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Klima und Wandel

Studie: Regionalflughäfen ökonomisch nicht nachhaltig und klimapolitisch bedenklich

Daniela Becker
Autorin

"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.

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Daniela BeckerMittwoch, 19.08.2020

Die Corona-Krise setzt insbesondere kleine Regionalflughäfen unter Druck. Viele von ihnen hängen von einzelnen Billigfliegern ab, deren Geschäft wegen der Pandemie massiv geschrumpft ist. Allerdings waren viele dieser Kleinst-Flughäfen schon vor der Pandemie nicht wirtschaftlich, sondern wurden in erheblichem Ausmaß durch Steuergelder subventioniert.

Die ohnehin anfallenden Verluste könnten durch die Corona-Krise, von der ja längst nicht abzusehen ist, ob und wann sie endet, noch größer werden. Das könnte für einige dieser Flughäfen – und für den Staat – zum Problem werden, folgert das Papier, das das Forum Ökologisch-soziale Marktwirtschaft für die Umweltorganisation BUND erstellt hat. Auf kurze Sicht sei die Existenz von 7 der untersuchten 14 Regionalflughäfen bedroht. Auf mittlere Sicht bedeute dies sogar für 12 der Flughäfen, die auf substanzielle staatliche Beihilfen angewiesen sind, das Aus.

Kaum Chancen räumt das Papier den Flughäfen Frankfurt-Hahn, Kassel-Calden, Niederrhein-Weeze, Paderborn/Lippstadt, Rostock-Laage, Erfurt-Weimar und Saarbrücken ein.

Die Corona-Krise ist dabei aber nur Teil des Problems. Mit 24 Hauptverkehrsflughäfen, darunter die Regionalflughäfen, seien in Deutschland im Luftverkehr massive Überkapazitäten aufgebaut worden, heißt es in dem Papier weiter. Höchstens 100 Bahnminuten lägen die großen internationalen Verkehrsflughäfen des Landes von diesen Standorten entfernt. Die böten im Wesentlichen die gleichen Flugziele an und darüber hinaus ein umfassendes Netzwerk an weiteren Destinationen.

Die EU hat schon 2014 beschlossen, dass mit dem Ausgleich von Betriebsverlusten über Steuergelder 2024 endgültig Schluss sein müsse.

Die Studie warnt davor, mit noch mehr staatlicher Förderung dagegenzuhalten. So seien "absurde Forderungen der Flughafenverbände nach Übernahme von Infrastrukturkosten" abzuweisen. Dazu kommt die klimapolitische Dimension, denn subventionierte "Billigfliegerei" ist der natürliche Feind von effektivem Klimaschutz.

Unrentable Regionalflughäfen zu schließen und europaweit stattdessen ein wirtschaftlich tragfähiges Flughafen-Netz beizubehalten, könnte Teil einer Degrowth-Strategie sein, um die Luftfahrt klima- und umweltverträglicher zu gestalten. Wie das aussehen könnte, hatte ich für Riffreporter zusammengetragen (Hier dankenswerterweise gepiqt von meinem Kollegen Ralph Diermann.)

Natürlich ginge das zunächst mit dem Abbau von Arbeitsplätzen einher (was z. B. die Lufthansa ja ohnehin angekündigt hat – trotz Milliardenhilfen). Die Gewerkschaft IG Metall hat zur Rettung von Jobs in der Metall- und Elektroindustrie eine Vier-Tage-Woche ins Gespräch gebracht. Solch Instrument könnte auch in der Luftfahrt ein probates Mittel sein, um den Jobverlust durch Flughafen-Schließungen kurzfristig abzufedern.

Die Realität sieht allerdings anders aus: Am Flughafen Lübeck-Blankensee zum Beispiel starten seit Anfang der Woche wieder Linienflugzeuge und bedienen die innerdeutschen Strecken von Lübeck aus nach München und Stuttgart. Pro Person fallen auf der Flugstrecke Lübeck-München 191 kg CO₂ Äquivalente an. Bei einer Zugfahrt fiele etwa ein Sechstel der Menge an.

Studie: Regionalflughäfen ökonomisch nicht nachhaltig und klimapolitisch bedenklich

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