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Volk und Wirtschaft

Zur Kritik der politischen Ökologie

Frank Lübberding
Journalist und Autor
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Frank LübberdingDonnerstag, 09.05.2019

In der wirtschaftspolitischen Debatte geht es nicht mehr um die vergleichsweise einfache Frage, gesellschaftliche Bedürfnisse möglichst effektiv zu befriedigen. Etwa darum, wie man am besten von A nach B kommt. Zugleich gilt es immer, die Welt zu retten. Entsprechend wird die Einführung einer Kohlendioxidsteuer entlang der bekannten politischen Lager diskutiert. In der NZZ beschäftigt sich Peter Hersche mit der politischen Verortung der Ökologie:

"Heute besetzen linke Parteien das Thema – wieso eigentlich?"

Nun könnte man die Einführung einer weiteren Steuer zwar als klassisches linkes Projekt beschreiben, aber das beantwortet nicht die Frage. Hersche sieht darauf auch noch keine überzeugende Antwort, weshalb über die "Geschichte dieser Verschiebung ... vorerst bloss" zu spekulieren sei. Er könnte in dem Aufsatz "Zur Kritik der politischen Ökologie" von Hans-Magnus Enzensberger fündig werden, der im Jahr 1973 im Kursbuch erschienen ist. Dieser kritisierte dort zwar mit dem gewohnten Sarkasmus jene Arbeiten von Humanökologen, die in "eindrucksvolle(r) Akribie die Zukunft mit derart schwarzen Farben .. malen, dass man sich ... wundert, mit welcher Beharrlichkeit noch Kinder geboren und Pensionsregelungen entworfen werden." Nur diagnostizierte Enzensberger hier eine politische Perspektive für die damals schon früh vergreiste Neue Linke. Er erkannte das Potential jener Hypothese vom ökologischen Weltuntergang, die "durch eine politische Diskussion weder bewiesen noch widerlegt werden kann." Deshalb böte sich "ein Kalkül nach Art der Pascalschen Wette an: Solange die Hypothese nicht eindeutig widerlegt ist, wird es heuristisch notwendig sein, jede Überlegung, die sich auf die Zukunft bezieht, ihre Aussagen zugrundezulegen." Damit gelang es der Neuen Linken, ihre Anschlussfähigkeit an die gesellschaftliche Debatte wiederherzustellen - und vor allem ihr Selbstverständnis als Oppositionsbewegung zu konservieren. Inhaltliche Überzeugungen spielten ansonsten keine Rolle.

Zur Kritik der politischen Ökologie

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Kommentare 3
  1. Uwe Protsch
    Uwe Protsch · vor fast 5 Jahre

    Die Grünen sind mit Sicherheit keine linke Partei, sondern die Partei der gehobenen Mittelschicht. Auf der anderen Seite ist zumindest für mich klar, dass der neoliberale Kapitalismus menschen- und umweltfeindlich ist. Wachstumsorientierte Ideologien bringen eine zunehmende Ausbeutung der Natur nun mal mit sich. Deshalb mag es manchen so erscheinen, dass um die Natur besorgte Menschen als Linke wahrgenommen werden.

  2. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor fast 5 Jahre

    Den Text von Hersche finde ich lesenswert, aber was mir der Piq sagen soll, ist mir nicht wirklich klar. Dass die Grünen sogar zu Koalitionen mit den Konservativen fähig sind, haben sie doch mittlerweile bewiesen.

  3. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor fast 5 Jahre

    Die ÖDP würde natürlich sehr widersprechen, dass es auch bei den Schweizer Nachbarn keine konservativ-ökologische Alternative gäbe. Ich meinerseits bin Mitglied bei den bayerischen Grünen und im klassischen Sinne etwas "Linkes" suche ich auch da vergebens...

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