Corona/ Covid19 ist real und stellt eine existenzielle Bedrohung für die Weltgemeinschaft dar. Die als Antwort und Regulierung auf diese Bedrohung getroffenen Maßnahmen zu kritisieren, bedeutet nicht, die tatsächlichen Gefahren zu ignorieren oder die pathologischen Kausalzusammenhänge zu leugnen. 

Es bedeutet, sich all die Konsequenzen außerhalb des Gesundheitswesens bewusst zu machen, die mit besagten Maßnahmen, intendiert und unintendiert, einhergehen.

Zuallererst fällt einem möglicherweise hierzulande das relativ stark ausgeprägte Level an diskursiver Kontrolle ein. Auch, wenn ich hier nicht die Narrative der Querdenker:innen propagieren möchte, so muss ich doch gestehen, im letzten Jahr das Gefühl bekommen zu haben, dass einige recht drastische Ausgrenzungsmethoden in den öffentlichen Debatten Einzug gehalten haben. 

Aber im globalen Kontext erscheint dies als Luxusproblem einer diskursiv nach wie vor relativ autonomen und wohlbehüteten Wohlstandsgesellschaft. Vielmehr sind es soziokulturelle Rupturen und Überwachungsmaßnahmen, wirtschaftliche Folgeschäden oder ganz allgemein desolate Auswirkungen auf ökonomisch und politisch weniger stabil entwickelte Länder, die uns noch viel zu wenig bewusst sind und deren Auswirkungen uns die nächsten Jahrzehnte ohne Zweifel einigermaßen in Atem halten werden. 

Dankenswerter Weise startet der britische Guardian nun eine Reihe, in welcher die  Konsequenzen, die sich in anderen Ländern und Erdteilen aus den Corona-bedingten Einschränkungen und Repressionen ergeben, aufgearbeitet und behandelt werden.