سلام – Salam! Ich lerne gerade Persisch und es ist eine Tortur. Die 32 Buchstaben sehen, je nach ihrer Stellung im Wort, komplett unterschiedlich aus. Von der Schreibschrift mal ganz abgesehen... Vielleicht findet sich in der piqd-Community ja ein Tandempartner? Bevor ich gänzlich abschweife, möchte ich euch ein iranisches Filmfestival empfehlen, auf das ich durch meine Persisch-Professorin gestoßen bin. Die diesjährige Ausgabe heißt "Visions of Iran" und würde in Pandemie-freien Zeiten gerade in Köln stattfinden. Noch bis zum 29. November könnt ihr online euren kulturellen Horizont im Rahmen des Festivals erweitern.

Spontanen piqern und piqd-Lesern möchte ich das Programm heute um 21:15 Uhr ans Herz legen. Vorab: Tickets für den Stream gibt es hier für 6,80 Euro. Die persische Regisseurin Ghasideh Golmakani hat für heute Abend acht Kurzfilme ausgewählt, die von iranischen Frauen produziert wurden und das Frausein im Land thematisieren. Mit dabei: vier junge Frauen, die über ihre ersten außerehelichen sexuellen Erfahrungen sowie von deren Folgen berichten. Oder ein junges Mädchen, das am Tag einer wichtigen Prüfung Kokain für ihren Vater ausliefern soll. Mehr möchte ich gar nicht verraten, auf Seite elf des Programmhefts erfahrt ihr mehr zu den Kurzfilmen.

Wenn Ghasideh Golmakani Filme dreht oder Filme anderer Perserinnen kuratiert, stehen Tabus des traditionellen Irans im Mittelpunkt. Es ist harte Kost: Von Kindesmissbrauch über Belästigung im öffentlichen Raum bis hin zur täglichen Gewalt gegen Frauen. Produktionen wie diese geben uns einen Einblick in eine uns völlig fremd erscheinende Realität. In Zeiten wie diesen, wo Femizide aufgrund von Lockdowns mehr werden, gilt es hinzuschauen. 

Rund 1.400 iranische Filmemacherinnen wie Golmakani gibt es weltweit. Nicht gerade viele. Ihre Bühne ist relativ klein und deswegen hoffe ich, dass Filmfestivals wie "Visions of Iran" auch in Corona-Zeiten viel Zulauf erfahren, um künftig noch größer zu werden.

In diesem Sinne خدا حافظ – khoda hafez!