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Zeit und Geschichte

Was für eine Recherche! Die letzten drei Tage des Matthias Domaschk

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
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Dirk LiesemerDienstag, 28.03.2023

Der Autor und langjährige Spiegel-Journalist Peter Wensierski hat für sein neues Buch "Jena-Paradies" eine unfassbar aufwendige, drei Jahre dauernde Recherche durchgeführt, von der er in diesem gut einstündigen Gespräch erzählt.

Es geht um die letzten drei Tage im Leben von Matthias Domaschk, einem oppositionellen DDR-Bürger, der 1981 im Alter von 23 Jahren in einem Gebäude der Staatssicherheit starb. Auf dem Weg zu einer Feier in Berlin war er gänzlich unwissend ins Räderwerk der Staatssicherheit geraten.

Wensierski hat den Fall noch einmal aufgerollt, mit sage und schreibe mehr als 160 Personen gesprochen, darunter mit 30 ehemaligen Mitarbeitern der Staatssicherheit (die per se nicht gerne plaudern), ferner hat er 60.000 Seiten in Akten, Tagebüchern und Briefen gesichtet. Ich glaube, man bekommt da schon vom Durchblättern einen wunden Daumen.

Es ist gar nicht so wichtig, wie Domaschk letztlich umgekommen ist (wahrscheinlich hat er sich erhängt). Treffender formulierte es seine Freundin: Entscheidend ist, wo er umgekommen ist. Der Autor schildert über Rückblenden das Leben seines Protagonisten – und das Land, in dem er lebte.

Ich habe das Buch noch nicht gelesen, aber das Gespräch hat mich neugierig gemacht. Zudem auch diese Besprechung von Matthias Schmidt im MDR:

Das Konzept des Buches geht auf. Es liest sich großartig. Es ist atemberaubend. Wensierski macht nicht nur miterlebbar, was unmittelbar geschah, sondern er schaut in Rückblicken auch auf die Vorgeschichte. ...  Zudem nimmt sich Wensierski die Zeit, in die Biografien der Stasi-Leute zu blicken, auch das ist aufschlussreich. Mit der Gnade des großen zeitlichen Abstands entsteht so ein sehr vielschichtiger Einblick in dieses Land DDR, das viele unterstützten, in dem viele schweigend mitmachten und einige wenige eben aufbegehrten. Dieser etwas weitere Blick, der früheren Publikationen nicht möglich war – zu frisch waren die Wunden, zu aufgeheizt die Debatten – ist eine große Bereicherung.

Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf das Buch. Und nein, Neid habe ich keinen, auch wenn ich mir gerne selbst mal solch eine Riesenarbeit aufhalsen würde: Es ist vielmehr allergrößter Respekt vor der schieren Arbeitsleistung, dem Enthusiasmus und dem Aufklärungswillen des Kollegen.

Was für eine Recherche! Die letzten drei Tage des Matthias Domaschk

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