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Ist Chorsingen in Zeiten der Corona-Pandemie besonders gefährlich?

Charly Kowalczyk
Journalist

Ich bin in Singen am Hohentwiel geboren und lebe in Potsdam. Schreibe Radiofeature für den Deutschlandfunk und für die Sender der ARD. Bin Mitgründer des Bremer Hörkinos. Seit nun fast 19 Jahren stellen wir in Bremen ein Radiofeature der Öffentlichkeit vor.
www.bremer-hoerkino.de

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Charly KowalczykMittwoch, 13.05.2020
Singen macht glücklich, erzählen mir Freundinnen und Freunde, die seit Jahren in einem Freizeitchor singen. Nach dem Chor hätten sie viel Energie, schwärmen sie. Außerdem gewinne man da – mehr so als Nebeneffekt – Sozialkompetenz auf spielerische Art dazu. Denn beim Chor sei man gezwungen, sich selbst zurückzunehmen und gleichzeitig auf die anderen Sänger/innen zu achten. Vielleicht sind Chöre schlicht Profiteure der Sehnsucht nach Gemeinsamkeit.

Lange Zeit sah es so aus, als würde der Chorgesang aussterben. Die Mitglieder der Chöre wurden immer älter und es gab keinen Nachwuchs. Doch nun boomt in Deutschland das Singen in Chören. Insgesamt singen in Deutschland rund 3,3 Millionen Menschen in mehr als 61.000 Chören.
Doch das Coronavirus stört die Singeslust. Viele Chöre treffen sich nur noch digital. Die Sorge, sich anzustecken, ist groß. Am 9. März 2020 treffen sich 80 Mitglieder der Berliner Domkantorei zu ihrer wöchentlichen Probe. Fünf Tage später bekam der Kantor Tobias Brommann eine Mail von einem Chormitglied und darin stand: positiver Test. Später bekamen dann rund 60 Sängerinnen und Sänger Symptome in verschiedenen, auch schweren Verläufen, wie Brommann in einem Beitrag von Deutschlandfunk Kultur erzählt:

„Von Geruchs- und Geschmacksverlust bis hin zu leider sehr schweren Fällen mit Krankenhausaufenthalten. Mein größtes Problem waren die Kopfschmerzen und vor allem: Es hat dreieinhalb Wochen gedauert, bis ich wieder auf dem Damm war.“

In dem DLF Kultur Beitrag wird auch darüber berichtet, dass die Erfahrung der Berliner Domkantorei keine Ausnahme ist. In Amsterdam waren 102 von 130 Choristen nach einer Aufführung der Johannes-Passion Anfang März infiziert, vier davon sind gestorben. Weitere Fälle sind aus Seattle in den USA, aus Hombourg-Haut in Frankreich, aus Stade in Niedersachsen und aus Hohenberg an der Eger bekannt.

Für Christian Drosten, Leiter der Virologie an der Charité, sind Außenbereiche für Gastronomen relativ sichere Zonen, da dort das Aerosol weggeweht werde. Der Virologe geht sogar so weit zu sagen, dass beispielsweise auf Terrassen zwei Meter Abstand gar nicht nötig sei. Würde dies auch auf das Chorsingen an der frischen Luft zutreffen? Und: Ist es zumindest möglich, auch in geschlossenen Räumen auf Abstand zu singen? Die Folgen des Coronavirus auf Chöre werden und wurden vielerorts untersucht. Nachdem es eine Zeitlang hieß, erst einmal ganz auf das Singen im Chor zu verzichten, rät am 6. Mai 2020 das „Freiburger Institut für Musikermedizin“, dass es ausreicht, wenn Chorsänger/innen den Abstand zu den Mitsänger/innen einhalten würden.

Ist Chorsingen in Zeiten der Corona-Pandemie besonders gefährlich?

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Kommentare 3
  1. Charly Kowalczyk
    Charly Kowalczyk · vor fast 4 Jahre

    Interessante Frage. Ich hab ein wenig recherchiert, auch bei vielen, die im Chor singen. Zumindest hat bisher niemand die Grippeviren in den vergangenen Jahren als große Gefahr betrachtet

  2. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor fast 4 Jahre

    Wie krass. Die Zahlen sind ja wirklich erschreckend. Wie ist das dann wohl mit anderen Viren, etwa in der Grippezeit?

  3. Gabriele Feile
    Gabriele Feile · vor fast 4 Jahre · bearbeitet vor fast 4 Jahre

    Danke vielmals. Der Beitrag löst gemischte Gefühle bei mir aus. Da ich sehr gerne singe, und seit einiger Zeit auch wieder im Chor (das macht wirklich gute Laune und entspannt sehr), fehlt mir das sehr. Am vergangenen Sonntag habe ich beim Stay Sing Choir in München mal wieder virtuell mitgesungen. Hier ein Beitrag vom BR dazu (2 Min.): https://www.br.de/medi...

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