lebt dort in den Köpfen der Leute? Warum können sie Kritik, ob berechtigt oder nicht, sachlich, vernünftig, konstruktiv äußern?

Die Reporter schreiben weiter:

Angenommen, das reiche Heilbronn wäre noch reicher. Angenommen, auch der letzte Arbeitslose hätte einen Job gefunden und die Flüchtlinge wären inzwischen vorbildlich integriert – oder überhaupt nicht da. Man kann davon ausgehen, dass manche Menschen in der Stadt dennoch vom drohenden Niedergang Deutschlands sprächen. Und dass sie irgendeiner anderen Minderheit die Schuld daran gäben. Sozialwissenschaftliche Untersuchungen offenbaren, dass Hunderttausende Menschen in der Bundesrepublik so denken. Ob Zufall oder nicht, in Heilbronn leben besonders viele von ihnen. Damit lässt sich ein Teil des Erfolges der AfD in dieser Stadt erklären.

Dieser Text macht nachdenklich, auch drei Jahre nach seinem Erscheinen. Weil er meine Vermutung stützt, dass man, selbst wenn alles gut und richtig läuft, nicht davor gefeit ist, dass manche Leute es für angebracht halten, aufgrund ihrer "Sorgen und Nöte" Extremisten zu wählen.

Man sollte bei den nächsten Wahlen sehr genau nach Heilbronn schauen.

Heilbronn – reich und rechts?

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