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Na, ich war ein rischtigor Nazi

Christian Gesellmann
Autor und Reporter

Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.

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Christian GesellmannFreitag, 20.12.2019

Ich wohne zwar seit dem Herbst in Leipzig, aber netto war ich glaube ich erst so drei Wochen hier, weil man ist viel unterwegs und so, beruflich und wichtig und persönlich flüchtig. Wenn ich jedenfalls da bin, ist mein Aktionsradius sehr begrenzt und abgesteckt durch Landmarken wie den Zonen-Bäcker mit dem besten Mischbrot der Welt, den Konsum, in dem auch Clemens Meyer seine Schorle kauft, die Bar, in der ich arbeite, und die Bar, in die Barkeeper gehen, wenn sie ihre Bar zugemacht haben: ein scheußlich gemütlicher Laden namens "Noch Besser Leben", mit Schaufenstern aus Nikotin und einem Ölschinken von Portrait des Wirts hinterm Tresen, die "Mona Lisa von Plagwitz" nenne ich das jetzt einfach mal, denn man kann unmöglich sagen, ob er darauf lächelt oder knurrt, oder ob das Bild 5 oder 50 Jahre alt ist. Als ich das letzte Mal im NBL war, kam ein Gast rein und beschwerte sich lauthals beim Barkeeper darüber, dass er Hausverbot habe, und wo soll er denn jetzt hingehen. Der Barkeeper hub ihm grußlos die Brille vom Kopf. Ein Gesprächsangebot der widerwillig das Lokal betretenden Polizei lehnte er später mit den Worten "geht nicht, ich arbeite" ab. 

Es ist also ganz klar, dass die altruistisch ihre Arbeitskraft, Lungenkapazität und Nächstenliebe zur Verfügung stellenden Schankphilosophen einer solchen Bar in ihrem Leben mehr über die Natur des Menschen erfahren, als drei Springer-Gesellschaftsressorts zusammen. Gemeinsam mit zwei anderen Häusern gibt das NBL deshalb monatlich gegen eine Schutzgebühr von 0,50 Euro eine "zeitgeistkritische Kulturpostille" namens Standort West heraus, in der regelmäßig echte journalistische Perlen zu finden sind. Leberjournalismus quasi. Kann man auch nüchtern lesen, muss man aber nicht. Wie dieses Interview mit einem Mann, der als Kind das Züchtigungssystem der DDR kennenlernte, als Strafgefangener im Tagebau arbeiten musste, später zum Neonazi wurde und nun mit seinem ostdeutschen Schäferhund auf der Straße sitzt. Ein Autor des Standort West hat sich einfach mal daneben gesetzt, und ihn seine Geschichte erzählen lassen. 

Na, ich war ein rischtigor Nazi

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