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Klima und Wandel

Können die geplanten LNG-Terminals tatsächlich umgerüstet werden?

Daniela Becker
Autorin

"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.

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Daniela BeckerSonntag, 06.11.2022
Mit der Zauberformel „Wasserstoff“ bekommt man im Moment viele Projekte finanziert und genehmigt. Als große Hoffnung auf dem Weg in eine klimaneutrale Wirtschaft gilt Wasserstoff, weil er im Gegensatz zu fossilen Energieträgern keine schädlichen Emissionen verursacht. „H2-ready“ sollen deswegen nun laut Bundesregierung die LNG-Terminals sein, die in Rekordtempo aus dem Boden gestampft werden. Über sie soll Flüssigerdgas nach Deutschland importiert werden – als Ersatz für russisches Pipeline-Gas. H2-ready bedeutet: Zu einem späteren Zeitpunkt sollen sie auch Wasserstoff ins Land transportieren können.

Doch ob diese Infrastruktur auf klimaneutral erzeugte Energieträger umgerüstet werden kann, ist „mit großen Unsicherheiten“ behaftet, heißt es nun in einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung.
„Derzeit ist unklar, ob die Terminals mit ihren hohen Investitionskosten in Zukunft weiter nutzbar sind“, sagt hingegen Fraunhofer-Forscherin Matia Riemer. Mit ihrem Kollegen Florian Schreiner hat sie die LNG-Pläne im Auftrag der Europäischen Klimastiftung (ECF) unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse bestätigen, was man in der Gaswirtschaft schon länger munkelt: So ist zum einen unklar, ob die Nachfrage nach klimaneutral erzeugtem Wasserstoff und Ammoniak in Zukunft so groß wird wie bei den Terminalplänen angenommen.
Zum anderen ist der zum Transport üblicherweise verflüssigte Wasserstoff mit minus 252,9 Grad Celsius etwa 90 Grad kälter als LNG, Ammoniak hingegen deutlich korrosiver. Beides bringt laut Studie hohe Anforderungen an die Materialien von Tanks, Leitungen und anderen Komponenten mit sich – wobei es derzeit zum Teil schlichtweg am Know-how zum Umgang damit mangele.

Den nun kurzfristig angeschafften schwimmenden Terminals bescheinigt die Studie, kaum umgerüstet werden zu können. Aber auch die derzeit geplanten drei fest installierten Terminals, die ab 2026 in Betrieb gehen sollen, könnten demnach in einer klimaneutralen Zukunft zu Stranded Assets werden. 

Die Deutschen Umwelthilfe (DUH) spricht angesichts der großen Zweifel, ob die Terminals klimafreundlich weitergenutzt werden können, von Irreführung der Öffentlichkeit. 

Können die geplanten LNG-Terminals tatsächlich umgerüstet werden?

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Kommentare 1
  1. Bernd Bauche
    Bernd Bauche · vor mehr als ein Jahr

    Ich weiss gar nicht, was ich irreführender bzw. beunruhigender finden soll:

    1. dass die Terminals entgegen den Behauptungen der Bundesregierung nicht für Wasserstoff oder Ammoniak genutzt werden können?
    2. Dass die Energiewende entscheidend auf zwei zentralen Energieträgern (Flüssiger Wasserstoff und / oder Ammoniak) beruhen soll, bei denen zentrales Know How im (grosstechnischen) Umgang fehlt?
    3. Das es noch keine Entscheidung bezüglich Ammoniak und /oder Wasserstoff gibt, aber für die beiden Energierohstoffe unterschiedliche Infrastruktur benötigt wird?

    Für mich sieht das nach einer deutlich längeren Übergangszeit aus, als man (und hier ziehen Bundesregierung und Umwelthilfe mal am gleichen Strang) uns derzeit glauben machen möchte.

    Ich glaube, ich ziehe als Selbstversorger aufs Land und bastel mir schon mal eine Autoreifen-Schredder-Anlage, um meine eigene Energieversorgung auf Altreifen umzustellen - vielleicht subventioniert mir der Staat ja eine passende Rauchgas-Nachbehandlungsanlage, mit der ich u.a. das CO2 abscheiden kann.

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