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Warum sind Programmiererinnen heute meist männlich?

Gabriele Feile
Ich selbst. Botschafterin & Brückenbauerin.

...die mit dem Schmetterling.
Meine Intention: Ziemlich weite Blickwinkel beisteuern, meistens aus der Luft.
Meine Mission: Brücken bauen zur #Schmetterlingsfrequenz
https://schmetterlingsfrequenz.eu/
Mein Buch: https://gabrielefeile.de/buch/

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Gabriele FeileDienstag, 29.12.2020

Die Historikerin Marie Hicks untersucht den Einfluss von Kategorien wie Geschlecht, Hautfarbe oder Klasse auf Menschen und Organisationen.

Im 2. Weltkrieg haben die Briten erstmalig mit Computertechnik gearbeitet, um die Codes deutscher Chiffriermaschinen wie Enigma und Lorenz zu entschlüsseln. Das war so erfolgreich, dass auch nach dem Krieg in diese Technologien investiert wurde, um die Datenverarbeitung in Verwaltung, staatlicher Industrie, Gesundheitswesen und Sozialversicherung effizienter zu machen.

Für das britische Empire war diese Strategie ein Weg, um seine bröckelnde Weltmacht zu erhalten. Dass dies nicht nachhaltig gelang und die britische Computerindustrie in den 1970er Jahren unterging, schreibt Hicks auch der systematischen Diskriminierung von Frauen zu.


Im Jahr 1955 wurde für die Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung das Prinzip der gleichen Bezahlung für gleiche Arbeit eingeführt. Nur eine Tarifgruppe wurde davon ausgeschlossen, die Büromaschinenarbeiter. Dieser gehörten Tausende Frauen an, deren Gehalt deutlich unter dem ihrer wenigen männlichen Kollegen lag. Die Gehälter der Frauen, hieß es, seien angemessen für die Art von Arbeit, die sie leisteten.

Frauen waren traditionell für die Buchhaltung und Lohnabrechnung zuständig. Zuerst erledigten sie das manuell, später bedienten sie dafür Maschinen, was dazu führte, dass Büromaschinenarbeit als anspruchslos und einfältig galt. Als die Maschinen und mit ihnen die Arbeitsschritte komplexer wurden, änderte sich daran nichts.

In den Fünfzigerjahren bedienten und programmierten Frauen in der britischen Verwaltung die raumgroßen elektromechanischen Lochkarten-Anlagen ebenso wie die ersten elektronischen Großrechner, die etwa in der Behörde für Luftfahrtforschung zur Anwendung kamen. Ihr Ansehen stieg dadurch nicht. Programmieren galt vielmehr als Aufgabe von Bürokräften mit niedrigem Status.


Frauen galten damals nicht als Programmiererinnen, sondern als Computer-Anwenderinnen. So lautete auch die offizielle Berufsbezeichnung. Die Frau, die die Hardware für die Entschlüsselung des Enigma-Codes geliefert hat, war Andrina Wood. Sie sollte weltweit die Computergeneration ihres Arbeitgebers präsentieren.


Wood hatte alle Programme, die sie den Kunden vorführte, selbst geschrieben. Sie war keine Ausnahme. In der Branche hatte jedes Unternehmen ein fast rein weibliches Team, das tat, was heute die Aufgabe von Vertriebsingenieuren ist.


Durch den Wandel des Stellenwertes der computergestützten Arbeit, wurde sie für Männer und das Management (dem damals nur Männer angehörten) interessant. Also wurden Männer als Computerbediener eingestellt und von "klugen Frauen" ca. 6-9 Monate eingearbeitet und eingewiesen. Das begann so um 1959. Diese Frauen waren am unteren Ende der Gehaltspyramide angesiedelt, aber dennoch verantwortlich für die Computer, bis die Männer vollständig eingearbeitet waren. Die Frauen hatten allenfalls die Chance, später als Assistentin der von ihnen geschulten Manager "zu dienen". Denn: Frauen waren im Management nicht vorgesehen.


Die meisten Programmiererinnen strandeten als Hausfrauen, wodurch wichtiges Wissen verlorenging.


Heute ist es nach wie vor schwierig, Frauen für den Programmierberuf zu begeistern. Ob das historische Gründe hat?

Warum sind Programmiererinnen heute meist männlich?

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