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Klima und Wandel

Positives Beispiel: Klimaschutz in Berchtesgaden

Charly Kowalczyk
Journalist

Ich bin in Singen am Hohentwiel geboren und lebe in Potsdam. Schreibe Radiofeature für den Deutschlandfunk und für die Sender der ARD. Bin Mitgründer des Bremer Hörkinos. Seit nun fast 19 Jahren stellen wir in Bremen ein Radiofeature der Öffentlichkeit vor.
www.bremer-hoerkino.de

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Charly KowalczykFreitag, 18.02.2022

Eigentlich ist der Umgang mit dem Klimawandel auch hierzulande frustrierend. Obwohl wir wissen, dass wir weniger CO2 verbrauchen sollten, geht es weltweit und auch in Deutschland nicht wirklich voran. Wir müssten im Grunde nicht mehr Energie produzieren, sondern vor allem weniger verbrauchen. Ich muss gestehen: Ich hab Verständnis für die Aktivistinnen und Aktivisten der Bewegung "Aufstand der letzten Generation". Autobahnen zu blockieren ist ja nicht viel mehr als ein Aufschrei, dass endlich Emissionen im Verkehrssektor zurückgehen. Die Erreichung dieses Ziels, die Emissionen im Verkehr drastisch zu senken, wurde von den vergangenen Bundesregierungen nie wirklich ernst genommen. Und ob es durch die Ampel besser wird? Zweifel sind zumindest schon mal erlaubt.

Aber was ich selbst auch brauche, dass ich nicht nur lese, sehe oder höre, dass alles abwärts geht, dass das Klima sich zusehends verschlechtert und nichts oder viel zu wenig geschieht. Dass alles in den nächsten Jahren noch viel schlimmer werden wird. Mit diesen negativen Meldungen fast ständig konfrontiert zu werden, macht nun wirklich keinen Spaß – und Lust schon gar nicht. Im Grunde bräuchten wir einen Radiosender, ein Fernsehprogramm, vielleicht sogar eine ganze Zeitung – die nicht naiv wegguckt – sondern einfach all die positiven Nachrichten sammelt und veröffentlicht, um der Klimazerstörung etwas Positives entgegenzusetzen. Einen Platz für Ideen und reales Handeln, der mit dazu beiträgt, den Klimawandel aufzuhalten. Als Motivation für alle.

Im Länderreport des Deutschlandfunks hat der Bayern-Korrespondent des Senders, Michael Watzke, einen Blick auf Berchtesgaden geworfen. Wenn in Deutschland die Energiewende gelingen soll, müssen vor allem die rund 13.000 Kommunen und Landkreise mitmachen. Im Berchtesgadener Land, im südöstlichsten Zipfel Deutschlands, wird einiges versucht, um den Klimawandel aufzuhalten. Im Sommer des vergangenen Jahres riss ein Hochwasser im Berchtesgadener Land Straßen und Häuser mit sich und verursachte Millionenschäden. Auch dies macht deutlich, dass es letztendlich auf Dauer wesentlich teurer wird, auf Klimaschutzmaßnahmen zu verzichten – mitunter mit der dämlichen Begründung, dass es zu teuer wird. Doch Berchtesgaden scheint dem Bericht nach nicht tatenlos dem Klimawandel zusehen zu wollen:

"Wir haben mit dem Watzmanngletscher und dem Blaueisgletscher zwei der wenigen Gletscher, die immer kleiner werden und das ist natürlich auch ein sichtbares Zeichen für den Klimawandel vor Ort. (...) Und wir sehen, wie verwundbar wir sind im Berchtesgadener Land und natürlich auch in ganz Deutschland bei dem Thema Klimawandel."

Den Klimawandel kann man hier sehen, sagt Markus Münch, der Klima-Manager vor Ort. Der 32-jährige Vater von zwei kleinen Kindern ist Stabsstellen-Leiter im Landratsamt Berchtesgaden. Er will die Klimawende vor Ort vorantreiben. Und zwar mit sehr unterschiedlichen Maßnahmen, zum Beispiel mit dem Solaratlas:

"Innerhalb von wenigen Klicks hat man dann das Ergebnis und weiß: Macht es Sinn auf dem eigenen Dach? Wie groß ist die Anlage ungefähr? Welche Investitionskosten sind da etwa mit verbunden? Und natürlich ganz entscheidend, welcher Solarertrag kann auf dem eigenen Dach erwartet werden."

Man sieht den Erfolg dieses Programms im Berchtesgadener Land. Dort gibt es so viele Sonnenmodule auf den Dächern wie sonst kaum in Deutschland. Und die Solarplatten erzeugen nicht nur Strom, sondern vielerorts auch Wärme. Der Landkreis ist ein Vorbild in Deutschland, sagt Robert Brandt, Geschäftsführer der Berliner Agentur für Erneuerbare Energien:

„Also mit 24 Prozent ist man deutlich weiter als im Bundesdurchschnitt von 15, 6 Prozent. Also man hat da zumindest den Zahn der Zeit erkannt. (...) Die Kollegen im Berchtesgadener Land haben ja schon relativ früh einen Beschluss im Kreistag getroffen, in dem sie deutlich gemacht haben, dass sie den Ausbau der erneuerbaren Energien fördern wollen. Ich glaube, das war sogar 2001. Dass, was uns besonders gut gefallen hat, eben, dass dem Beschluss auch Taten gefolgt sind und dieses Klimaschutzkonzept wurde auch direkt unterstützt, indem man einen Klimaschutzmanager initiiert hat, der seitdem auch aktiv Projekte umsetzt.“

Auch der öffentliche Verkehr wird gefördert. Fahrräder können von Einheimischen und Touristinnen / Touristen kostenlos in Bus und Bahn mitgenommen werden. Ziel sei es, als ÖPNV immer attraktiver zu werden, um den Autoverkehr zu reduzieren.

"Bereits ab April diesen Jahres wird ein Jugend-Freizeitticket bei uns im Landkreis eingeführt, damit können Schüler, Studenten, Auszubildende für nur zwei Euro im Monat alle Linienbuse im Landkreis mit nutzen. Zwei Euro, den ganzen Monat lang, ÖPNV."

Der Beitrag im Deutschlandfunk Kultur ist nicht spektakulär, weiß Gott nicht. Aber er macht Mut, dass vielleicht auch andere Kommunen dem Beispiel von Berchtesgaden folgen könnten: Klimaschutz aktiv voranzutreiben.

Positives Beispiel: Klimaschutz in Berchtesgaden

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