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Fundstücke

Von Pillbillies und Pharmagiganten: Kampf gegen Opioide in den USA

Florian Meyer-Hawranek
Head of Content, PULS

Redakteur bei PULS, dem jungen Programm des Bayerischen Rundfunks | u.a. für den Podcast "Einfach machen" und die Reportagereihe "Die Frage" | davor: Reporter für Fernsehen, Hörfunk und Print u.a. für quer | unterwegs in München, im Netz und in Lateinamerika

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Florian Meyer-HawranekDonnerstag, 07.10.2021

2020 ist die Zahl der Drogentoten in den USA auf fast 95.000 gestiegen. Besonders problematisch: Schmerzmittel, eigentlich verschreibungspflichtige Medikamente, Heroin und immer öfter auch Fentanyl. Fentanyl war "ursprünglich gedacht für Krebspatienten im Endstadium. Der Wirkstoff - 100 Mal so potent wie Morphin - kann schon in winzigen Dosen zum Atemstillstand führen". Die sogenannte Opioid-Krise hat die Vereinigten Staaten fest im Griff - trotz oder vielmehr wegen der Corona-Pandemie.

Besonders schwer erwischt hat es die Regionen, die schon länger mit Drogen, vor allem mit dem Missbrauch von Opioiden, zu kämpfen haben. Regionen abseits der großen Städte. In Anspielung auf die ländliche Bevölkerung, die Hillbillies, sprachen einige auch schon abwertend von "Pillbillies" - wegen der stark süchtig machenden Wirkung der Schmerzmittel, die vor etwa 15 Jahren noch großflächig verschrieben wurden und auch heute noch im Einsatz sind.

In Huntington lag der Anstieg der Drogentoten 2020 beispielsweise bei 50 Prozent. Huntington, West Virginia, eine Kleinstadt am Ohio River, mit mittlerweile trauriger Bekanntheit als Opioid-Hauptstadt der USA. Einwohner: rund 45.000. Zehn Prozent von ihnen sind laut offiziellen Schätzungen suchtkrank. In Huntington beginnt Julia Kastein diese hörenswerte Podcast-Episode, die persönliche Schicksale mit den aktuellen politischen und juristischen Auseinandersetzungen verknüpft.

Luke, den die Autorin in Huntington trifft, hat in seinem Leben bereits mehr als 20 Bekannte an die Drogen verloren. Er selbst nahm mit 19 seine erste Tablette. Oxycontin, ein eigentich verschreibungspflichtiges Schmerzmittel. Später kamen Heroin, dann Ersatzstoffe und immer wieder Rückfälle. Luke klaute, landete im Gefängnis. Im Moment arbeitet er wieder, Gelegenheitsjobs. Er schreinert. Aber: Die Hoffnung, dass alles besser wird, ist gering. Schuld daran ist auch Fentanyl. Das hochwirksame Schmerzmittel ist äußerst schwer zu dosieren und mittlerweile für mehr als die Hälfte der Drogentoten verantwortlich.

Ein Teil der Opioid-Krise wird derzeit auch gerichtlich aufgearbeitet. Die Stadt Huntington und der dazugehörende Landkreis haben drei Pharma-Großhändler verklagt. Sie sollen die Schmerzmittel im großen Stil in Umlauf gebracht, obwohl längst klar war, wie stark sie abhängig machen. Streitwert: 2,5 Milliarden US-Dollar. Der Hersteller von Oxycontin hat mittlerweile Insolvenz angemeldet. Andere Pharma-Unternehmen ziehen sich aus dem Geschäft zurück. Und trotzdem ist die Lage düster.

Von Pillbillies und Pharmagiganten: Kampf gegen Opioide in den USA

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