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Pop und Kultur

Pitchfork preist Japans bestes Rockalbum

Fabian Peltsch
Musikjournalist

Fabian Peltsch lebt und arbeitet in Peking und Berlin und schreibt regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, China Table, RADII, Fluter und die Berliner Morgenpost. Er interessiert sich vor allem für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees.

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Fabian PeltschMontag, 21.03.2022

Happy End werden in ihrem Heimatland Japan gerne mit den Beatles verglichen. Nicht unbedingt, weil die 1969 gegründete Band wie die Fab Four klingen, sondern weil sie fast allem, was in der japanischen Rock-und Popmusik folgen sollte, den Weg geebnet haben. Dabei existierte die Gruppe gerade einmal drei Jahre.

Ihr Debüt "Kazemachi Roman" erschien 1971. Damals betrachteten selbst die japanischen Rockfans die Rockmusik ihres Landes als Abklatsch westlicher Interpreten. Die Entscheidung von Haruomi Hosono, Eiichi Ohtaki, Shigeru Suzuki und Takashi Matsumoto in ihrer Muttersprache zu singen, ändert nichts daran, dass man auch bei ihnen die Vorbilder – Crosby, Stills and Nash, Buffalo Springfield und Little Feat – raushört. Aber das Songwriting ist so ausgefeilt und die Produktion auf so hohem Niveau, dass das Album qualitativ ohne Probleme mit diesen Bands mithalten kann. In einer japanischen Dokumentation erklärt Gründungsmitglied Haruomi Hosono, dass das Geheimnis darin lag, die eigenen "Roots" mit einzubringen. Der Zweite Weltkrieg lag noch nicht lange zurück. Die Präfektur Okinawa, in der die letzten großen Schlachten geschlagen wurden, war noch immer von US-Truppen besetzt. Japans Jugend suchte, ähnlich wie jene im Nachkriegsdeutschland nach einer eigenen Identität zwischen amerikanischen Einflüssen und einem zerbombten, aber auch von eigenen Kriegsverbrechen infrage gestellten Selbstwertgefühl. Happy End nahmen sich als erste japanische Band diesem inneren Widerspruch an, schreibt Musikjournalist Tal Rosenberg in einer "Klassiker"-Rezension auf Pitchfork. 

Double meanings are all over Kazemachi Roman. “Haikara Hakuchi” (“Westernized Idiot”) opens with a short jam on a traditional taiko drum before crashing into a rollicking rock rave-up, Ohtaki growling Matsumoto’s pointed dig at glib Japanese youth imitating foreigners: “I am so stylish under a bloodstained sky/Playing with your emotions, drinking a Coca-Cola.” Yet Matsumoto playfully constructs the words so that they are also about spitting up blood (“Hai” = lungs, “kara” = from, “haku” = to vomit, “chi” = blood). (...) But Happy End follow “Haikara Hakuchi” with “Haikara, Beautiful,” a 30-second Beach Boys-esque incantation in which the band keeps repeating that Westernization is beautiful. 

Bis heute ist der tiefenentspannte Folk-Rock von Happy End, der sogar eine Jodel-Einlage meistert, nicht auf westlichen Streaming-Plattformen erhältlich. Die beiden Alben der Band kriegt man allenfalls als teure Japan-Importe. Nur der Song "Kaze wo Atsumete" hat durch den Soundtrack von "Lost in Translation" ein wenig Bekanntheit bei uns erlangt. Eine bedauerliche popkulturelle Bildungslücke, schreibt Rosenberg, zumal Hosono, der später das Yellow Magic Orchestra gründete und Ohtaki der mit "A Long Vacation" eines der meistverkauften Alben Japans aufnahm, infolge des CityPop-Hypes auch langsam im Westen rezipiert werden. 

Happy End refashioned early 1970s folk-rock into their own style marked by conceptual, compositional, and emotional depth. The album signaled to Japanese artists and audiences that you could make pop music influenced by the West while maintaining a distinctly Japanese identity, a breakthrough that permanently altered the trajectory of Japanese pop.
Pitchfork preist Japans bestes Rockalbum

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