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Politik als Beruf: Vier Porträts über einen (nicht nur zur Zeit) sehr harten Job

Florian Meyer-Hawranek
Head of Content, PULS

Redakteur bei PULS, dem jungen Programm des Bayerischen Rundfunks | u.a. für den Podcast "Einfach machen" und die Reportagereihe "Die Frage" | davor: Reporter für Fernsehen, Hörfunk und Print u.a. für quer | unterwegs in München, im Netz und in Lateinamerika

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Florian Meyer-HawranekMontag, 11.05.2020

Wassertrinken im Plenarsaal des deutschen Bundestags: ist verboten. Und zwar auch und ausdrücklich für diejenigen, die dort manchmal stundenlang am Stück arbeiten: die Abgeordneten. Als an einem Sitzungstag zwei Politiker einen Schwächeanfall erleiden, zeichnen die Saalmikrofone folgendes Gespräch mit:

„Was ist heute los?“

„Manchmal gibt’s so Tage.“

„Es ist langsam zu viel“.

„Wir haben auch Grundgesetzänderungen nachts um eins schon beschlossen. Und das finde ich indiskutabel.“

Nach dem Tag mit den beiden Schwächeanfällen und der Kritik mehrerer Abgeordneter gibt sich der Bundestag einige neue Regeln: Die Dauer der Plenarsitzungen, oft bis spät in die Nacht, wird zeitlich begrenzt. Auch werden Defibrillator und Notfallkasten installiert. Wassertrinken im Plenarsaal bleibt aber verboten.

Das ist ein kleiner Ausschnitt aus einem Leben als Abgeordnete*r, den Thilo Schmidt am Anfang seines 30-minütigen Audiostückes erzählt. Aber: Es ist ein kleiner Ausschnitt, der Eindruck macht. Genauso wie die vielen weiteren Eindrücke und Einblicke, in den persönlichen Umgang mit Druck, Dauerbeobachtung, dem Willen, etwas zu verändern und der Gefahr, damit zu scheitern. Alles Stressfaktoren, denen Politiker*innen jeden Tag ausgesetzt sind.

"Politik als Beruf" ist ein überraschendes, weil sehr persönliches, lehrreiches und äußerst aktuelles Stück – mit vier gut gewählten Protagonist*innen, die Politik zum Beruf gemacht haben: Anke Domscheit-Berg, Abgeordnete der Linken, Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP), der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach und der Bürgermeister von Altena Andreas Hollstein (CDU), der Opfer eines Messerangriffs wurde.

Leidenschaft, Verantwortung, Augenmaß – so zitiert der Autor Max Weber aus dessen Beschreibung von Politik als Beruf aus dem Jahr 1919. Und wenn man den vier Politiker*innen so zuhört, kann man sagen, dass viele der Beschreibungen auch heute noch zutreffen. Wer würde gern mit ihnen tauschen, wenn er oder sie hört, dass Wolfgang Kubicki gesagt haben soll, dass er "seit sieben Jahren keinen Urlaub hatte und prima damit klarkommt"? Oder der Bürgermeister Andreas Hollstein am Hals verletzt wird ("Hollstein selbst macht für die Tat auch Hass, Hetze und Drohungen im Netz verantwortlich. Die Stadt Altena hatte freiwillig mehr Flüchtlinge aufgenommen als der Verteilungsschlüssel vorsah.") und er dennoch in der Politik weitermachen will.

Thilo Schmidt erzählt aber nicht nur Schockgeschichten aus der Politik, sondern lässt den Interviewten auch Raum, zu erklären, warum sie all das zum Teil gerne auf sich nehmen. Auch und gerade in der aktuellen Krise. Lohnende 30-Podcastminuten mit nur einem Manko: Eine halbe Stunde ist viel zu kurz – oder braucht zumindest bald eine Fortsetzung.

Politik als Beruf: Vier Porträts über einen (nicht nur zur Zeit) sehr harten Job

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Kommentare 1
  1. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor fast 4 Jahre

    Toller, wirklich hörenswerter Beitrag. Gut investierte Zeit, denn die Einblicke sind sowohl spannend als auch relevant, wie ich finde. Kein Wasser im Plenarsaal? Kann man bestimmt trainieren, aber wäre ein Graus für mich.

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