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Pop und Kultur

Wie China westliche Influencer einkauft

Fabian Peltsch
Musikjournalist

Fabian Peltsch lebt und arbeitet in Peking und Berlin und schreibt regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, China Table, RADII, Fluter und die Berliner Morgenpost. Er interessiert sich vor allem für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees.

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Fabian PeltschSamstag, 18.12.2021

Dass die chinesische Regierung seit Mitte der Nullerjahre gezielt das Meinungsbild in Online-Foren und sozialen Netzwerken mit bezahlten Kommentatoren manipuliert, ist kein Geheimnis. Dass Peking jedoch auch ausländische YouTuber und andere Influencer entlohnt, damit sie Werbung für das chinesische Regime machen, war weniger bekannt. Ein Long Read in der New York Times berichtet nun über die Einflussnahme. Da sind zum einen angeworbene Ausländer, die bereits längere Zeit in China leben, oftmals ältere Männer, die mit starrem Blick erklären, dass die Lager in Xinjiang ein Mythos seien und dass der Westen nur neidisch sei, dass China sich zur Weltmacht aufschwingt. Die Videos sehen oft nach DIY aus, auf der anderen Seite der Kamera stehen jedoch nicht selten Profis der chinesischen Staatsmedien, die das ganze orchestrieren, wie ein Foto aus dem Artikel belegt. 

Oftmals bekommen die YouTuber Zugang zu Regionen, in denen ausländische Journalisten längst der Zugang verwehrt ist. "It’s totally normal here. People are nice, doing their job, living their life”, kommentiert etwa der israelische Vlogger Raz Gal-Or bei einem Besuch auf den Baumwollfeldern von Xinjiang. Von Zwangsarbeit keine Spur. Dass Raz Gal-Ors Familie mit der staatsnahen Produktionsfirma YChina verbandelt ist, wird verschwiegen. 

Das Reisevideo, das in mehreren Sprachen untertitelt ist, wurde von chinesischen Botschaften und chinesischen Auslandsmedien rund um den Globus geteilt und konnte so unglaublichen Traffic erzielen. Die Algorithmen von YouTube und Google favorisieren Content, der viel geteilt wird. Die chinesische Regierung kann so großflächig ihr Narrativ pushen, ohne dass es auf den ersten Blick nach Propaganda aussieht. Oftmals wurden die Accounts nur zum Zweck erstellt, die Videos zu teilen, schreibt die NY Times:

Of the 534 accounts that tweeted the video from April through the end of June, two-fifths had 10 or fewer followers (...) One in nine had zero followers. For nine accounts, Mr. Gal-Or’s video was their first tweet.

Daneben gibt es Mitarbeiter staatlicher Medien, die sich als Reise- und Food-Vlogger tarnen, aber auch verblendete Expat-Patrioten wie den Kanadier Kirk Apesland, der ganz offen zugibt, dass er von der chinesischen Regierung finanziert wird:

“Are there fees for what I do? Of course,” he says. “I’m doing a job. I’m putting the videos out to hundreds of thousands of people.”

Videokanäle wie YouTube sind trotz selbstauferlegter Kennzeichnungspflicht dagegen einigermaßen machtlos, da eine direkte Verbindung zum chinesischen Staat meist nicht nachgewiesen werden kann. 

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