Der Podcast Nice White Parents befasst sich mit einem der grundlegendsten Aspekte unserer Gesellschaft: Bildung. Die hier vorgestellten Geschichten spielen zwar im (öffentlichen) US-amerikanischen Bildungssystem, aber ich denke, dass man von ihnen dennoch viel Allgemeingültiges über Macht, Privilegien und deren Gebrauch lernen kann, das sich auch in deutschen Schulen widerspiegelt - besonders momentan, da Corona die Kluft zwischen denen mit Ressourcen und denen ohne weiter vertieft.

Die Reporterin Chana Joffe-Walt, selbst weiße Mutter mit Kindern, die eine öffentliche Schule New Yorks besuchen, geht der Frage nach, warum seit Jahrzehnten schwarze Kinder die Hauptlast der Ungleichheit und Segregation tragen. Wie kommt es, dass sich nicht viel ändert, obwohl immer wieder von der Notwendigkeit von Reformen gesprochen wird? 

Die Antworten, die sie nach jahrelangen Recherchen in dieser fünfteiligen Serie findet, sind komplex und nuanciert. Aber eines wird deutlich: Es sind nicht die rückständigen Hardcore-Rassisten, die für die mangelnde Effizienz des Systems verantwortlich sind. Oft genug sind es wohlmeinende weiße Eltern aus der Mittelschicht, die ihre Schulen zu Orten verwandeln wollen, die jedem Kind Chancen auf soziale Mobilität bieten - aber durch ihre Anstrengungen das Gegenteil erreichen, und doch wieder nur der eigenen Bubble dienen. Wie also kann ihre Dominanz in Schach gehalten werden? Der Podcast erforscht schließlich auch, wie sich die Dynamik für die Schule und die Kinder ändert, wenn die Eltern mit den vermeintlich kleineren Ressourcen zum Zug kommen.