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Technologie und Gesellschaft

Wie in der Gaming- und Netzkultur radikalisiert wird

Christian Huberts
mächtiger™ Kulturwissenschaftler und Kulturjournalist
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Christian HubertsDienstag, 22.10.2019

Ehrlich gesagt, ich würde gerade auch lieber über etwas Schöneres schreiben. Empfehlenswerte Computerspiele zum Beispiel. Aber die durch das Attentat in Halle ausgelöste Diskussion über Radikalisierung im Netz nimmt kein Ende, auch weil offenbar zunächst einige Missverständnisse und rhetorische Manöver zu überwinden sind. In der Spielekultur, in der ich mich primär bewege, wird vor allem Verantwortung delegiert. Erst mal solle die Politik rechtsextreme Gruppen bekämpfen und überhaupt: Nazis gäbe es auf Gaming-Plattformen nicht, da werde wenn überhaupt nur harmlos getrollt.

Dabei ist längst bekannt, dass im Netz radikalisiert wird und diese Radikalisierung eben nicht mehr den klassischen Entwicklungslinien folgt und nur noch lose an organisierte, rechtsextreme Gruppen angebunden ist. Vielmehr handelt es sich um einen sehr individuellen Prozess der schleichenden Verschiebungen des Sagbaren, der Akklimatisierung an rechte Ideologie und schließlich der Dehumanisierung des Anderen. Der YouTube-Kanal Innuendo Studios analysiert seit Jahren die Strategien der neuen Rechten. Und im neusten Teil der insgesamt empfehlenswerten Videoreihe »Alt-Right Playbook« geht es nun explizit um solche Radikalisierungskarrieren in Netz-Communities.

Das ist keine Küchenpsychologie, sondern besitzt eine wachsende, wissenschaftliche Fundierung. Das Video bietet eine unterhaltsame und niedrigschwellige Einführung, aber wer es lieber nüchterner und in Textform mag, kann ebenso über die sogenannte »Alt-right pipeline« lesen. Video und Text kommen zum selben Schluss: »The toxic Web can produce toxic selves«. Für Online-Plattformen – ganz egal ob Gaming-Communitiy oder Facebook – bedeutet das: Räumt eure Läden auf! Wo kein unverrückbarer Konsens über das Sagbare, kein Konsens über demokratische Werte existiert, dort können sich Menschen radikalisieren.

Wie in der Gaming- und Netzkultur radikalisiert wird

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Kommentare 5
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor mehr als 4 Jahre

    völlig richtig. Jeder säubere schon mal vor seiner eigenen Tür. Das entbindet nicht politik und "Gesellschaft" allgemein.
    Und natürlich muss man die diskussion ob und wie weit es in der gaming-Kultur Radikalisierung gibt von der (eigentlich längst erledigten) trennen, ob games für amokläufe trainieren.
    und liebe Leute da draußen: schweigen ist keine Zustimmung!

  2. Kommentar entfernt
    Kommentar entfernt · vor mehr als 4 Jahre · bearbeitet vor mehr als 4 Jahre

    Dieser Kommentar wurde gelöscht.

    1. Christian Huberts
      Christian Huberts · vor mehr als 4 Jahre · bearbeitet vor mehr als 4 Jahre

      Vielen Dank für Ihren Kommentar. Allerdings ist es doch kein Kriterium der Qualität einer Quelle, ob sie diese bereits kennen, oder? Innuendo Studios ist ein sehr populärer, preisgekrönter YouTube-Kanal. First Monday ist ein nicht-kommerzielles Fachjournal mit Peer-Review der University of Illinois (Chicago) zur Erforschung des Internets. Luke Munn ist ein Experte für Netzkultur. Sein Fachartikel verweist auf diverse weitere wissenschaftliche Quellen. Dass Quellen zum Thema in erster Linie in Englisch zu finden sind, ist der Tatsache geschuldet, dass das Thema der Radikalisierung im Netz im deutschsprachigen Raum noch relativ wenig Beachtung findet. Piqd bietet Ihnen auch die Möglichkeit, englischsprachigen Content herauszufiltern, falls Sie diesen nicht sehen wollen. Zudem verlinke ich im Piq ja auch auf einen deutschen Artikel von Julia Ebner, eine anerkannte Expertin für Extremismus. Von ihr finden Sie diverse Quellen auf deutsch. Etwa: https://www.deutschlan.... Inwiefern das für sie eine »Stammtischebene« darstellt, bleibt mir eher schleierhaft.

    2. Ernst Wilhelm Grüter
      Ernst Wilhelm Grüter · vor mehr als 4 Jahre

      @Christian Huberts Moin.

      - Ich weiss nichts über die Quellen. Im Kontext von Fake News oder Troll Fabriken ist das ein Manko. Nicht falsch verstehen. Ich will um Himmels willen Ihre Quellen nicht mit Produzenten von Fake News oder Troll Fabriken gleichsetzten.
      - Das zweite Manko ist, ich kann ein eigenes subjektives Urteil über Qualität abgegen. Bei Medien / Zeitschriften des Springerverlags reagiere ich auf den Input anders als bei anderen Verlagen.
      - Das ganze wird für mich nicht einfacher, wenn die Artikel in einer Sprache verfasst sind, die mir nicht vertraut sind.

      - Innuendo Studios ist ein sehr populärer, preisgekrönter YouTube-Kanal. Okaaay. Wusste ich nicht.
      - First Monday ist ein nicht-kommerzielles Fachjournal mit Peer-Review der University of Illinois (Chicago) zur Erforschung des Internets. Wußte ich nicht, das ist interessant.
      - Luke Munn ist ein Experte für Netzkultur. Okay.

      Im weiteren weisem Sie, wie Sie zu Recht deutlich machen auf den Artikel von Julia Ebner hin und verlinken auf den Standard. ICH HÄTTE VOLLSTÄNDIGER UND AUFMERKSAMER LESEN SOLLEN. Das mit dem Stammtisch nehme ich bedauernd und gerne zurück.

    3. Ernst Wilhelm Grüter
      Ernst Wilhelm Grüter · vor mehr als 4 Jahre

      @Christian Huberts Entschuldigung. Ich hatte meinen anfänglichen Kommentar geändert. Die Änderung erschien aber zweimal (vielleicht zweimal abgeschickt). Eine Änderung wollte ich löschen. Das führte aber zur Löschung des anfänglichen Kommentars. Etwas chaotisch. Noch einmal Sorry.

    4. Christian Huberts
      Christian Huberts · vor mehr als 4 Jahre

      @Ernst Wilhelm Grüter Kein Problem. :-)

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