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Fundstücke

Fischer-Sterben in Marseille

Charly Kowalczyk
Journalist

Ich bin in Singen am Hohentwiel geboren und lebe in Potsdam. Schreibe Radiofeature für den Deutschlandfunk und für die Sender der ARD. Bin Mitgründer des Bremer Hörkinos. Seit nun fast 19 Jahren stellen wir in Bremen ein Radiofeature der Öffentlichkeit vor.
www.bremer-hoerkino.de

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Charly KowalczykFreitag, 19.07.2019

Du hockst früh morgens mit auf dem Boot im Mittelmeer. An der Küste von Marseille. Das Meer rauscht Dir in den Ohren. Du hoffst mit den Fischern, dass dieses Mal die Netze mit Doraden und anderen Fischen gefüllt sein werden. Zwischendurch hörst du die rauen Stimmen der Fischer. Sie erzählen von ihrem Fischer-Leben im Süden Frankreichs. Du kriegst mit, dass in den vergangenen zehn Jahren zwei Drittel der Marseiller Fischer ihren Beruf an den Nagel hängen mussten. Dass die Restaurants so tun, als würden sie einheimische Fische auf die Teller der Gäste zaubern. Dabei sind es in der Regel Fische von den Fischereiflotten aus dem Atlantik. Oder Fische aus den Maghreb-Staaten, die billiger sind, weil die Fischer in Tunesien, Marokko und Algerien noch weniger verdienen als die französischen Fischer. Und manchmal sind es auch einfach nur Fische aus der Fischzucht.

Die übrig gebliebenen Fischer aus Marseille sind leidenschaftlich. Deshalb können sie auch vom uralten Handwerk nicht lassen – obwohl ihnen so wenig bleibt. Vor 20 Jahren haben sie zehn Mal mehr Fisch verkauft, erzählen sie dem Reporter, aber sie müssen weiter machen. Immer weiter fischen. Es ist eine melancholische Reportage, und doch kommt sie leicht daher. Die Fischer erzählen einfach, wie es ist und warum sie immer noch gern früh morgens rausfahren. Dass es spannend sei, nicht zu wissen, ob der Fang etwas bringen wird. Außerdem können sie fast alles selber entscheiden, kein Chef quäle sie, so fühlen sie sich zumindest ein bisschen frei.

Wenn da nur nicht der Staat wäre. Die französische Steuerbehörde. Täglich müssen sie Formulare ausfüllen, jeder gefangene Fisch müsse dokumentiert werden. Und ja, Marseille hätte sich in den vergangenen Jahren verändert, nicht unbedingt zum Vorteil. Immer mehr Touristen besuchen die Stadt, gehen aber weniger in Restaurants. Und dann immer mehr Kreuzfahrtschiffe, die Marseille ansteuern. Die lassen ihre Leute auch nur kurz in die Stadt, in die Freiheit, doch verspeisen würden die eh nur Fische von den großen Fischereiflotten – die auf den Kreuzfahrtschiffen selbst angeboten werden. Also kurz: von den Touristen können sie auch nicht mehr recht leben. Es ist eine Reportage, die in unaufdringlicher Art deutlich macht, wie sehr die Fischer vom Aussterben bedroht sind. Im Gegensatz zu den großen Fischereiflotten, die die Meere rücksichtslos abfischen.

Der Autor Patrick Batarilo nimmt die Zuhörer/innen in aller Frühe mit aufs Meer. Später an den alten Hafen „Vieux Port“, wenn die Fischer ihren Fang verkaufen müssen. Und am Abend mit in die Fischer-Familien, wenn ein paar Fische der Tagesausbeute verspeist werden. Ein kurzweiliger, informativer Hörgenuss! 

Fischer-Sterben in Marseille

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