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Medien und Gesellschaft

Über die Proud Boys berichten, ohne ihnen eine Plattform zu bieten

Florian Meyer-Hawranek
Head of Content, PULS

Redakteur bei PULS, dem jungen Programm des Bayerischen Rundfunks | u.a. für den Podcast "Einfach machen" und die Reportagereihe "Die Frage" | davor: Reporter für Fernsehen, Hörfunk und Print u.a. für quer | unterwegs in München, im Netz und in Lateinamerika

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Florian Meyer-HawranekDienstag, 20.10.2020

Donald Trump erwähnt die rechtsextreme Organisation "Proud Boys" in der ersten US-Präsidentschaftsdebatte. Er ruft ihnen zu: "Stand back and stand by". Und wird dafür von ihnen gefeiert. Spätestens dann packten Zeitungen, Online-Magazine und Fernsehsender die Proud Boys ganz oben in ihre Analysen und Artikel - und tappten (wieder mal) in die/in Trumps Falle: Die Medien boten einer ultrarechten Gruppe, die seit Jahren ganz gezielt mit der Öffentlichkeit spielt, eine Plattform und verstärkten so ihre Botschaft. Wie und mit welchen Strategien Journalist*innen dies hätten verhindern können, darauf sucht diese Folge des US-Medienpodcasts "On the media" Antworten.

Die Äußerungen Trumps sind schon etwas her. Neuen Themen im US-Wahlkampf gab es seitdem ordentlich. Ich habe deshalb nach dem Hören der Podcast-Episode etwas gezögert, ob sich der Piq noch lohnt. Aber: Ich finde absolut. Denn was Bob Garfield zusammen mit Dr. Joan Donovan, Research Director beim Shorenstein Center on Media, Politics and Public Policy an der Harvard University, erarbeitet, zeigt nicht nur die Strategien der Proud Boys, möglichst oft und verharmlosend in die Medien zu kommen. Es lässt sich (leider) auch ziemlich genau auf andere extremistische Gruppierungen übertragen - auch in Europa. 

Im Fall der Proud Boys landen Journalist*innen beispielsweise relativ schnell bei konservativer Hipsterästhetik, Prügelritualen, Masturbationskontrolle oder Pornocodes. Und sie schreiben dann, dass der Gründer der White Supremacists "den Charakter der Treffen mal mit "saufen, kämpfen und laut aus Pat Buchanans Der Tod des Westens vorlesen" zusammenfasste". Die Zeit ordnet das aber alles weiter ein: "Buchanan, ein ehemaliger Redenschreiber für Präsident Richard Nixon und mittlerweile ein White Supremacist, behauptet in dem Buch, dass das weiße Christentum durch Immigranten verdrängt werde, die Verschwörungserzählung des "Weißen Genozids" klingt auch hier an." Insgesamt wirken die Proud Boys durch die vielen Beschreibungen allerdings - oft eben ohne den notwendigen Kontext - eher schräg als wirklich gefährlich. Dahinter steckt eine klare Strategie: Wer nicht ernst genommen wird, kann sich besser ausbreiten. Und wer nur über die vermeintlichen Schrägheiten berichtet, wird ungewollt zur Kompliz*in. Wie gezielt gerade die Proud Boys Medien manipulierten, darüber geht es in der Podcast-Episode übrigens auch. Und darüber welche Strategien Medien verfolgen können, um zwar über Extremisten und Nischengruppen zu berichten, ihnen aber keine Plattform zu bieten.

Über die Proud Boys berichten, ohne ihnen eine Plattform zu bieten

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