Der Däne Claud Ruhe Madsen ist bekannt als erster nicht-deutscher Oberbürgermeister in einer deutschen Großstadt, nämlich in Rostock. In der brand eins berichtet er in "Updates aus dem Rathaus" regelmäßig von seiner Arbeit – die er übrigens parteilos und als Quereinsteiger macht. Früher war er Unternehmer und hat eine Möbelkette und eine Wohnmobilvermietung gegründet.

In der neuesten Folge geht es um den Verlust von Arbeitsplätzen durch die Insolvenz der MV Werften, über eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen und, anhand von Büroklammern, über die Bürokratie in deutschen Amtsstuben.

So berichtet er zum Beispiel von seinem Besuch in einem Impfzentrum:

Es ist beeindruckend, was dort geleistet wird, aber ich dachte, ich wäre bei einem Umzugsunternehmen, weil da so viele große Kartons mit Papier herumstanden. Wir müssen das Thema Datenschutz neu diskutieren. Sind unsere Daten sicher, wenn sie in Pappkartons lagern?

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Ein Dienstleister holt sie ab und scannt die Unterlagen ein. Das Unternehmen ist aber unter anderem deshalb noch mit den Dokumenten der ersten Impfwelle beschäftigt, weil man mit dem Entfernen von Büroklammern zu tun hat – sonst können die Unterlagen nicht gescannt werden.

Doch er macht auch Hoffnung, denn er will das ändern mit der deutschen Bürokratie:

Die Chancen stehen gut, dass wir die Möglichkeit erhalten, Dinge auszuprobieren, die nicht mit dem Bundesgesetz abgestimmt sind. Auch meine Landesregierung hat mir signalisiert, dass wir in Rostock eine neue Art Verwaltung ausprobieren können – smarter, mit Lösungen, die wir im laufenden Prozess weiterentwickeln, statt sie jahrelang zu planen. Wir haben uns mit dänischen Kommunen ausgetauscht, die da schon viel weiter sind, und mit Software-Lieferanten. Wir könnten sofort loslegen.

Drücken wir ihm die Daumen!