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Kinder müssen in der Corona-Krise geschützt werden!

Charly Kowalczyk
Journalist

Ich bin in Singen am Hohentwiel geboren und lebe in Potsdam. Schreibe Radiofeature für den Deutschlandfunk und für die Sender der ARD. Bin Mitgründer des Bremer Hörkinos. Seit nun fast 19 Jahren stellen wir in Bremen ein Radiofeature der Öffentlichkeit vor.
www.bremer-hoerkino.de

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Charly KowalczykMontag, 30.03.2020

In vielen Familien ist Gewalt im Alltag Realität. Das war auch schon vor der Corona-Krise so. Nur im Augenblick sind Kinder in Familien – und das gilt häufig auch für Frauen – noch wesentlich weniger geschützt. Durch die notwendigen Ausgehbeschränkungen müssen viele Familien auf engem Raum miteinander auskommen und können sich kaum aus dem Weg gehen. Die Luft für die Kleinen wird Tag für Tag dünner. Gewalt kann jetzt noch eher im Verborgenen stattfinden. Der Europarat verweist auf Berichte aus EU-Mitgliedsländern, die zeigen, dass Kinder und Frauen in ihrem Zuhause einem erhöhten Risiko von Gewalt und Missbrauch ausgesetzt sind. Das Interview im Deutschlandfunk mit Susanna Krüger, Geschäftsführerin der Organisation „Save the Children“, macht das sehr deutlich.

„Für mich zeigt sich in dieser Situation, dass die bestehenden Ungleichheiten massiv verstärkt werden. Natürlich kann auch Gewalt neu entstehen, aber das, was vorher schon ganz schwierig war, das zeigt sich jetzt auf allen Ebenen. Diese Corona-Krise, die wird Armut vertiefen und Spaltung begünstigen, und man kann das ganz gut erleben, wenn man genau darauf achtet, wer die Situation als Chance sehen kann und wer gar nicht. Chancen sehen nämlich die, die gut zu Hause arbeiten können, die gut durchkommen. Das sind die, die die Eltern haben, die die Chance haben, zu Hause mit ihren Kindern überhaupt zu lernen. Wer ist denn digitalisiert? Wer hat denn gelernt, sich mit sich selbst zu beschäftigen? Natürlich diejenigen, denen es vorher auch schon ganz gut ging.“

Die Gefahr ist groß, dass bisher benachteiligte Kinder durch die Coronavirus-Krise noch mehr ins Abseits geraten. Das ist nicht nur ungerecht, sondern auch eine Gefahr für die demokratische Entwicklung in der Zukunft. Auch deshalb ist es wichtig, dass darüber informiert und gesprochen wird. Kindern in vielen Familien fehlen Laptops und PCs, um überhaupt Hausaufgaben von ihren Lehrerinnen und Lehrern zu bekommen. Die Gefahr, weiter abgehängt zu werden, ist groß, zumal ihnen die Förderung durch die Schule fehlt.

Es fehlt den Kindern nicht nur die schulische Förderung, sondern auch der Zugang zu kostenfreien Mahlzeiten in Schulen und Kindergärten. Auch die „Tafeln“ fallen in Corona-Krisen-Zeiten aus. Jedes fünfte Kind gilt, laut Statistik, in Deutschland als arm. Das wird sich durch das Virus eher noch verstärken. Davor warnen zumindest die Kinderschutzorganisationen.

Was besonders bedenklich ist, dass Betreuerinnen und Betreuer des Jugendamtes nicht mehr in die Familien gehen, um sie zu schützen und zu unterstützen. Susanne Krüger von der Organisation „Save the Children“ spricht davon, dass die Jugendämter im Augenblick überfordert wären. Der Krankenstand sei in der Behörde sehr hoch. Dabei bräuchten vor allem diese Kinder den regelmäßigen Kontakt zu Personen, denen sie vertrauen. Auch zu Betreuerinnern und Betreuern des Jugendamtes. Manchmal einfach auch nur, um Schlimmeres in den Familien zu verhindern. 

„Ich glaube, es braucht die Möglichkeit, dass die Menschen wissen, dass sie anrufen können, und dass sie auch die Möglichkeit dazu haben, digital das zu tun. Wir sind zum Beispiel auch dafür, dass Laptops verteilt werden und dass es Möglichkeiten gibt, in diesen Familien von den Betreuern, mit denen sie vorher gearbeitet haben, das digital zu tun. Ich glaube, man muss, wie ich gerade sagte, Kontakt halten, Kontakt, Kontakt, anrufen, immer wieder hingehen, sehen, wie geht es den Menschen und wie geht es den Kindern dort, da vor allem dran bleiben.“

Es ist sehr lohnenswert, sich dieses Interview anzuhören.

Kinder müssen in der Corona-Krise geschützt werden!

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Kommentare 1
  1. Marion Bruchhäuser
    Marion Bruchhäuser · vor fast 4 Jahre

    Das ist wirklich ein wichtiges Thema. Ich glaube vielen ist auch nicht bewusst, dass es ja eine Notbetreuung für Kinder gibt und dass es möglich ist in Fällen wo es zu Gewalt gegen Kinder kommt diese Notbetreuung auch in Anspruch zu nehmen.

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