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Was Bremen beim Impfen richtig macht

Daniela Becker
Autorin

"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.

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Daniela BeckerDonnerstag, 03.06.2021

Bremen schneidet im bundesweiten Vergleich beim Impfen sehr gut ab.

Diese Reportage gibt einen Einblick, was Bremen vielleicht besser gelöst hat als andere Bundesländer oder deutsche Großstädte. Zum einen hat man sich dort im Vorfeld Gedanken über einen effizienten Organisationsablauf gemacht.

Während vielerorts Impfwillige wochen- oder monatelang auf einen Termin warten müssen, den sie erst nach stundenlangem Hängen in Warteschleifen ergattern konnten, werden in Bremen immer erst dann Gruppen zu einem Termin aufgerufen, sich auf Wartelisten einzutragen, wenn auch Impfstoff in absehbarer Zeit für sie da ist.

Zum anderen hat Bremen nicht die Priorisierung ausgehöhlt.

Denn hier werden systematisch diejenigen zuerst geimpft, die es am nötigsten haben. Und zwar nicht nur, weil sie aufgrund von Alter oder Vorerkrankung besonders gefährdet sind schwer zu erkranken. Sondern auch weil „aufgrund ihrer Arbeits- oder Lebensumstände ein deutlich erhöhtes Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus besteht“, wie es die Ständige Impfkommission formuliert hat.

Dieses Vorgehen ist keine Erfindung des rot-grün-rot regierten Bremens, das in manchen Kreisen immer noch als „Volksrepublik“ geschmäht wird. Sondern es steht genau so in der offiziellen Priorisierungsempfehlung des Robert-Koch-Instituts. Aber das wissen die Verantwortlichen mancher Nachbarländer offenbar nicht, so wie das rot-grün regierte Hamburg.

Im Mittelpunkt des Textes steht Lutz Liffers, Leiter des Bremer Impfzentrums und promovierter Soziologe. Er scheint maßgeblich Anteil daran zu haben, was in anderen Städten nicht gelungen ist: Die innerstädtischer Segregation zu beachten.

Letztere sei der Grund, warum Bremen arme Menschen prioritär impfen will. „Man kann keine Impfkampagne sozial blind machen“, sagt der 59-Jährige, „erst recht nicht in Bremen, das so stark sozialräumlich gespalten ist“. Wenn man das Infektionsgeschehen in den Griff bekommen wolle, sei es „wahnsinnig“, nur die zu impfen, die die Ressourcen hätten, sich den Schuss zu organisieren. Das gelte sowohl im globalen Maßstab als auch im kleinen Bremen mit seinen knapp 683.000 Einwohner*innen.

Dass andere Städte sich nicht „trauen“, diese eigentlich naheliegende Schlussfolgerung praktisch umzusetzen, scheint nicht zuletzt mit vorurteilsbehafteter Berichterstattung und stigmatisierender Kommunikation durch Experten zu tun zu haben.

Damals hatte ein Fernsehbeitrag nahe gelegt, dass die hohen Infektionsraten in den Vierteln Tenever und Gröpelingen vor allem auf die Ignoranz der Abstands- und Hygieneregeln besonders junger Migrant*innen zurückzuführen sei. In dem Beitrag kam auch ein Bremer Virologe zu Wort, der mutmaßte, Menschen mit Einwanderungsgeschichte seien „kommunikativer“, also irgendwie kontaktfreudiger und würden sich daher schneller gegenseitig anstecken. Derartige Stigmatisierungen sind der Grund, warum auf Nachfrage der taz Städte wie Frankfurt am Main begründeten, warum sie ihre Zahlen nicht kleinräumig erheben beziehungsweise diese Daten nicht veröffentlichen.

Der Text ist Lehrstück darüber, warum Public Health etwas anderes ist als das Wohl einzelner und auch, warum agiles Projektmanagement im Krisenfall unabdingbar ist.

Was Bremen beim Impfen richtig macht

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