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Pop und Kultur

Doku-Serie "Unzensiert": Bushido verbreitet seine Wahrheit

Fabian Peltsch
Musikjournalist

Fabian Peltsch lebt und arbeitet in Peking und Berlin und schreibt regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, China Table, RADII, Fluter und die Berliner Morgenpost. Er interessiert sich vor allem für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees.

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Fabian PeltschMontag, 29.11.2021

Auch Menschen, die das Drama um Bushido und Clan-Boss Arafat Abou-Chaker ignoriert haben, dürften Schlagzeilen wie "Bushido unter Polizeischutz" oder "Ex-Manager will Bushidos Frau und Kinder entführen" nicht entgangen sein. 

Die Amazon-Doku "Unzensiert: Bushido's Wahrheit" rollt die Ereignisse um den Rapper und seinen Ex-Manager in sechs Folgen noch einmal auf. Anis Ferchichi, wie Bushido mit bürgerlichem Namen heißt, ließ sich dafür zwei Jahre vom Regieduo Rossberg/Gregorski begleiten. Dazu gibt es Rückblicke in Bushidos Lehrjahre als Ticker, Malergeselle und Deutschrap-Hoffnungsträger beim Label Aggro Berlin. Die Entscheidung, Abou-Chaker mit ins Boot zu holen, damit dieser ihn vorzeitig aus seinem Vertrag freipresst, entpuppt sich schließlich als folgenschwer. Der vorbestrafte Choleriker erkennt im Rapper einen Goldesel. Bis dahin hätten arabische Familien in Berlin Musik höchstens als Beschallung auf Hochzeiten wahrgenommen, sagt Rapperkollege Massiv an einer Stelle. Doch auch Bushido profitiert von dem Deal, wie Fabian Soethof vom Musikexpress in seiner Serien-Kritik schreibt:

Arafat stieg durch die Akquise des Rapstars im Familienansehen auf und brachte enorme Geldsummen mit nach Hause, Bushido selbst wurde glaubwürdiger: Er war plötzlich wirklich Teil eines Gangstermillieus, über das er vorher bloß rappte.

Haupterzähler ist neben Bushido vor allem seine Frau Anna-Maria. Die Schwester von Sarah Connor wird in der Mini-Serie geradezu als Nemesis dargestellt, die sich offen mit dem Gangster anlegt und ihre Kinder wie eine Löwin beschützt. Bushido wirkt daneben oft wie ein kleiner Junge, der kleinlaut elaboriert, was er so alles verbockt hat. Dass er plötzlich für die Polizei schwärmt, „Menschen, denen ich jahrelang auf den Schlips getreten bin mit meiner Attitüde“, muss man fast respektieren. In der deutschen Hip-Hop-Szene ist er damit für alle Zeiten unten durch.  

Manchmal wird die Doku unfreiwillig komisch, etwa wenn man erfährt, wie sich Abou-Chaker und Bushidos Frau in deutscher Spießigkeit um die genauen Grenzen zweier gemeinsam gekaufter Grundstückshälften im Berliner Vorort Kleinmachnow streiten. Sehenswert ist sie vor allem dann, wenn Bushido sich seine Co-Abhängigkeit offen eingesteht und ein Schlaglicht auf die Machtstrukturen der Clan-Familien in Berlin geworfen wird. 

Insgesamt bleibt die Serie jedoch zu einseitig. Wenn sie von Bushidos musikalischen Projekten erzählt, wirkt sie fast wie ein Imagefilm. Mit ihren klar verteilten Opfer-Täter-Rollen kommt sie in manchen Momenten gar wie ein weiteres gemeinsames Projekt der beiden ehemaligen Geschäftspartner rüber, eine Art "Disstrack", von dem am Ende beide Seiten profitieren. 

Doku-Serie "Unzensiert": Bushido verbreitet seine Wahrheit

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