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Finster, finsterer, Ozark: Tatsächlich schafften die Byrdes es bisher mit geballter familiärer Energie und faulen Geldwäschetricks noch jedes Flämmchen zu ersticken. Für den Brand in Staffel 4 braucht es jetzt einen Tsunami.

„Ozark 4“ hält in seiner ersten Hälfte das Niveau der Vorgängerstaffeln. Das Publikum ist im Nu wieder rundum moralkorrumpiert, betet für die Bösewichte und hofft, dass die Byrdes am Ende ihres brillanten Bredouillenhopsens ihren Neuanfang bekommen mögen. Da der sonst so unduldsame Omar Navarro diesmal überraschenderweise ein Deut duldsamer erscheint, liegt ein Happy End im Bereich des Möglichen.

Ein Titel, so lang wie die Geduld, die man bislang für das "Fenster-zum-Hof"-Genre aufbringen musste. Hitchcocks Idee von der Person, die in der Nachbarschaft gegenüber einen Mord entdeckt und der anfangs niemand so recht glauben will, wurde in den letzten Jahren in allen erdenklichen Ausführungen "neuinterpretiert". Das ist zäh. Ganz im Gegensatz zu dieser Persiflage.

WITHATSFTGINTW, nimmt das Genre auf die Schaufel. Und ist dabei tatsächlich lustig. Auch weil Hauptdarstellerin Kristen Bell den sehr schwarzen Humor hervorragend rüberbringt. Selbstironie ist eben etwas Feines. Und gruseln kann man sich trotzdem.

Super, Netflix kann doch noch kurze Titel und überraschend gute Stop-Motion – danke für beides.

„The House“ ist eine faszinierende und atmosphärische Demonstration, dass die außer Mode gekommene Stop-Motion-Technik noch immer eine große Kunst sein kann – in den richtigen Händen. Die drei Geschichten, die sich um ein Haus zu verschiedenen Zeiten drehen, schwanken zwischen unheimlich, humorvoll und melancholisch. Aber es ist vor allem die ungewöhnliche Umsetzung, welche die Anthologie so sehenswert macht.

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Mit einem dauerhaften Alkohol-Pegel versuchen vier mitten im Leben baumelnde Dänen sich auf eine höhere Bewusstseinsebene zu prosten. Was als kindisches Experiment beginnt, artet selbstverständlich im Exzess aus, der immerzu mit skandinavischer Philosophie gerechtfertigt wird. Gegenwärtig ist dieser Film in seiner Eleganz und Urkraft ebenso wie die Tanzeinlage von Mads Mikkelsen filmisch schwer zu übertreffen.

Während sich die vier Freunde an diesem Abend vorübergehend ihre Mittelalterdepression wegtrinken und immer ausgelassener und fröhlicher werden, bis sie zuletzt wirklich tanzen, erklingt im Film Musik des schwedischen Rokoko-Komponisten Carl Michael Bellman. Ein Männerchor, wunderschön mit Cembalo, aber der Text hat es in sich: Leere dein Glas, der Tod wartet schon.

Berlin Wedding. Jazz, Fanta, Hajra und Rasaq machen hier den Asphalt unsicher. Als die Mädels einen Drogenfund machen, scheint das ganz große Geld plötzlich sehr nah.

Ideal für alle, denen „4 Blocks“ zu männerlastig war. Dort sind die Frauen im Laufe der drei Staffeln zwar aktiver und selbstständiger geworden, aber die meiste Zeit waren sie doch Ehefrau, Schwester oder Stripperin. Die schön ambivalenten Heldinnen in „Para“ sind dagegen nur untereinander solidarisch – und ansonsten völlig unabhängig.

Erst Gretel, dann Hänsel – in dieser Reihenfolge und nicht anders. Neben einer zart-feministischen Offenbarung ist diese Version des Märchens mit all ihren Farbfiltern wunderschön anzusehen. Das würde selbst die Grimm-Brüder zusammenzucken lassen.

Die Begegnung mit der Hexe Holda löst schließlich einen Erkenntnisprozess aus, bei dem die Jugendliche nicht nur einen neuen Blick auf sich gewinnt, sondern auch ihre Beziehung zu Hänsel hinterfragt. Fühlte sie sich bislang stets für ihren kleinen Bruder verantwortlich, drängt sich auf einmal der Gedanke auf, dass er ein Klotz am Bein sein und ihre eigene Entfaltung behindern könnte.