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Klima und Wandel

Erst Solarenergie, jetzt Windkraft: Die Bundesregierung versemmelt die Energiewende

Alexandra Endres
Journalistin
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Alexandra EndresFreitag, 08.11.2019

Es ist eine Krise mit Ansage: Enercon, in Deutschland über Jahre hinweg Marktführer im Bau von Onshore-Windrädern, streicht 3.000 Jobs. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung in dem hier gepiqten Stück; andere Medien haben die Meldung aufgegriffen (hier z. B. die Tagesschau und die dpa). Betroffen sind vor allem strukturschwache Regionen, in denen es wenige andere Arbeitsplätze gibt – und Dutzende Subunternehmen, deren Beschäftigte jetzt auch Angst um ihre Stellen haben müssen.

Die Süddeutsche schreibt:

Die Krise hatte sich seit Monaten abgezeichnet, nicht nur bei Enercon. Jahrelang war die Branche von Rekord zu Rekord geeilt, und mit den Erfolgen wuchsen die Werkshallen. 2015 installierten die Firmen 3700 Megawatt Windleistung, 2016 schon 4600 Megawatt, 2017 sogar mehr als 5300. Enercon profitierte besonders davon. (...) Dann kam der Einbruch. 2018 schon halbierte sich die Nachfrage. In den ersten neun Monaten dieses Jahres gingen noch 150 Windräder ans deutsche Netz, Gesamtleistung: 514 Megawatt. 51 davon lieferte Enercon. (...)

Zwischen Aufstieg und Niedergang liegt – wie so oft beim Ökostrom – die Politik.

Was dahinter steckt: 2017 veränderte die Bundesregierung die Windstrom-Vergütungsregeln. Zunächst löste sie damit einen Boom aus, doch dann kam der Einbruch. Der Boom aber hatte schon viele Windkraft-Gegner auf den Plan gerufen. Es gab viele Klagen, Projekte verzögerten sich, Banken wollten nicht mehr finanzieren. Den Preis zahlen jetzt die Windradproduzenten.

Besserung ist nicht in Sicht. Zwar hat sich die Bundesregierung vorgenommen, bis zum Jahr 2030 mindestens 65 Prozent Ökostrom im Netz zu haben. Doch dafür müssten viel mehr Windräder gebaut werden als derzeit zu erwarten sind. Eigentlich müssten die Großkoalitionäre jetzt alles tun, um gegenzusteuern. Stattdessen kursieren gerade Pläne, die Abstandsregeln für Windkraft an Land strenger zu fassen als geplant. Das würde den Ausbau noch weiter erschweren.

Wie war das noch mit dem Aufbruch in der Klimapolitik?

Erst Solarenergie, jetzt Windkraft: Die Bundesregierung versemmelt die Energiewende

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Kommentare 6
  1. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor mehr als 4 Jahre

    Dies zeichnet sich seit einem Jahr ab und wurde tatsächlich auch bisher mit etwa einem halben Dutzend PIQs bedacht. Jetzt kommen die Stellenstreichungen halt, das war so vorhersagbar wie der nächste Dienstag. Es ist wichtig, das an die große Glocke zu hängen, denn die Jobverluste in den Braunkohlegebieten werden im Verhältnis überbewertet.
    Man könnte das Standortproblem etwas entschärfen über zwei Kanäle: Repowering und Offshore. Repowering kann laut Bundesverband der Windenergie beinahe den gesamten Wind-Wachstumsbedarf abdecken, Offshore in der Nordsee kann den Bedarf ganz Nordeuropas abdecken, wenn entschlossen angegangen. Da sollte doch etwas möglich sein!

    1. Alexandra Endres
      Alexandra Endres · vor mehr als 4 Jahre

      Ja, wirklich überraschend ist das leider nicht. Sorry für die Wiederholung, ich wollte damit nicht langweilen – mir schien es trotz der Absehbarkeit wichtig, jetzt sozusagen den Vollzug, ja, an die große Glocke zu hängen.

    2. Dominik Lenné
      Dominik Lenné · vor mehr als 4 Jahre

      @Alexandra Endres Es tut mir leid, wenn Du das als Kritik aufgefasst hast. Ich meinte es eher so, dass die Wichtigkeit des Themas sich in der "coverage" auf piqd spiegelt, und insofern finde ich es auch richtig, dass es wieder auftaucht. Immerhin ist dokumentiert, dass eine erwartete Entwicklung nun eintritt - was Sinn hat. Es ist sinnvoll, die Entwicklung eines Themas zu verfolgen, um dem Geflimmer der erratischen Newsflashs etwas Konstanz und Sinnbildung entgegenzusetzen.

    3. Alexandra Endres
      Alexandra Endres · vor mehr als 4 Jahre

      @Dominik Lenné Alles gut! :) Danke.

  2. Christoph Weigel
    Christoph Weigel · vor mehr als 4 Jahre

    erlaube mir die etwas spöttische anmerkung, daß in einer zeit der propagierung eines nachhaltigeren lebensstils und eines veganen ernährungsstils ein ausdruck wie »versemmeln« einen ganz neuen touch bekommt. obwohl, seine klassische bedeutung wird noch verstanden, und ist im kontext völlig angebracht.

    1. Alexandra Endres
      Alexandra Endres · vor mehr als 4 Jahre

      Wobei ich mir nicht sicher bin, woher das Wort kommt. Habe kurz im Netz gesucht und nichts gefunden... ob es überhaupt was mit der Semmel zu tun hat?

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