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Kopf und Körper

Die Pandemie als mentale Krise

Gabriel Koraus

•Ausbildung als Sinologe und Religionswissenschaftler
•Arbeit in der Outdoorbranche mit Fokus auf soziale Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung in globalen Lieferketten

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Gabriel KorausDonnerstag, 24.12.2020

Für jemanden, in dessen Familie mehrere Angehörige massiv unter den sekundären sozialen und psychologischen Effekten der Corona-Pandemie leiden, steht Heilig Abend geradezu exemplarisch für die seelischen Störungen, welche durch die Pandemie selbst, als auch durch die administrativen Maßnahmen zur Eindämmung dieser Viruserkrankung ausgelöst werden. 

Im aktuellen Kontext werden die Betroffenen mit einer doppelten Unsicherheitskonstellation konfrontiert: zum Einen mit dem  Coronavirus selbst, welches als übermächtige und indefinite Bedrohungssituation, als sowohl diffuse aber gleichsam absolute Gefahr erlebt wird. 

Zum Anderen durch die mitunter als repressiv erlebten (keine Wertung!), in jedem Falle aber über alle gekannten Maße und Notwendigkeiten hinaus einschränkenden Kontroll- und Disziplinarmaßnahnen. 

In der Konsequenz sehen sich viele Menschen einer so fundamentalen und existentiellen Erschütterung und Untergrabung der von Ihnen für selbstverständlich gehaltenen Ordnungsstrukturen und Regelmechanismen ausgesetzt, dass jegliche Alltagswirklichkeit und jegliche routinisierte Praxis unmöglich aufrecht zu erhalten ist. 

Die Pandemie und Ihre Folgen unterminieren das Sicherheitsempfinden unzähliger Menschen in drastischer Weise. 

Dies soll nun weder eine Kritik an den getroffenen Regulierungen sein, noch soll in Abrede gestellt werden, daß bei einer überwiegenden Mehrheit der Betroffenen eine, mehr oder weniger latente, Prädisposition zur emotionalen oder kognitiven Instabilität vorherrschte, deren destruktives Potential nun durch eine traumatische, kollektiv reflektierte Krise aktiviert wurde. 

Aber ein Hinweis auf dieses Phänomen muss gestattet sein. In meiner Verwandtschaft finden sich also mehrere Beispiele, wo das individuelle Abdriften sowohl in völlig hypochondrische Coronaparanoia, als auch in reaktionären und extremen, intentionalen Nonkonformismus (das ganze Programm von Merkel-Maulkorb über Bill Gates als teuflischem Mastermind bis zu QAnon) zu beobachtbaren ist. Beidem liegt, mittlerweile attestiert, eine pathologische Angststörung zu Grunde, die durch die wahlweise als Anomie oder als autoritäre Manipulationsstrategie wahrgenommenen gesellschaftlichen Zustände angetriggert wurde. 

Schön ist die Feier des Weihnachtsfestes mit keinem der beiden Lager. 



Häufig höre ich in letzter Zeit die Relativierung, so schlimm sei das alles nicht, keine/r und niemand würde durch Corona depressiv. 

Gekauft, meinetwegen. 

Aber Auslöser ist ja nicht gleich Ursache. Wenn allerdings der Auslöser permanent reproduziert wird und zudem überproportional wirkmächtig ist, sieht die Sache etwas anders aus. Zumindest sind die "Resultate" dann deutlich signifikanter. 


Und vielleicht haben wir es einfach noch nicht deutlich genug registriert? 

Bezeichnenderweise stammt nun nämlich der dieses Phänomen behandelnde, gepiqde Artikel aus einem Wirtschaftsmagazin. In diesem Metier fällt es offenbar zuerst auf, wenn die Leutchen plötzlich mit völlig unerwarteten Diagnosen Ihr Fernbleiben von der anstehenden Zoom-Konferenz erklären... 






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