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Klima und Wandel

Hitze kann töten, Kälte auch. Was bedeutet das in der Klimakrise?

Alexandra Endres
Journalistin
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Alexandra EndresFreitag, 17.02.2023

Dieser Text aus der Washington Post hat mich überrascht, und ich empfehle ihn auch wegen seiner schönen, anschaulichen Visualisierungen.

Wie gefährlich Hitze für den menschlichen Körper werden kann und was das in der Klimakrise bedeutet, wenn die Temperaturen immer weiter steigen: Darüber ist schon viel berichtet worden (zum Beispiel hier und hier). Kurz gesagt: Hitze tötet. Auch deshalb gefährdet die Erderwärmung Menschenleben.

Aber extreme Kälte kann ebenfalls tödlich sein. Könnte es also sein, dass die Zahl der Kältetoten mit der Erderwärmung sinkt – und zwar in größerem Ausmaß, als die Zahl der Hitzetoten steigt? Das ist die Frage des Kollegen von der Washington Post. Oder überspitzt: Rettet die Erderwärmung Menschenleben? Er führt zwei Studien an, die aus seiner Sicht darauf hindeuten.

Das ist natürlich eine ketzerische Frage. Aus mehreren Gründen:

  • Menschenleben gegeneinander aufzurechnen, ist ethisch fragwürdig. Das räumt die Washington Post auch ein:

Doing arithmetic with human lives is ethically fraught. An elderly person in Minneapolis might dodge an early death if dangerous cold grows rarer. Yet a construction worker in Phoenix toiling in a heat wave will find little comfort in a global drop in cold-related deaths.

  • Die Klimakrise gefährdet Menschenleben nicht nur, weil Hitze oder Kälte dem menschlichen Körper zu schaffen machen. Menschen sterben durch Überschwemmungen in den Fluten oder weil sie danach krank werden. Sie sterben aufgrund von Ernteausfällen, die auf Extremwetterereignisse folgen, oder auf der Flucht vor den Folgen des Klimawandels. Auch sie sind Klimatote, wenngleich nicht unmittelbar durch Hitze oder Kälte gestorben. Um sie geht es in dem Text der Washington Post nicht.
  • Unberücksichtigt bleiben auch die massiven Schäden, die Menschen durch die Klimakrise erleiden, wenn sie beispielsweise ihre Heimat verlieren und migrieren müssen, oder wenn sie eine Flut überleben und ihre Existenz komplett neu aufbauen müssen.

Die Washington Post schaut sich also nur einen eng begrenzten Ausschnitt der Klimafolgen an. Aber wenn man das im Hinterkopf behält, eröffnet der Text interessante Einblicke.

Zurück zur Ausgangsfrage: Werden durch die Klimakrise, global betrachtet, mehr Kältetote vermieden, als die Zahl der Hitzetoten steigt?

Eine aktuelle Untersuchung projiziert die Entwicklung der Sterblichkeit vergleichsweise lange in die Zukunft (bis 2099), und sie berücksichtigt, wie gut sich verschiedene Länder an die Erwärmung anpassen können. Das Ergebnis: 

The worldwide temperature-linked mortality rate is projected to stay about the same, but you can see enormous geographic variation: colder, wealthier countries do well, while hotter, poorer countries suffer.

Global betrachtet ändert sich also gar nicht so viel. Aber ausgerechnet in Ländern, die jetzt schon arm sind und in heißeren Weltgegenden liegen, wird es mehr Hitzetote geben als bisher.

“Adaptation is not something that just kind of happens when we’re asleep by unicorns and elves. It takes policy and it takes money,” said Andrew Dessler, a professor of atmospheric sciences at Texas A&M University who was not involved in the research. “The people who are barely getting by today are not going to be able to adapt. They’re not gonna have the resources. And so what are they gonna do? Well, they’re going to suffer.”

Hitze kann töten, Kälte auch. Was bedeutet das in der Klimakrise?

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Kommentare 1
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor einem Jahr

    Wenn es ethisch fragwürdig ist, Menschenleben gegeneinander aufzurechnen, ist es auch fragwürdig nicht zu kommunizieren, das seit Jahrzehnten die Zahl der Opfer von Umweltkatastrophen sinkt und eben nicht steigt.

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