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Zeit und Geschichte

Napoleon Bonaparte – zum 200. Todestag

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergMittwoch, 05.05.2021

Was Friedrich Schiller über den Wallenstein sagt, trifft noch stärker auf Napoleon zu:

Von der Parteien Gunst und Hass verwirrt, schwankt sein Charakterbild in der Geschichte.

Das aus Korsika stammende politische Genie starb mit 51 Jahren am 5. Mai 1821 auf St. Helena. Auch nach 200 Jahren ist er bekannt und umstritten. Und das liegt an seinem Handeln und seiner Legende: Soll man vor allem den großen Reformer, der mit dem Code Civil das bürgerliche Recht nicht nur in Frankreich einführte, feiern? Oder soll man den brutalen Feldherrn, der die Sklaverei wieder einführte, ins Zentrum rücken?

Eurotopics zitiert aus dem Le Figaro (FR) eine lobende Stimme:

Neben Jeanne d'Arc und de Gaulle zählt Napoleon zu unseren weltweit bekannten Persönlichkeiten. In Paris regen sich einige tugendhafte Geister auf, doch die Welt ist weiterhin von seinem Schicksal fasziniert. Ja, er muss also kommemoriert und gefeiert werden, selbstverständlich! Dies behindert nicht die kritische Arbeit der Historiker. Merken wir uns unter seinen vielen Verdiensten den, ein Land über sich hinauswachsen lassen zu haben, und zwar dauerhaft. ... Napoleon hat dem Land ein gewisses Selbstbild vermacht, das sich in einem großartigen Wort zusammenfassen lässt, das zwar heute in Verruf ist, aber knapp zwei Jahrhunderte lang die Grundlage darstellte: la Grandeur.

Gleichzeitig kann man eine kritische Meinung aus der L'Humanité (FR) lesen. Hier werden die Folgen benannt:

1,7 Millionen Tote in rund 15 Jahren ungeteilter Herrschaft, die im Untergang endete. Ein ausgeblutetes Frankreich, das in vielerlei Hinsicht in die Hände ausländischer Mächte gelangte, die verpasste Erstlingsfrucht der Industriellen Revolution, eine neue Aristokratie als nutznießerische Verbündete alter Art, und die ewige Misere des zur Finanzierung der Kriege geprellten Volks.

Das 19. Jahrhundert war geprägt von Auseinandersetzungen mit Napoleon.

Die Zentralgestalt Raskolnikow in dem 1866 erschienenen SCHULD UND SÜHNE / VERBRECHEN UND STRAFE will erfahren, ob er eine Laus ist oder ein Mensch. Dostojewski lässt ihn zum Mörder werden auch durch das Beispiel Napoleons und dessen „erlaubter“ Rücksichtslosigkeit.

Der hier empfohlende Dokumentarfilm NAPOLEON - DER TOD HAT SIEBEN LEBEN nähert sich in sieben Schlüsselmomente dessem widersprüchlichen Charakter und Handeln.

Immer wieder lieferte er sich ein Duell mit dem Tod. So erschuf er den Mythos der Unbesiegbarkeit am 15. November 1796. Angeblich überlebte General Napoleon, die Trikolore auf der Ponton-Brücke bei Ronco all'Adige schwenkend, die Geschosse des österreichischen Feindes. Oder beim Staatsstreich am 18. Brumaire VIII des französischen Revolutionskalenders nutzte Napoleon am 9. November 1799 ein vermeintliches Attentat: Er tötete skrupellos viele seine Gegner oder deportierte sie, und wurde mit 30 Jahren erster Konsul und Alleinherrscher von Frankreich. Nach einem weiteren Anschlag in der Pariser Rue Saint-Nicaise ein Jahr später zerschlug er in einem Rundumschlag die noch existierende Opposition – und zwar sowohl Jakobiner wie Royalisten. Immer wieder überlebte er – bis Napoleon, verbannt auf die Atlantikinsel St. Helena, sich als Märtyrer inszenierte und aus seinem Tod ein romantisches Trauerspiel machen.

Deshalb schrieb der französische Klassiker François-René de Chateaubriand:

Lebend hat er die Welt nicht erworben, tot besitzt er sie.

Bis zum 29. Juni 2021 ist der Film in der Mediathek zu sehen.

Napoleon Bonaparte – zum 200. Todestag

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