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Fundstücke

In den Hochschulen wütet das Burn-out-Syndrom

Anja C. Wagner
Bildungsquerulantin
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Anja C. WagnerFreitag, 26.03.2021

Nach einem Jahr Corona-Pandemie ist offensichtlich auch in der Forschung & Lehre ein fundamentaler Anstieg an Burn-outs zu verzeichnen, bei Frauen mit Kindern noch verstärkter als bei den Männern.

Sicherlich, die Arbeitsbedingungen in den Hochschulen in den USA und z. B. Deutschland sind sehr differenziert zu beleuchten. Es gibt hier wie da gut finanzierte Professor*innen und gleichzeitig eine Vielzahl an prekär Angestellten. Gleichzeitig sind die Rahmenbedingungen der Hochschulen recht unterschiedlich. Das wird in dem Artikel nur am Rande thematisiert. Aber, dass mehr als die Hälfte der Befragten der einen Studie ernsthaft überlegt, ihre Karriere neu auszurichten oder in Frührente zu gehen, ist schon eine Aussage.

Was sind die Ursachen?

Im Kern wird Burn-out durch Arbeit verursacht, die kontinuierliche, langfristige körperliche, kognitive oder emotionale Anstrengungen erfordert.

Je nach Lebensalter, konkretem Anstellungsverhältnis, Forschungsthema und Karrierefortschritt sind die Gründe für das persönliche Burn-out sehr unterschiedlich:

  • Zum einen ist die gängige Praxis der kollaborativen Forschungspraxis disruptiert. Man reiste bekanntlich gerne physisch zu großen Konferenzen, hatte damit Abwechslung und Austausch und knüpfte Kontakte für die nächsten Karriereschritte. Dies zu kompensieren, ist online nicht eingeübt und führt zu Grüppchen-Bildung, die alles andere als divers angelegt ist.
  • Zum anderen ist die synchrone Online-Lehre per Videokonferenz super anstrengend, da der Aufwand größer, distanzierter und auch neu ist. Gleichzeitig fordern die "Chefs" große Präsenz und maximale Kompensation der verlorenen physischen Campus-Erfahrungen. Vor allem in den privat finanzierten US-Hochschulen ist die Panik groß, dass ihr Geschäftsmodell verlorengeht.
  • Zum dritten kommen der Haushalt und die Kinderbetreuung für viele hinzu, sodass von einer ausgeglichenen Work-Life-Balance keine Rede mehr sein kann.
Kannampallil sagt, dass größere arbeitsbezogene Stressoren die Fähigkeit beeinträchtigen, sich von der Arbeit zu distanzieren, was zu einer geringeren Wahrscheinlichkeit führt, Aktivitäten wie Sport, Schlaf und Selbstfürsorge zu betreiben, die zur Erholung beitragen. Die höhere Arbeitsbelastung, zusammen mit der geringeren Fähigkeit, sich zu erholen, erzeugt einen Teufelskreis, sagt Kannampallil. "Man ist emotional erschöpft und gleichzeitig unkonzentriert, was dazu führt, dass man sich nicht mehr erholen kann und es zu einem 'Anhäufungseffekt' kommt", sagt er.

Und natürlich hat die Pandemie die bestehenden Ungleichheiten im akademischen Bereich verschärft. Es gibt kein zusätzliches Geld, um die Drucksituationen abzufedern. Zudem läuft die Perspektive darauf zu, dass zukünftig der finanzielle Druck noch weiter anzieht (zumindest in den privaten Hochschulen) – und die prekäre Situation vor allem für junge Forschende ansteigt. Letzteres ist ein Problem auch des hiesigen Hochschulsystems – die Lehren aus der Pandemie müssen in vielerlei Hinsicht einen strukturellen Wandel des Bildungs- wie Arbeitsregimes forcieren helfen.

Der Artikel gibt auch vier Tipps, wie man mit Burn-out umgehen sollte – ich führe hier nur die Überschriften aus:

  • Verinnerlichen Sie Burn-out nicht als Versagen.
  • Schaffen Sie Möglichkeiten, sich vom Stress zu lösen.
  • Priorisieren und normalisieren Sie Gespräche über psychische Gesundheit.
  • Bekämpfen Sie die Isolation.

Ich würde noch einen Punkt hinzufügen:

  • Versuchen Sie, Ihre Online-Lehre stärker dezentral denn synchron zu absolvieren. Das ist zwar einmalig mehr Aufwand, aber entzerrt das Stresslevel mittelfristig ungemein.

Alles Gute allen!

In den Hochschulen wütet das Burn-out-Syndrom

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