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Technologie und Gesellschaft

Die Gesichterdatenbank Pimeyes ist eine riesige Bedrohung für unsere Anonymität

Bernd Oswald
Autor, Trainer und Trendscout für digitalen Journalismus

Digital Resident aus Leidenschaft. Aber ohne dabei betriebsblind zu sein. Seit 2000 bewege ich mich als Journalist und als Trainer an den digitalen Schnittpunkten von Politik, Medien und Gesellschaft. Nützliche Links habe ich schon immer gerne geteilt.

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Bernd OswaldMontag, 13.07.2020

Im Juni habe ich erstmals von Pimeyes gehört: Ein Kollege empfahl die Gesichterdatenbank als sehr nützliches Verifikationstool – nicht ohne hinzuzufügen, dass es auch ein Paradies für Stalker sein könnte. Pimeyes funktioniert ähnlich wie eine umgekehrte Bildersuche, bei der man ein Bild hochlädt und Webseiten angezeigt bekommt, die dieses oder ähnliche Bilder verwenden. Pimeyes geht jedoch noch einen Schritt weiter: Es analysiert die biometrischen Daten und liefert auch Treffer zu Bildern, auf denen vermutlich die entsprechende Person abgebildet ist. Der zugehörige Name wird zwar nicht angezeigt, lässt sich aber durch die Suchergebnisse schnell herausfinden.

Pimeyes.com verfügt nach eigenen Angaben über eine Datenbank mit 900 Millionen Gesichtern. Programmiert haben die Seite zwei Polen: Lukas Kowalczyk und Denis Tatina, zwei Absolventen der Technischen Universität Breslau. 

Daniel Laufer und Sebastian Meineck haben auf netzpolitik.org eine starke investigative Recherche über Pimeyes veröffentlicht, in der sie die zahlreichen datenschutzrechtlichen Probleme der Seite herausarbeiten: So sind zum Beispiel biometrische Daten in der DSGVO besonders geschützt. Und wer ohne Zustimmung Fotos von Dritten hochlädt, verstößt gegen das Recht am eigenen Bild.

Auch das Geschäftsmodell von Pimeyes ist fragwürdig: So bietet der Dienst eine Funktion an, mit deren Hilfe Entwickler mit wenigen Zeilen Programmcode Abertausende Suchanfragen ausführen können. Auch Strafverfolgungsbehörden hat Pimeyes seine Dienste angeboten. 

Der Artikel zeigt auch sehr schön, was investigativer Journalismus bewirken kann: Die beiden Autoren machen in ihrem Artikel transparent, was sie die beiden Pimeyes-Macher gefragt haben, wie diese geantwortet haben und welche Auswirkungen das auf die Pimeyes-Website hatte. So soll man jetzt nur noch mit seinem eigenen Bild suchen. Pimeyes tut nun so, als sei es ein Tool zum Schutz der eigenen Privatsphäre. Bis vor Kurzem wurde damit geworben, mit Fotos von Prominenten zu suchen. 

Mittlerweile sind die Pimeyes-Macher noch vorsichtiger geworden: Man kann keine Bilddateien mehr hochladen, sondern muss per Webcam ein Bild von sich selbst aufnehmen. Das lässt sich aber leicht umgehen, indem man ein Bild von jemand anderem vor die Webcam hält, wie Meineck und Laufer hier dokumentieren.

Die Gesichterdatenbank Pimeyes ist eine riesige Bedrohung für unsere Anonymität

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