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Meinung und Manipulation - alles Böse kommt aus Russland?

Gabriel Koraus

•Ausbildung als Sinologe und Religionswissenschaftler
•Arbeit in der Outdoorbranche mit Fokus auf soziale Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung in globalen Lieferketten

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Gabriel KorausSamstag, 26.09.2020

Bereits im Kalten Krieg war die Fabrikation alternativer Fakten zum Zwecke der Meinungsmanipulation eine Spezialität russischer Außenpolitik. "Agitprop" hieß das zur Anwendung kommende Konzept, eine Wortschöpfung aus der Kombination von "Agitation" und "Propaganda". Dabei geht es nicht mehr darum, Zuschreibungen wie richtig und falsch konkret zu beeinflussen und spezifische Annahmen und Urteilen bei den Rezipienten zu induzieren. Es geht darum, die subjektive Urteilskompetenz zu überlasten und zu erodieren, es geht um Verwirrung, Ablenkung und Destabilisierung der politischen und gesellschaftlichen Ordnung. 


Nun scheint es, dass dererlei Bemühungen in den letzten Jahren wieder vermehrt intensiviert werden. Auch in Deutschland, v.a. aber in den Ländern des Balkans und des ehemaligen Ostblocks scheint gezielte und diffuse Desinformationen im Rahmen konzertierter Manipulationsstrategien ein wesentlicher Bestandteil russischer Außenpolitik zu sein. 

In den USA freilich wird die Debatte seit den u.a. durch russische Trollfarmen mitbedingten Ergebnissen der letzten Präsidentschaftswahlen besonders intensiv geführt. 

Ob durch besagte Trollfarmen, gezielte und randomisierte Bot-Kampagnen auf Twitter und Facebook oder ausgelagerte und in unterschiedlichen Sprachen aufbereitete Medienformate wie RT-News - immer erscheint Russland am Ende als dunkler Fürst globaler Meinungsmanipulation. 

Das dies aber mitnichten so ist, wird im gepiqten Artikel thematisiert. Viel destruktiver und gleichsam effektiver ist die gezielte Instrumentalisierung von intrinsisch in der Gesellschaft vorhandenen  Dissonanzen und Tendenzen durch nationale Vertreter der politischen Klasse. 

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"(...) in focussing on the tactics of the aggressors, we may be overlooking our weaknesses as victims. (...) Unless we mitigate our own political polarization, our own internal issues, we will continue to be an easy target for any malign actor, (....) When the American public is full of fear, hate, distrust, and exhaustion, it’s not hard for some trolls—whether in St. Petersburg or in the White House—to stir up those emotions into something even more poisonous. (...) There’s nothing inherently foreign about the rise and spread of disinformation. Using the Russian word dezinformatsia doesn’t make the practice any different from homegrown falsehoods spread online by Americans targeting other Americans." 



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Denn ob nun Russland oder wer auch immer sich um Desinformation bemüht, die Mittel sind nach wie vor begrenzt: Facebook, Twitter, Youtube, Blogs und Co. 

Die Macht sozialer Medien aber besteht 'nur' darin, bereits bestehende Hotspots im Diskurs zu entzünden, Tendenzen und Meinungen zu verstärken, jedoch nicht darin, diese zu generieren. 

Umso instabiler, polarisierter und reaktionärer aber die gesellschaftliche Atmosphäre ist, umso wirkungsvoller erweisen sich Techniken der Meinungsmanipulation via sozialer Medien. Einen Twitter-Hashtag ein paar Stunden zum trenden zu bekommen ist nicht gleichbedeutend damit, fundamentale Ansichten zu beeinflussen oder die Leute auf die Straße zu bekommen. 

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"Such externally guided operations exist, but to exaggerate their prevalence and potency (...) provides an overly convenient explanation for much of what is ugly and false in our politics." 



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Also was ist zu tun? Der Artikel liefert eine mögliche  Antwort:

"In 1946, Kennan, who coined the notion of “political warfare,” dropped by the Moscow Embassy code room to relay his thoughts on how to counter the geopolitical threat of Communism. The Kremlin clearly had great ambitions to infiltrate and weaken the Western order, and considerable resources to devote to the task. How best to combat those efforts? His missive, known as the “Long Telegram,” is a key document in the canon of U.S. foreign policy. “Much depends on the health and vigor of our own society,” he wrote to his bosses back in Washington, likening the Kremlin and its ideologues to a “malignant parasite which feeds only on diseased tissue.” As such, he went on, “every courageous and incisive measure to solve internal problems of our own society, to improve self-confidence, discipline, morale and community spirit of our own people, is a diplomatic victory over Moscow worth a thousand diplomatic notes and joint communiqués. If we cannot abandon fatalism and indifference in the face of deficiencies of our own society, Moscow will profit.” 

Heutzutage ist es schon lange nicht mehr nur Moskau... 


















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