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Fundstücke

"Dass Menschen vor Libyen sterben, das ist Teil unserer Routine geworden"

Alexandra Endres
Journalistin
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Alexandra EndresDonnerstag, 04.04.2019

Die EU-Staaten ziehen ihre Rettungsschiffe aus dem Mittelmeer ab. Aber private Handelsschiffe sind noch vor Libyen unterwegs, zum Beispiel die des Hamburger Reeders Christopher Opielok. Sie beliefern Bohrinseln, die sich "mitten auf der Fluchtroute" befinden. Das sagt Opielok im Interview mit Caterina Lobenstein von der ZEIT.

(Disclaimer: Ich arbeite für die Online-Ausgabe der ZEIT, und das Stück ist zwar kostenfrei lesbar, aber man muss sich dafür einloggen).

Für die Crews auf Opieloks Schiffen bedeutet das: Seit Jahren retten sie vor Libyen Menschen aus dem Wasser. Und seit Jahren müssen sie dort mit ansehen, wie Menschen jämmerlich ertrinken. Opielok sagt: Europa überlässt den Reedern das Problem. Und inzwischen seien die Rettungseinsätze "zwangsläufig" Teil des Alltags seiner Crews.

Der Schifffahrt geht es wirtschaftlich nicht so gut, ich kann mir mein Fahrtgebiet nicht aussuchen. Und dort, wo ich Aufträge habe, fahren leider Flüchtlingsboote.  

Er sagt auch:

Meine private Meinung ist: Niemand soll ertrinken. Aber ich denke, die Präsenz von Rettungsschiffen führt dazu, dass mehr Leute losfahren.

Die Rettungseinsätze seiner Leute beschreibt er in nüchternen und deshalb umso drastischeren Worten.

Ich schaue mir manchmal Fotos und Videos von unseren Rettungseinsätzen an. Man sieht Tote im Wasser treiben, Kleinkinder aus Rettungswesten rutschen und einfach im Meer verschwinden. Auf einem Video steigt mein Zweiter Offizier in ein sinkendes Schlauchboot, zu einer Frau, die gerade ein Kind bekommt, mitten im Geschrei, in einer Plörre aus Urin und Benzin. Er durchtrennt die Nabelschnur, während die am Absaufen sind, im allerletzten Moment. Frauen und Kinder haben keine Chance in dem Wahnsinn. Die werden erdrückt. Überall sind Leichen, meine Crew kann nichts tun. Ich sitze dann hier in Hamburg und telefoniere mit den fassungslosen Kapitänen.

Laut Völkerrecht dürften seine Leute die Geretteten nicht zurück nach Libyen bringen, sagt der Reeder. Aber weil die EU ihre Häfen schließe, täten sie es dennoch.

Wenn die libysche Rettungsstelle den Kapitän anweist und die Leute übernimmt, muss er deren Anweisungen folgen.

"Dass Menschen vor Libyen sterben, das ist Teil unserer Routine geworden"

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