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Klima und Wandel

Nicht nur Klima: Welche Umweltziele Deutschland im neuen Jahr noch so verpasst

Alexandra Endres
Journalistin
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Alexandra EndresFreitag, 03.01.2020

Es ist eine deprimierende Bilanz, die der Kollege Bernhard Pötter in der taz schon zum Jahresbeginn zieht:

2020 wird zeigen, dass viele offizielle Ökoziele in Deutschland verpasst, verschoben oder vergessen werden. Beim Klimaschutz, der Artenvielfalt, beim Ressourcenverbrauch und dem Schutz von Luft, Wasser und Boden werden die offiziellen Ziele reihenweise nicht erreicht.

  • Im Klimaschutz sollten die deutschen Emissionen im Jahr 2020 um 40 Prozent unter dem Wert von 1990 liegen – erreicht wird wohl nur ein Minus von 35 Prozent. 
  • Im Biolandbau hat die ehemalige Agrarministerin Renate Künast einst angekündigt: Bis 2020 würden 20 Prozent der deutschen Ackerfläche nach biologischen Kriterien bearbeitet – spätere Bundesregierungen kassierten das Ziel wieder ein, und derzeit liegt die Quote bei etwas über neun Prozent (Stand 2018).
  • In der Artenvielfalt verfehlt Deutschland offizielle Ziele gleich reihenweise, etwa sinkt die Zahl der Arten auf heimischen Äckern rapide, statt "deutlich" zu steigen.
  • Die Fläche der naturnahen Wälder wird wohl deutlich kleiner ausfallen als für 2020 einst geplant.
  • Die Grenzwerte für Stickstoffdioxid in der Luft und Nitrat im Grundwasser werden bislang an vielen Messstellen überschritten.
  • Der Flächenverlust konnte zwar stark vermindert werden, aber nicht so stark wie ursprünglich beabsichtigt – jetzt hat die Bundesregierung ihr Ziel weiter in die Zukunft verschoben.
In offiziellen Verlautbarungen betont die Bundesregierung, wie wichtig ihr Nachhaltigkeit sei. In der Praxis aber scheinen andere Interessen oft stärker:

2018 erklärte die Bundesregierung, mit der neuen Nachhaltigkeitsstrategie zeige sie, „dass es ihr wichtig ist, den Nachhaltigkeitsgedanken in allen Politikfeldern weiter zu stärken“. Zwei Jahre zuvor hatte die offiziellen Bilanz dieser Strategie allerdings gezeigt, dass vor allem bei vielen Öko-Indikatoren wie Meeresschutz, Energieverbrauch, Verkehr oder Nitrat die Trends in die falsche Richtung gehen oder weit entfernt vom Ziel liegen.

Nicht nur Klima: Welche Umweltziele Deutschland im neuen Jahr noch so verpasst

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Kommentare 2
  1. Rainer Schoppe
    Rainer Schoppe · vor 4 Jahren · bearbeitet vor 4 Jahren

    Es ist zum Aus-der-Haut-fahren. Der Verhandlungsmarathon in Madrid war nicht mehr als die Bankrotterklärung des gesunden Menschenverstandes schlechthin. Ein derart
    kurzsichtiges Verhalten ist meines Erachtens weit entfernt von einer verantwortsbewußt handelnden Welt- und Wertegemeinschaft, als die man sich dort gab. Solange nur jene Stimmberechtigten am runden Tisch sitzen, die die Klimakrise aus der Position eines warm gepolsterten Konferenzstuhls bewerten, wird das nichts. Diejenigen, die den Niedergang am härtesten treffen wird, haben hier kein Wörtchen mitzureden, sitzen noch nicht einmal am Katzentisch. Weil sie - abgerissen, arm und elendig dahin darbend - kein kapitales Gewicht in die Waagschale werfen können. Und das, obwohl es uns alle ausnahmslos treffen wird.

    Dabei ist es unzweifelhaft möglich, globale Lösungen umzusetzen, die allen Menschen
    zugute kämen und zudem unterm Strich sich wirtschaftlich rechnen. Machbarkeitsstudien und realistische Szenarien, die aufzeigen, dass die sofortige Umsetzung der Klimakonzepte Fortschritte bringen und zudem den Lebenstandard weltweit verbessern, gibt es zuhauf. Sie liegen jedoch größtenteils wie Blei in den Tresoren der gesellschaftspolitisch und (volks)wirtschaftlich Verantwortlichen weltweit. Der Grund liegt auf der Hand: Die Gedanken, die zur Veränderung führen, sind in ihren Augen revolutionär. Und damit können sie nicht umgehen. Weil sie an den Grundfesten gewachsener Machtstrukturen rütteln, sprudelnde Geldquellen versiegen lassen, die größtenteils auf archaisch amutenden Technologien und possesiven Vertriebsstrukturen beruhen. Da liegt es auf der Hand, dass deren Betreiber sie bis aufs Blut mit Zehen und Klauen verteidigen werden.

    Ja, es muss diesen Umbruch geben. Und es werden Machtverhältnisse sich ändern müssen, mit Menschen, die den Markt neu angehen, auf umwelt- und sozialverträgliche und unterm Strich profitable Weise. Ich kann nur hoffen, dass es wieder eine Nelke sein wird, die der gesunde Menschenverstand in die Gewehrläufe steckt. Anachronismus und Gewalt führen, wie uns die Geschichte lehrt, nicht ins gelobte Land.

  2. Andreas P.
    Andreas P. · vor 4 Jahren

    So lange die Lebenserwartung in Deutschland steigt, ist das alles im Ergebnis nicht so schlimm!

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