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Weshalb die offiziellen Melderegister die Zahl der Covid-Toten vermutlich unterschätzen

Daniela Becker
Autorin

"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.

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Daniela BeckerMittwoch, 22.04.2020

Die Frage nach der Ermittlung der genauen Todesursache bei Covid-19 ist kompliziert, weil immer noch viel zu wenig über die Wirkweise des Virus bekannt ist. Einige Forscher gehen inzwischen davon aus, dass das Virus nicht wie bisher vermutet über die Lunge, sondern die körpereigene Verteidigung direkt angreift, sich darüber verteilt und zu einer generalisierten Entzündung im Endothel führt, die dessen Schutzfunktion zum Erliegen bringt.

Das Virus würde dann also nicht nur eine Lungenentzündung auslösen, die dann ursächlich für weitere Komplikationen ist, sondern direkt eine systemische, eine Entzündung des gesamten Endothels im Körper, die alle Gefässbetten erfasst: Herz-, Hirn-, Lungen- und Nierengefässe sowie Gefässe im Darmtrakt. So entstehen schwere Mikrozirkulationsstörungen, die das Herz schädigen, Lungenembolien und Gefässverschlüsse im Hirn und im Darmtrakt auslösen und zum Multiorganversagen bis zum Tod führen können. Vorbelastete Menschen sind natürlich besonders gefährdet. (Hier geht es zur Studie.)

Auch die Frage, wie tödlich das Virus ist, bleibt schwierig und wird auch nie exakt beantwortet werden können. Inzwischen dauert die Pandemie aber lange genug an, um einige Vergleiche zu Vorjahreszeiträumen anzustellen. Das hat die New York Times getan.

Im letzten Monat starben demnach in den untersuchten Ländern weit mehr Menschen als in den Jahren zuvor. In den Gesamtzahlen sind sowohl Todesfälle durch Covid-19 als auch durch andere Ursachen enthalten, etwa Menschen, die nicht behandelt werden konnten, weil die Krankenhäuser überfordert waren.

Diese Zahlen untergraben die Vorstellung, dass viele Menschen, die an dem Virus gestorben sind, vielleicht sowieso bald gestorben wären. In Paris sind jeden Tag mehr als doppelt so viele Menschen gestorben als sonst üblich, weit mehr als zum Höhepunkt einer schlimmen Grippesaison. In New York City ist die Zahl jetzt viermal so hoch wie die normale Zahl.

Natürlich sind diese Sterblichkeitsdaten alles andere als präzise. Man kann nicht exakt sagen, wer an Covid-19 gestorben und wer nicht - schon alleine weil längst nicht alle Patienten getestet wurden. Die meisten Länder melden zudem nur die Covid-19-Todesfälle, die in Krankenhäusern auftreten.

"Welche Zahl [an Covid-Toten] auch immer an einem bestimmten Tag gemeldet wird, wird eine grobe Unterschätzung sein", sagt Tim Riffe, Demograph am Max-Planck-Institut für demographische Forschung in Deutschland.

Die Gesamtzahl der Todesfälle biete nach Ansicht des Experten ein vollständigeres Bild der Pandemie. Demnach sind vermutlich noch viel mehr Menschen bereits an der neuen Krankheit gestorben sein, als die offiziellen Melderegister sagen. Der Text geht von Minimum 25.000 mehr Verstorbenen aus.

Weshalb die offiziellen Melderegister die Zahl der Covid-Toten vermutlich unterschätzen

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Kommentare 1
  1. Marion Bruchhäuser
    Marion Bruchhäuser · vor fast 4 Jahre

    In diesem Podcast wird ein Grund genannt warum die Todesmeldungen in Deutschland so niedrig sind - es wird einfach nicht flächendeckend erfasst - nämlich nur in Berlin und Hessen - beides keine Corona Hotspot Gebiete.

    https://www.mdr.de/nac...

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