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Medien und Gesellschaft

Best of International Journalism Festival

Alexander Sängerlaub
Publizist, Journalist, Utopist

Programmleiter Zukunft des Journalismus am Bonn Institute & Direktor futur eins

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Alexander SängerlaubMontag, 11.04.2022

Wie gelingt ein richtig guter Diskurs in politischen Talkshows, der nicht toxisch ist? Wie können wir die Desinfo-Debatte sinnvoll neu framen – z. B. mit Anleihen aus den Debatten um gute Ernährung? Auf welche Biases fallen Journalisten besonders häufig rein und was kann man in Newsrooms dagegen tun? Wie dekolonialisieren wir die Debatte um den globalen Süden?

Diese und viele weitere Fragen wurden in der letzten Woche auf dem International Journalism Festival in Perugia verhandelt. Mir hat vor allem gefallen, dass die Debatten im Journalismus endlich technologiekritischer wurden und man sich wieder mehr mit handwerklichen Fragen und Inhalten beschäftigt, statt zu glauben, dass Technik den Journalismus retten wird. Damit kommen wir zur eigentlichen Gretchenfrage: Wie können wir besser (perspektivenreicher, informativer, lösungsorientierter) berichten? Das war zunehmend Gegenstand der Panels und Diskussionen. Vier von denen möchte ich euch vorstellen, inklusive Links zum Nachschauen. Alle Panels sind auf Englisch.

Healing the toxic cycle of news media and politics: constructive journalism approaches to political reporting

Ulrik Haagerup, Leiter des Constructive Institutes in Århus, ist mit drei Kolleginnen aus Dänemark, Schweden und Norwegen nach Italien angereist, um drei politische Debattenformate vorzustellen, die nicht auf Konfrontation, sondern auf Kooperation setzen. Besonders spannend ist dabei das Format, was Dorthe Løwendahl Bomann vorstellt, in dem Politiker:innen Probleme lösen müssen, während die Wände im Studio zusammenschrumpfen: Gamification, Mediation und andere Incentive-Strukturen als Ideen für konstruktiven Politiktalk. War definitiv mein Lieblingspanel.

From “info pollution” to “infobesity”: reframing the information crisis to finally solve it

Welche Informationen sind eigentlich "gesund"? Und hilft dieser Ansatz der Debatte um Desinformation, einen besseren Blick in Richtung Lösungen zu finden, fragen Mario Vasilescu (Readocracy), Lianne Kerlin (BBC), Paul Nemitz (EU-Kommission) und Mark Little (Kinzen). Wer in der Informationsflut der digitalen Supermärkte sich demnach nicht an zu süßen, nährwertlosen Informationshäppchen dickessen möchte, kann dann unter dieser Lupe die passenden Antworten diskutieren: Zuckersteuer, Zutaten-Transparenz, Ernährungslabels und Schulunterricht zu Aufklärung.

Decolonizing global media coverage

Unser Blick auf den globalen Süden – auch journalistisch – ist eigentlich relativ gut mit dem Afghanistan-Einsatz zu vergleichen: Weiße Retter aus dem Westen eilen heran, um "denen" mal Zivilisation, Demokratie und Lösungen (ungefragt) zu bringen. Dazu kommt die Themenverzerrung: Konflikte, Katastrophen, Klimawandel, Epidemien, Flüchtlinge und Hungersnöte sind vor allem die Themen, bei dem der "white saviour journalism" noch eine Menge lernen kann, statt nur die schlimmsten gesellschaftlichen Realitäten zu spiegeln. Spannendes Panel zu einer Denke, die im Westen noch viel zu wenig verbreitet ist.

How to fight your biased brain

Und da sind wir schon beim letzten Panel und den kognitiven Verzerrungen, denen unsere Gehirne den ganzen Tag beim Denken aufgesessen sind. Wer sich diese bewusst macht, kann auch besser berichten. Das Panel, das ich moderieren durfte, nähert sich dem Thema dabei durch drei unterschiedliche Perspektiven: Maren Urner berichtet aus der neurowissenschaftlichen Sicht und was unsere Gehirne eigentlich treiben, Meera Selva vom Reuters Institute erklärt, wie Diversität in Newsrooms vor Biases schützt und die Datenjournalistin Christina Elmer bringt die technische Ebene hinzu. Denn: Daten und AI sind auf der einen Seite ebenfalls verzerrt, weil natürlich auch nur von Menschen programmiert, auf der anderen Seite können sie uns aber auch helfen, einen nüchterneren Blick auf Themen zu bekommen.

Best of International Journalism Festival

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