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Pop und Kultur

Adventszeit ist Game-Empfehlungs-Zeit. Nr. 2: Dwarf Fortress

Christian Huberts
mächtiger™ Kulturwissenschaftler und Kulturjournalist
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Christian HubertsFreitag, 09.12.2022

What a year, huh? Zu einer noch nicht verklungenen Pandemie ist auch noch ein Angriffskrieg mitten in Europa dazugekommen, die Klimakrise schreitet weitgehend ungebremst voran und Gesellschaften weltweit scheinen insgesamt eher »on edge«. Persönlich fällt es mir da nicht so leicht, Angebote zum Eskapismus zu machen. Andererseits merke ich, wenn ich mich nicht ab und zu zum Entspannen und spielerischen Reflektieren zwinge, bleibt langfristig auch keine Kraft mehr für die Problemlösung. Daher soll es auch in dieser Adventszeit wieder vier Vorschläge für Games geben, die zugänglich sind, die Zeit der Spielenden respektieren, smarte Perspektiven auf die Welt anbieten und nicht zwingend auf High-End-Hardware angewiesen sind.

2. Advent: Dwarf Fortress (PC, Mac, Linux)

Zugegeben, das Adjektiv »zugänglich« ist im Zusammenhang mit Dwarf Fortress vielleicht recht gewagt. Aber erstens gilt für die Zwergen-Simulation die befreiende Philosophie »Losing is Fun!«, und zweitens hat das Spiel mit einem gerade veröffentlichten, kostenpflichtigen Grafik- und Quality-of-Life-Update große Schritte in Richtung allgemeine Konsumierbarkeit gemacht. Die kryptischen ASCII-Symbole der nach wie vor kostenlosen Originalversion sind grafischer Repräsentation gewichen und es gibt sogar ein Tutorial zum Einstieg. Scheitern in Dwarf Fortress ist nun also mehr denn je das gleiche wie Gewinnen und war noch nie, nun ja, zugänglicher. Lässt man sich auf das Spiel ein, erlebt man nicht weniger als ein absolutes Kulturphänomen, das unter anderem im Museum of Modern Art in New York ausgestellt wird. Im Kern kontrollieren die Spielenden in Dwarf Fortress eine Gruppe von Zwergen und müssen ihr Überleben sichern, Nahrung sammeln, Unterschlupf bauen, Handel treiben und Gegenstände produzieren. Das wäre alles halb so wild, sähen sich die Schützlinge der Spielenden nicht einer bis in kleinste Details simulierten Spielwelt gegenüber. Noch bevor das erste Loch gegraben wird, schichtet Dwarf Fortress nämliche unzählige Sedimente geologischer, gesellschaftlicher und psychologischer Geschichte aufeinander. In den Tiefen des Gesteins lauern verborgene Gefahren, in der Nachbarregion schwelen alte Konflikte und in der Zwergenseele macht sich Kummer breit.

It’s a deep simulator. Every dwarf in your fortress has moods, preferences, skills, needs, and whims. Every chair, statue, mug, and bed you make has a quality and value. The world generates with rules for hydrology and geology and precipitation. Beyond the walls of your fortress, the world evolves as civilizations rise and fall. You make trade agreements with other settlements and, if you’re not careful, enemies.

So passiert das spaßige Scheitern meist schneller und gnadenloser als man erwartet. Aus Versehen in eine Wasserader gebohrt? Alle tot. Den Drachen aufgeweckt? Alle tot. Die falschen Freunde gemacht? Alle tot. Und wenn doch jemand überlebt, erledigt das Trauma den Rest. Damit ist Dwarf Fortress vor allem eines: Ein beeindruckend komplexer Generator von Geschichten, der uns immer wieder daran erinnert, das alles noch viel schlimmer sein könnte. Wir könnten von kannibalischen Elfen gefressen werden, weil wir am falschen Baum gesägt haben.

Alle Empfehlungen:

1. Advent: Immortality

2. Advent: Dwarf Fortress

3. Advent: Pentiment

4. Advent: Little Inferno

Adventszeit ist Game-Empfehlungs-Zeit. Nr. 2: Dwarf Fortress

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