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Klima und Wandel

IPCC Working Group 2 Report: ein Überblicksvideo

Dominik LennéFreitag, 11.03.2022

Das IPCC (International Panel on Climate Change) hat drei Arbeitsgruppen:

  • Arbeitsgruppe 1: Die physikalischen Grundlagen
  • Arbeitsgruppe 2: Auswirkungen, Anpassung und Vulnerabilität
  • Arbeitsgruppe 3: Eindämmung des Klimawandels

Der kürzlich veröffentlichte Bericht der IPCC-Arbeitsgruppe 2 ist hier bereits gepiqd worden. Ich möchte dieses Video trotzdem bringen, weil es einige zentrale Punkte des Berichts angenehm aufbereitet darstellt. David Borlace ist ein britischer Klima-Vlogger, den ich über Patreon unterstütze und auf den ich mich bereits zweimal auf piqd.de bezogen habe.

Er erläutert z. B. die "shared socioeconomic pathways". Der Strahlungsantrieb ("radiative forcing"), ist die mittlere Differenz aus Ein- und Abstrahlung pro m² Erdoberfläche, d. h. die Rate, mit der die Erde Energie aufnimmt. Mit 3,2 W/m² liegen wir momentan zwischen SSP2.6 und SSP4.5 – allerdings mit steigender Tendenz.

Denn der Strahlungsantrieb ist im Wesentlichen eine Funktion der Menge an Treibhausgasen* in der Atmosphäre , die, wie bekannt, durch die laufenden Emissionen munter ansteigt.

Unsere CO2-Emissionen blieben seit 2010 ungefähr gleichDas ist ein Hoffnungsschimmer, heißt aber nur, dass der Anstieg der Konzentration sich nicht mehr beschleunigte. Dazu kommen aber die Methanemissionen. Das Gas trägt zu etwa einem Drittel zum Treibhauseffekt bei. Die Nettoemission, d.h. die Differenz zwischen Emission und Abbau, wurde um 2000 herum sehr klein, begann aber ab 2005 wieder anzuwachsen, so dass die gesamte THG-Konzentration weiterhin beschleunigt anstieg. 

Bereits ein zeitweiliges Überschreiten der +1,5°C-Grenze wird mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit Rückkopplungen starten, die es schwieriger machen, wieder umzukehren. Um dies zu vermeiden, müssten wir (d. h. die Welt) unsere Emissionen bis 2030 halbieren. 

Der WG2-Report beschäftigt sich mit dem umfassenden Umbau der gesamten Gesellschaft, um die Probleme zu managen. Eines davon sind bedeutende Migrationsströme – die Menschen werden den Tierarten folgen, die bereits nachweisbar ihre Habitate in Richtung Pole verlegen. Zum Management gehört aber auch, gutgemeinte Maßnahmen zu vermeiden, die kontraproduktiv wirken, wie etwa hastige und nutzlose Baumpflanzungen. Es komme darauf an, sich an jedem Verzweigungspunkt für die richtige Alternative zu entscheiden. 

Dass die Emissionssteigerung der letzten Jahrzehnte praktisch vollständig in Asien stattgefunden hat, während die Emissionen in Europa und den USA leicht abnahmen, sollte ein Argument sein, umso stärker zu reduzieren, um überhaupt in die Position zu kommen, auf andere Länder einwirken zu können. Die nationale Perspektive ist schon lange nicht mehr angemessen und bringt uns in Teufels Küche. Leider hat sich das noch nicht überall herumgesprochen.


* CO2, Methan, NOx, fluorhaltige Gase

IPCC Working Group 2 Report: ein Überblicksvideo

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Kommentare 4
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor 2 Jahren

    Wieso glaubt man, wenn wir stärker reduzieren könnten wir eher auf andere Einwirken? Wir werden doch dann eher schwächer, verlagern energieintensive Industrien in andere Regionen. Es wächst eher unsere Abhängigkeit von Regionen, die es nicht so verbissen sehen mit der Reduktion von THG? Und so wird unsere Reduktion zur Scheinreduktion.

    1. Dominik Lenné
      Dominik Lenné · vor 2 Jahren

      Wegen des moralischen Feldes. Es geht um Anstrengung aller und wer sich nicht seinen Fähigkeiten entsprechend anstrengt, wird verurteilt. Wenn wir als Reiche lässig sind können die Ärmeren mit einem gewissen Recht (wenn auch nicht mit Weisheit) sagen: jetzt ist es uns auch egal.
      Das mit der Abhängigkeit kann man auch andersrum sehen. Erstens vermindern wir mit Dekarbonisierung unsere Abhängigkeit von fossilen Importen. Zweitens entwickeln wir Technologie, die die Anderen bei der am Ende doch unvermeidlichen Dekarbonisierung kaufen.
      Es ist komplex.
      Am Ende zählt Kants kategorischer Imperativ.

  2. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor 2 Jahren

    Text etwas überarbeitet um die Verhältnisse von CO2 und Methan deutlicher zu machen.

    1. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 2 Jahren

      Zählt der Kant'sche Imperativ wirklich? Ich zweifele daran. Auf die Moral würde ich da nicht bauen. Was moralisch ist sehen wir sowieso erst am Ende. Siehe Ukraine.

      Sicher vermindern wir mit unserer Dekarbonisierung unsere Abhängigkeit von Fossilen. Die werden dadurch aber billiger und reichen länger für die anderen. Dafür importieren wir dann mit viel CO2 produzierte Rohstoffe von den anderen. Und/Oder wir werden teuer und unproduktiv.

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