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Was weiß dein Zahnarzt?

Christian Gesellmann
Autor und Reporter

Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.

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Christian GesellmannSonntag, 21.04.2019

Ich persönlich finde es ja vor allem mal mega kurios, dass uns Steine aus dem Kiefer wachsen, zufällig in der Form perfekter Werkzeuge zum Essen und sonstigem Geknabbere, verkabelt mit Blut und Nervenbahnen, eine weiß funkelnde Schauwerkstatt in Erinnerung daran, dass Mineralien am Ursprung allen Lebens auf diesem Planeten stehen. Oder so. In diesem Artikel geht es darum, dass wir Zähne anders als andere Körperteile behandeln, deswegen müssen wir mit ihnen auch nicht zum richtigen Arzt, sondern "nur" zum Zahnarzt. Als eine Art zweitklassige Medizin leidet die Dontologie an einem chronischen Mangel an evidenzbasierter Forschung und wissenschaftlicher Grundlage. Weshalb eine gute Praxis zu finden immer noch ein Quäntchen Glück braucht. 

A team of researchers at ETH Zurich, a Swiss university, asked a volunteer patient with three tiny, shallow cavities to visit 180 randomly selected dentists in Zurich. The Swiss Dental Guidelines state that such minor cavities do not require fillings; rather, the dentist should monitor the decay and encourage the patient to brush regularly, which can reverse the damage. Despite this, 50 of the 180 dentists suggested unnecessary treatment. Their recommendations were incongruous: Collectively, the overzealous dentists singled out 13 different teeth for drilling; each advised one to six fillings. 

Der Artikel behandelt zwar hauptsächlich das amerikanische Gesundheitssystem, bezieht aber immer wieder internationale Referenzwerte mit ein, und ausreichend Gemeinsamkeiten sind allemal vorhanden, um auch die deutsche Praxis zu hinterfragen. 

Mein Zahnarzt ist der Beste übrigens, ich gehe nie wieder irgendwo anders hin. Was mich bei meinem letzten Besuch überlegen ließ: Wer macht meinem Zahnarzt eigentlich die Zähne? "Ach", erklärte er mir mit schmerzverzogenem Gesicht, "den kann ich Ihnen nicht empfehlen." 

Was weiß dein Zahnarzt?

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Kommentare 5
  1. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor 5 Jahren

    cooler piq! :D
    Und der Zahnarzt ist was besonderes, von dem du da erzählst, denn ich kenne eigentlich nur Menschen, die sagen, dass Ihr Zahnarzt/ärztin der/die beste ist...habe mich oft gefragt warum...ich glaube die Sache ist so teuer und schmerzlich, dass man es einfach kaum erträgt, sich vorzustellen, dass es nicht wenigstens der best denkbare Deal ist.

    1. Karmen Jurela
      Karmen Jurela · vor 5 Jahren · bearbeitet vor fast 5 Jahre

      Es sind nicht nur subjektive und vorgetäuschte Gründe, die die Zahnmedizin faszinierend machen. Zahnmedizin kam zerstörtes Gewebe, Schleimhaut, Zahnsubstanz, Knochen regenerieren oder restaurieren, sodass man oft danach den Eindruck haben kann, es sei nie etwas kaputt gegangen. Auf den Gebieten Ästhetik, Funktion, Restauration, Rehabilitation und auch Prävention ist die Zahnmedizin ganz weit vorne.

      Wenn Du mal erlebst hast, wie ein 3D Scanner Deinen ausgehöhlten Zahn ausmisst, Dein/e Zahnarzt/Ärztin mit seiner/ihrer Software virtuell einen Zahn konstruiert und diesen dann kaum eine halbe Stunde später fast unsichtbar mit Deinem Zahn verklebt, dann weißt Du, was die „Schnittstelle Mensch-Maschine“ jetzt schon leistet.
      Oder wenn ein abgebrochener Frontzahn irgendwie freihand i. 15 Minuten in die Zahnreihe hinmodelliert wird, damit Du schnell in Dein Meeting kannst.

      Oder wenn Du 3 Tage Ibuprofen gegessen hast und dann eine rettende Wurzelkanalbehandung Dich vom Schmerz erlöst!

      Das sind sensationell befriedigende Momente -
      nicht nur für zahnmedizinisches Personal, sondern für Menschen wie Dich und mich 😉

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 5 Jahren

      @Karmen Jurela ...ja, siehe meinen anderen Kommentar - ich weiß das. Und würde ja eh gerne jetzt hier die Praxis meiner Zahnärztin empfehlen. Meine eine Backe ist längst frei von natürlichem Zahnmaterial und ich nenne sie zärtlich meine bessere Hälfte :D

      Ändert aber nichts daran, dass die Praxis ein Ort der Schmerzen ist und ich keine Ahnung habe, wie ich es geschafft habe, das ganze Geld aufzubringen. Das wollte ich nur sagen - es spendet glaube ich unterbewusst Trost, wenn man dann wenigstens allen erzählt, dass die/der eigene Ärztin/ Arzt die beste Wahl war. Und es fällt jedenfalls auf, wie sehr immer allen daran gelegen ist, die eigene Wahl anzupreisen.

  2. Karmen Jurela
    Karmen Jurela · vor 5 Jahren

    Wann gibt es mal einen inspirierenden, erhebenden Artikel über Zahnärzte, Zahnärztinnen und Zahnmedizin?

    Dieses Narrativ, Zahnärzte seien kriminelle, geldgeile Schmierfinken, würde mir, wäre es nicht so abgehalftert, abgenudelt und langweilig, mächtig auf den Zeiger gehen.
    Ja, ich bin auch Zahnärztin, und Leserin, und Autorin UND Mensch.

    Mein Kollege sagte in mal in einem Gespräch über einen ähnlich gestrickten Artikel (Zahnärzte behandeln insgesamt zu viel und unnötig aus unlauteren Gründen) „Sollen sie ihren Sch... doch selber machen“.
    Nur... um das zu KÖNNEN, müssten auch sie Zahnärzte werden!

    Was nun?

    1. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 5 Jahren

      ich kann nur tröstend sagen: habe leider unfallbedingt eine äußerst langwierige, kostenspielige und hundsgemeine dentale Historie - mit fast ausschließlich erfreulichen Erfahrungen bezüglich der beteiligten Ärztinnen und Ärzte...insgesamt klar besseres Ergebnis als bei "anderen" Ärzten. Ein übermäßig kritischer Narrativ wäre mir also unverständlich, ist mir aber allerdings auch nie aufgefallen.

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