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Pop und Kultur

Yoko Ono in der neuen Beatles-Doku: Stilles Happening

Fabian Peltsch
Musikjournalist

Fabian Peltsch lebt und arbeitet in Peking und Berlin und schreibt regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, China Table, RADII, Fluter und die Berliner Morgenpost. Er interessiert sich vor allem für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees.

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Fabian PeltschDienstag, 14.12.2021

Wer Peter Jacksons neue Doku über die Beatles gesehen hat, wird ähnliche Gedanken gehabt haben, wie die New-York-Times-Journalistin Amanda Hess: Was macht Yoko Ono da eigentlich die ganze Zeit? Teilnahmslos zwischen den Musikern sitzend näht sie mal an ihrer Jacke, liest mal Zeitung oder macht einfach gar nichts, während John, Paul, George und Ringo um das Fortbestehen der Beatles ringen, der wohl größten Pop-Band der Geschichte. 

Hess sieht in Yokos stiller Präsenz zum einen den endgültigen Gegenbeweis zum alten Mythos, dass die Künstlerin Druck auf John Lennon ausgeübt und so die Beatles zerstört habe. Sie greift nicht ein, giftet nicht, ja kommentiert nicht einmal, was um sie herum geschieht. Regisseur Peter Jackson bestätigt den Eindruck: "Sie hatte keine Meinung zu den Sachen, die die Beatles machten", erklärt der Regisseur in einem Video-Interview:

 "She’s a very benign presence and she doesn’t interfere in the slightest."

Zum anderen erkennt Hess in Yokos Anwesenheit eine Art stilles Happening – schließlich war die gebürtige Japanerin zu dieser Zeit bereits eine gefeierte Performance-Künstlerin.

From the beginning, Ono’s presence feels intentional. Her gauzy black outfit and flowing, center-parted hair lend her a tent-like appearance; it is as if she is setting up camp, carving out space in the band’s environment. A “mundane” task becomes peculiar when you choose to perform it in front of Paul McCartney’s face as he tries to write “Let It Be.” When you repeat this for 21 days, it becomes astonishing. The documentary’s shaggy run-time reveals Ono’s provocation in all its intensity. It’s as if she is staging a marathon performance piece, and in a way, she is.

Belege für ihre These findet Hess unter anderem in einem Interview von 1997, in dem sich Yoko Ono kritisch über die Rolle der "Rockstar-Frau" äußerte, die sie nie sein wollte:

"My first impression was that they were all wives, kind of sitting in the next room while the guys were talking,” she said. “I was afraid of being something like that." 

1973 hatte Yoko Ono bereits das Lied "Potbelly Rocker" den "wives of rockers who are nameless" gewidmet. Hess zieht in ihrem Artikel in der NY Times das Fazit, dass Yokos Anwesenheit schon damals eine Weigerung war, unsichtbar zu werden:

Ono simply never leaves. She refuses to decamp to the sidelines, but she also resists acting out stereotypes; she appears as neither a doting naïf nor a needling busybody. Instead she seems engaged in a kind of passive resistance, defying all expectations of women who enter the realm of rock genius.
Yoko Ono in der neuen Beatles-Doku: Stilles Happening

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