Eigentlich sollte Mülltrennen in Deutschland ein Kinderspiel sein. So zumindest sehen es manche Expert*innen. Aber wie Annelen Bergenthum in der ersten Folge ihrer dreiteiligen WDR5-Serie "Alles Müll" zeigt, stellt das Sortieren des Haushaltsmülls für die meisten Menschen eine ziemliche Herausforderung dar. 

Viele dürften die Überlegungen der Familie, die die Autorin begleitet hat, gut kennen: In welche Tonne schmeiße ich das jetzt noch mal? Manchmal ist man einfach zu sehr in Eile, um jeden Wurf gründlich zu überdenken. Manchmal scheint der Weg zur braunen Tonne einfach zu weit für die eine Gurkenscheibe. Und selbst für die, die gerne alles richtig machen würden, ist oft nicht klar, was eigentlich wohin gehört. 

Der "intelligente Fehlwurf" ist eher die Regel als die Ausnahme. Dann landen in der gelben Tonne nicht nur Verpackungen, sondern auch alte Zahnbürsten und das ausrangierte Babyplanschbecken. Verwirrenderweise tragen auch Verpackungen aus Papier den grünen Punkt, gehören aber dann ins Altpapier. 

Die WDR-Sendung aus der Reihe "Tiefenblick" liefert eine Menge hilfreiche Infos und Hintergrund, etwa zur Entstehung und Entwicklung des Dualen Systems in Deutschland und dem gestiegenen Verpackungsverbrauch. Während die Deutschen pro Kopf heute deutlich mehr Plastikverpackungen nutzen und wegwerfen als noch vor 20 Jahren, ist das mit dem Recycling so eine Sache... Aber Einmalverpackungen aus Glas oder Papier sind auch keine wirklich umweltfreundliche Alternative.

In den nächsten Folgen der Serie geht es ums Müll-Geschäft und mögliche Lösungswege. Ich bin gespannt! 

– eine Hörempfehlung von Anja Krieger