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Diskriminierung von Sinti und Roma – auch in der Ukraine!

Charly Kowalczyk
Journalist

Ich bin in Singen am Hohentwiel geboren und lebe in Potsdam. Schreibe Radiofeature für den Deutschlandfunk und für die Sender der ARD. Bin Mitgründer des Bremer Hörkinos. Seit nun fast 19 Jahren stellen wir in Bremen ein Radiofeature der Öffentlichkeit vor.
www.bremer-hoerkino.de

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Charly KowalczykDienstag, 02.08.2022

Heute wird an vielen Orten der rund 500.000 Sinti und Roma gedacht, die in der NS-Zeit ermordet wurden – am europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma. Doch im Alltag, so ehrlich müssen wir schon sein, wird wenig an sie gedacht und sie werden noch immer nicht respektiert. In diesen Krisenzeiten wachse in Europa sogar noch – und sicher nicht nur da! – der Antiziganismus, erzählt im Interview mit Deutschlandfunk Kultur der Europa-Abgeordnete der Grünen, Romeo Franz.

Er war vor Kurzem in der Ukraine und wollte nachsehen, wie dort in Kriegszeiten Roma und Sinti leben. Lange hätte er überlegt, ob er darüber berichten könne, jetzt in einer Zeit, in der die ukrainische Bevölkerung so sehr unter dem Krieg leidet. Aber er habe sich dann doch entschieden, darüber zu sprechen. Denn die Diskriminierung dieser Bevölkerungsgruppe war in der Ukraine vor dem Krieg schon so heftig, und wird vermutlich auch nach dem Krieg so heftig bleiben – wenn man weiterhin darüber schweigen würde.

"Wenn ich es kurz zusammenfasse muss ich sagen, dass ein großer Teil der Menschen mit Romanes Hintergrund in der Ukraine – und wir reden da von rund 400.000 Menschen, die da seit hunderten von Jahren leben – ich würde mal sagen, 80 Prozent in einer sehr prekären Situation leben ... Mein letzter Besuch war auch in den Wäldern von Lwiw. Dort leben ungefähr 1200 Menschen, mit Plastikplanen, abgedeckten Unterständen, mit kleinen Kindern in unvorstellbaren Situationen, also dort findet eine völlige Ausgrenzung dieser Menschen statt. Und wenn man diese Situation sieht, dann bezweifelt man wirklich, dass man hier in Europa lebt. Also es ist unfassbar, dass diese Situation von der ganzen Gesellschaft nicht wahrgenommen wird.

Der Moderator hakt nach. Fragt, ob die Menschen, die in den Wälder von Lwiw leben, Binnenflüchtlinge in der Ukraine sind, die eine Möglichkeit des Überlebens suchen. Und auch: Ob sich die Situation für Sinti und Roma durch den Krieg noch verschärft hat?

"Die leben dort seit über 20 Jahren in diesen Wäldern... (...) Sie kochen sich auf dem Boden ihr Essen. Es ist eine Situation, wo einem die Vorstellungskraft fehlt, wenn man es nicht selbst sieht. Ich hab mit mehreren Menschen dort gesprochen, auch mit Romanes Hintergrund und auch Holocaust Überlebenden und sie berichten davon, dass die Stadtverwaltung auch, aber auch der Staat einfach sagt, für die Menschen mit Romanes Hintergrund sind auch die Menschen mit Romanes Hintergrund zuständig."

Die Mehrheitsgesellschaft würde sich nicht um sie kümmern. Aber damit nicht genug. Romeo Franz erzählt auch, dass gerade Angehörige dieser Bevölkerungsgruppe an der Grenze von der Ausreise aus der Ukraine gehindert worden sein sollen. Sie würden, so erzählt es der grüne Europa Abgeordneter, regelrecht von der Grenze fortgejagt. Aber auch diejenigen, die es nach Deutschland schaffen, erfahren hier wiederholt Diskriminierungen. 

"Wir haben in Deutschland Geflüchtete mit Romanes Hintergrund aus der Ukraine, die hier gerade auch von der Deutschen Bahn auf Bahnhöfen behandelt wurden als Menschen Dritter Klasse und da gab es Situationen auf den Bahnhöfen in München oder in Mannheim oder in Kassel, ja und da sieht man, dass diese Krisenzeiten den Antiziganismus noch einmal mehr aufleben lassen und noch mehr Auswüchse hat."

Es ist einfach interessant, diesem Acht-Minuten-Gespräch zuzuhören.

Diskriminierung von Sinti und Roma – auch in der Ukraine!

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