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Flucht und Einwanderung

Gestern & Heute: Was sich in der Landwirtschaft zeigt, sind keine Missstände, sondern das System

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergMittwoch, 24.06.2020
In der Europäischen Union herrscht eine grundlegend ungleiche Arbeitsteilung, die hunderttausende Osteuropäer zumindest saisonweise aus ihrer Heimat vertreibt und in den zentralen Ländern schuften lässt - für die Fleischindustrie findet man einiges in einem Vorgänger-piq.


Nun Vergleichbares für die Landwirtschaft.

Da Supermarktketten wie Lidl überall in der EU zu finden sind, landen oft Produkte von Migranten sogar wieder in deren Herkunftsländern wie Rumänien und lokale Produzierende werden verdrängt, zuweilen zu Entlassungen und Kürzungen gezwungen, ja einige werden selbst vertrieben.

Noch mehr Arbeitslose von den Rändern Europas gehen in die Zentren.

So entsteht eine Abwärtsspirale, die Wut entfacht und die sich oft an Migranten entlädt.

Das Herzstück Europas ist eine hochprofitable Industrie, die darin spezialisiert ist, billige Arbeitskräfte aus dem Osten in verschiedene Staaten des Zentrums zu importieren. Das ist nichts Neues, aber es wird selten als grundlegende Eigenschaft des europäischen Projektes diskutiert. Professionalisierte Rekrutierungsagenturen und die Institutionalisierung auf EU-Ebene haben dieser Industrie in den letzten Jahrzehnten einen Schein der Legitimität verliehen, der jetzt erschüttert wird durch die schlechte Optik armer Migrantinnen und Migranten, die gezwungen werden, während einer Pandemie auf deutschen Höfen zu arbeiten.

Der Tod eines rumänischen Erntehelfers, der es aufgrund seiner Corona-Infektion in die Hauptnachrichten schaffte, setzte ein Schlaglicht.

Vergleichbares berichtete Matthias Greffrath schon in Zeiten bevor der Virus sich verbreitete in "Rumänien auf der Kippe"

Darin beleuchtete er beispielhaft die neuen Landnahmen:

Äcker wurden schon vor der Marktöffnung über Strohmänner von zumeist westlichen Investoren aufgekauft oder gepachtet. Seit 2014 dann im großen Stil: Ungefähr die Hälfte des nutzbaren Bodens ist inzwischen in den Händen von zumeist ausländischen Investoren – Agrarmultis aus Westeuropa und dem Nahen Osten oder Banken und Pensionsfonds. „Wachstum, soweit das Auge reicht“, so steht es etwa unter den blühenden Landschaften auf dem Prospekt der Firma Agrarius aus Bad Homburg. Wachstum heißt in solchen Prospekten: „Ackerland hat eine deutliche bessere Performance als die Financial Times Stock Exchange Hundred“; heißt: „die weltweite Nachfrage nach Nahrung lässt weiterhin steigende Preise erwarten“, heißt: „in Rumänien gibt es Chancen, die im westlichen Teil Europas weitgehend ausgeschöpft sind“, heißt: „die EU-Subventionen sind eine solide Basis für nachhaltige finanzielle Erträge.“

Das ist aber keine Besonderheit von Rumänien oder der EU.

Im Hauptartikel gibt es Streiflichter auf andere Weltgegenden. Hunderttausende Lateinamerikaner malochen auf Feldern der USA.

Viele davon sind ohne Einreisepapiere über die Grenze gekommen, wie viele, die in Griechenland oder Spanien wie Sklaven gehalten werden und die aus Nordafrika und Südasien stammen.

Überall auf der Welt – insbesondere in der Landwirtschaft – werden körperlich Arbeitende ausgebeutet und misshandelt.

Es ist auch nichts Neues, keine neuzeitliche ökonomische Barbarei, sondern man kann es schon im Roman Früchte des Zorns lesen. Dieser Klassiker war keine Prophetie, sondern er beruhte auf langen Recherchen in Migrantenlagern in Kalifornien und inspirierte soziologische Studien.

Zuerst erschien er 1939, kein Geringerer als John Ford verfilmte ihn und der Autor John Steinbeck erhielt 1962 den Nobelpreis für Literatur.

Kurzum: Wer mit Lebensmittel große Profite erzielen will, muss Arbeitsmigranten ausbeuten.

Etliche Vorschläge für Reformen unterbreiten Florin Poenaru und Costi Rogozanu, die beiden Autoren des Hauptartikels, vom Grundeinkommen über Arbeitsschutz bis zur Senkung der Profitmargen.

Ihr Fazit:

Die Pandemie hat den Sozialdarwinismus der EU offengelegt. Wenn die Linke dies nicht kritisiert und dagegen vorgeht, dann wird die reaktionäre Alternative der Orbáns und Le Pens die einzige im Angebot sein.

Gestern & Heute: Was sich in der Landwirtschaft zeigt, sind keine Missstände, sondern das System

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Kommentare 23
  1. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor fast 4 Jahre · bearbeitet vor fast 4 Jahre

    webinar bei Sven Giegold in ähnlicher Causa:

    https://us02web.zoom.u...

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor fast 4 Jahre

      Danke, das wollte ich auch hier verlinken, denn ich erhielt per Mail eine Einladung.

  2. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor fast 4 Jahre · bearbeitet vor fast 4 Jahre

    Werden mit Lebensmitteln bei diesen Preisen große Gewinne erzielt? Ich finde dazu eigentlich keine Beweise. Unsere Discounter und Supermärkte jedenfalls schwächeln beim Gewinn, wenn sie überhaupt welchen machen. Oder Tönnis:

    "Doch der Unternehmenserfolg litt in den vergangenen Jahren, wie eine gründliche Analyse der zuletzt veröffentlichten Geschäftsberichte zeigt. Eine Gewinn-und-Verlust-Rechnung veröffentlicht der Gesamtkonzern zwar nicht. Doch der Geschäftsbericht verrät: „Die sonstigen Konzernrücklagen beinhalten die (...) Jahresergebnisse der Tochterunternehmen.“ Der jährliche Zuwachs entspricht damit im Wesentlichen dem Konzernjahresgewinn.

    2017 blieben Tönnies damit unterm Strich 58 Millionen Euro, 2018 nur noch knapp 19 Millionen Euro – wenn man Buchgewinne durch die Umgliederung einer Tönnies-Tochter außer Acht lässt.

    Wie ertragsschwach das Unternehmen erscheint, zeigt ebenso der Teilkonzern „Tönnies International Holding GmbH“ in Rheda-Wiedenbrück, der – anders als der Gesamtkonzern – eine Gewinn-und-Verlust-Rechnung veröffentlicht. Hier schaffte Tönnies eine Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern (Ebit) von gerade einmal 2,8 Prozent, nachdem das Unternehmen im Vorjahr sogar rote Zahlen geschrieben hatte."
    https://www.handelsbla...

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor fast 4 Jahre

      Es geht bei den empfohlenen Artikeln nicht um Tönnies, sondern um die Landwirtschaft, einschließend der Bodenspekulation. Deshalb heißt es im Greffrath-Stück:

      "Selbst bei einem Hektarpreis von 5000 Euro – der Spitzenpreis in Spitzenlagen – gibt es mehr als 3 Prozent Rendite, auch wenn die ganze Ernte verdirbt, auch wenn der Eigentümer nur einmal mit dem Traktor über den Acker fährt. Das ist immer noch die Logik der destruktiven EU-Agrarpolitik."

    2. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor fast 4 Jahre

      @Achim Engelberg Du schreibst: "Kurzum: Wer mit Lebensmittel große Profite erzielen will, muss Arbeitsmigranten ausbeuten." Also wo werden denn große Gewinne gemacht? In der hochsubventionierten Landwirtschaft? In Rumänien? Warum betreibt man dann nicht gleich da die Landwirtschaft und holt die Arbeitskräfte nach Westeuropa, wo man viel höhere Löhne hat? Das zunehmend nur große Betriebe überleben bedeutet doch nicht zwangsläufig dass dort große Profite erzielt werden. Worauf genau beziehen sich denn nun die angeblichen drei Prozent Rendite (die nun wirklich nicht hoch wäre)? Warum erntet man überhaupt noch, wenn man mit drei % ohne Arbeit rechnen kann. Das spekulativ Land aufgekauft wird, weil man mit steigenden Preisen für Land rechnet, auch das spricht nicht zwangsläufig für eine "hochprofitable Industrie". Ich finde, dass passt Irgendwie alles nicht zusammen. Sorry .....

    3. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor fast 4 Jahre

      @Thomas Wahl Nicht die einzelnen Bauern + die Subunternehmer machen die Profite, sondern die Lebensmittelkonzerne, die mit hochsubventionierten Großfirmen verbunden sind.

      Nicht nur der linke Greffrath schreibt das, sondern im Manager-Magazin wird zum Beispiel der Umsatz der Schwarz-Gruppe (u. a. Vertriebslinien Lidl und Kaufland) für 2018 mit 112,7 Milliarden Euro beziffert.

      Die Basis sind Wanderarbeiter und Einwanderer. Immer, wenn ich im Supermarkt beispielsweise Tomaten aus Spanien sehe, denke ich an die Afrikaner, die ich im letzen Jahr in Andalusien sah und teilweise sprach, wenn nicht Aufseher mich fortjagten. Neben den Plantagen hausten die neuen Sklaven in Hütten.

      Und Ähnliches (nicht Gleiches) findet man in der amerikanischen Literatur, beispielsweise der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert.

      In der verlinkten DTV-Ausgabe von "Früchte des Zorns" findet man Angaben wie der Roman zu soziologischen Untersuchungen führte. Diese fehlen teilweise für unsere Tage.

      Bezeichnenderweise beruft sich Greffrath auch auf Recherchen einen Romanautors, der den 1. Platz des Deutschen Krimipreis erhielt.

    4. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor fast 4 Jahre

      @Achim Engelberg Recherchiere mal den Gewinn Und nicht den Umsatz von Lidl und Co. Du wirst dich wundern. Entscheidend ist nicht was man glaubt sondern was wirklich ist.

    5. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor fast 4 Jahre

      @Thomas Wahl Wie soll ich das machen?

      Angaben zum Gewinn gibt es traditionell nicht.

      Immerhin gehören den drei reichsten Deutschen 2019 Lebensmittelkonzerne, darunter auch - wie in den letzten Jahren - Dieter Schwarz.

      Für unser Land gilt: unten sind die teilweise kasernierte Saisonarbeiter und oben die reichsten Deutschen.

    6. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor fast 4 Jahre

      @Achim Engelberg Dass das geschätzte Vermögen sehr hoch ist, sagt doch auch nichts über den Gewinn. Von seriösen Journalisten erwarte ich, dass sie sich Mühe geben und das rauskriegen. Es gibt ja Indizien. Das können wir beide sicher nicht allein. Aber wenn ich die zahlreichen Probleme von Metro, Real und anderen Handelsketten sehe, die Preiskämpfe und Pleiten, dann deutet das nicht auf große Gewinne hin. Und wenn man es nicht weiß, dann sollte man es nicht behaupten.

      Wir sind uns sicher einig, dass die Zustände in der spanischen Tomatenproduktion nicht gut sind. Nur, die Arbeiter finden offensichtlich keine bessere Arbeit in ihren Ländern. Holländische Tomaten zeigen jedenfalls, das man auch anders preiswert produzieren könnte - allerdings mit sehr wenigen Arbeitskräften.. Wie auch immer, der Druck auf die Löhne kommt offensichtlich nicht (allein) aus dem Gewinnstreben sondern aus dem Preisdruck in den westlichen Supermärkten. Und die Lösung für die vielen Armen in Osteuropa wird nicht sein, dass wir die Tomaten etc. teurer machen. Und auch wenn wir die Vermögen enteignen, wird kein Wanderarbeiter wirklich mehr Lohn bekommen. Diese Länder müssen ihre Wirtschaften und die Produktivität entwickeln und die Arbeit qualifizierter gestalten. Was ein ungeheuer schwieriger Weg ist. Es mag sein, dass dafür die Freizügigkeit in Europa, der Euro und die fehlenden Handelsschranken sogar problematisch sind.

    7. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor fast 4 Jahre

      @Thomas Wahl We agree to disagree.

    8. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor fast 4 Jahre

      @Achim Engelberg Einverstanden .....😏

    9. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor fast 4 Jahre

      @Thomas Wahl Ich bilde mir gar nicht ein, in der Sache einen Durchblick zu haben, aber frage mich, für wen es denn eigentlich gut läuft...sicher nicht für diese Wanderarbeiter, für unsere Bauern auch nicht, sehr schlecht für die Umwelt, auch sehr schlecht für die Öffentlichkeit (Preisstützen, Subventionen, Umweltschäden, Belastung der Gesundheitssysteme).
      Okay - der Verbraucher kann billig, moralisch und qualitativ belastete Tomaten kaufen - aber will er das? Oder muss er das nur, weil er nämlich für sein Wohnen 5x so viel braucht, wie vor 50 Jahren?
      Thomas sagt, dass es für die Konzerne auch nicht läuft. Da habe ich auch meine Zweifel, denn auch wenn ein Konzern den anderen mal unter Druck setzt oder sogar einer auf der Strecke bleibt - die Eigentümer (große und kleine) haben bis dahin mit ihrem Geld mehr Geld verdient.
      Aber sagen wir mal Thomas hat recht- warum machen wir es denn dann so? Wir wissen schon so lange, dass es volkswirtschaftlich scheisse läuft und für die Schöpfung katastrophal. Was ist denn die treibende Kraft dahinter, dass wir scheinbar unfähig sind, es besser zu machen?

      Den Status Quo betrachtend würde ich übrigens auch sagen, dass Euro, Freizügigkeit und fehlende Handelsschranken ein Problem sind für eine positive Entwicklung.

    10. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor fast 4 Jahre

      @Marcus von Jordan Ich bin mir nicht sicher ob wir unfähig sind es besser zu machen. Aus meiner Sicht ist vieles in der Welt besser geworden, was man bei https://ourworldindata... auch sehen kann. Bei der Frage klingt auch ein wenig die Meinung an, das was wir jetzt haben wäre irgendwie das Ergebnis eines Gesamtwillens oder einer Planung oder nur des Willens der Reichen. Aber eigentlich ist es die so von keinem gewollte Resultante von Milliarden Einzelwillen. Ich kann immer wieder nur auf Engels verweisen, der am Ende seines langen Erfahrungsweges 1890 formulierte:
      "Zweitens aber macht sich die Geschichte so, daß das Endresultat stets aus den Konflikten vieler Einzelwillen hervorgeht, wovon jeder wieder durch eine Menge besonderer Lebensbedingungen zu dem gemacht wird, was er ist; es sind also unzählige einander durchkreuzende Kräfte, eine unendliche Gruppe von Kräfteparallelogrammen, daraus eine Resultante - das geschichtliche Ergebnis – hervorgeht, die selbst wieder als das Produkt einer, als Ganzes, bewusstlos und willenlos wirkenden Macht angesehen werden kann. Denn was jeder einzelne will, wird von jedem andern verhindert, und was herauskommt, ist etwas, das keiner gewollt hat. So verläuft die bisherige Geschichte nach Art eines Naturprozesses und ist auch wesentlich denselben Bewegungsgesetzen unterworfen. Aber daraus, daß die einzelnen Willen - von denen jeder das will, wozu ihn Körperkonstitution und äußere, in letzter Instanz ökonomische Umstände (entweder seine eignen persönlichen oder allgemein-gesellschaftliche) treiben - nicht das erreichen, was sie wollen, sondern zu einem Gesamtdurchschnitt, einer gemeinsamen Resultante verschmelzen, daraus darf doch nicht geschlossen werden, daß sie = O zu setzen sind. Im Gegenteil, jeder trägt zur Resultante bei und ist insofern in ihr einbegriffen." (Karl Marx und Friedrich Engels: Briefe; Ausgewählte Schriften in zwei Bänden; Band II; Dietz V. 1952)

      Was uns nicht abhalten sollte für bessere Lebensverhältnisse der Wanderarbeiter einzutreten. Nur sollte klar sein, dass höhere Löhne irgendwann zu mehr Automatisierung und oder Abwanderung eines Wirtschaftszweiges führt. Und dann sind die Bedingungen dort in den armen Länder i.d.R. erst mal noch schlechter - ehe es evtl. besser werden kann. China ist durch ein solches Tal gegangen. Südkorea wohl auch.
      Vielleicht können wir auch mal über die Bemerkung von I. Krastev nachdenken:

      "Ich habe in bulgarischen Medien keinen Ärger über die Vorkommnisse in der Fleischfabrik wahrgenommen. Europa hat in der Krise gelernt, wie sehr manche Wirtschaftszweige in Westeuropa und Deutschland abhängig sind von Arbeitern aus Ost- oder Südosteuropa. Wenn Sie an die niedrigen Löhne bei uns denken, verstehen Sie, dass ein Arbeitsplatz in Westeuropa für unsere Arbeiter einen sozialen Aufstieg bedeutet." https://www.piqd.de/us...

    11. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor fast 4 Jahre

      @Thomas Wahl Engels stimme ich.

      Krastev, der momentan zu viel publiziert, nur bedingt. Es spricht doch eher gegen die bulgarischen Medien.

      Wir haben doch vor Ort, damit meine ich nicht nur Bulgarien, die Lage, dass viele Menschen anderswo arbeiten. Man findet Dörfer, in denen Kinder von den Großeltern erzogen werden:
      http://www.edition-fot...

      Das sollte man ändern und wir können das ändern.

    12. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor fast 4 Jahre

      @Achim Engelberg Wie können "wir" das ändern? Wer ist wir?

    13. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor fast 4 Jahre

      @Thomas Wahl Gut, das ist etwas verallgemeinert geschrieben. Aber ich gab ja schon im Piq mit dem Hinweis auf den New Deal eine Richtung vor.
      Damals gab es Proteste und Demonstrationen, die zum Eingreifen der Regierung führte.

      Medien können auch Druck aufbauen - damals wie heute.

      Und: Wer es sich leisten kann, sollte in regionalen Bioläden kaufen.
      (Obwohl hinzugefügt sei, ein rumänischer Saisonarbeiter infizierte sich in einer engen Unterkunft und starb. Er stach Spargel für regionale Märkte.)

    14. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor fast 4 Jahre

      @Thomas Wahl ganz grundsätzlich: ich mag deine Relativierungen vermeintlicher linker Impulse.

      Für die Situation in der Landwirtschaft scheint mir aber dieser sehr theoretische Ausritt erstaunlich komplex.
      Und es erscheint mir doch sehr eindeutig, dass die "Ver-Konzernung" und Zentralisierung hier den Schaden recht nachvollziehbar verantwortet. Die gesamte politische Lenkung hat jetzt jahrzehntelang nur dem gedient. Nur immer dem industriellen Interesse und dem quantitativen Wachstum, das der Konzern braucht, um shareholder zu bezahlen. Bauer, Verbraucher, Volkswirtschaft und Natur stehen vor einem Trümmerhaufen...da ist nichts besser geworden. Und ich sehe da keine Bewegungsgesetze und Kräfteparallelogramme - ich sehe Lobbyisten, die immer wieder durchgesetzt haben, was ihre Konzerne gebraucht haben - von der BASF bis zur Müller Milch. Und ich hätte, ganz naiv vielleicht, gerne eine Politik, die Strukturen schafft für regionale Vermarktung und die Qualität statt Quantität belohnt. Ich bin davon überzeugt, dass das sehr viele Probleme sehr schnell lösen würde und noch viel mehr auf einen guten Weg bringen.

      Dafür muss man niemanden enteignen. Man muss nur anfangen das zu fördern, was für die Vielen gut ist und nicht immer nur für die, die mit Geld haben, Geld verdienen wollen.

    15. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor fast 4 Jahre · bearbeitet vor fast 4 Jahre

      @Marcus von Jordan Also grundsätzlich ist eine Regionalisierung sicher richtig. Ich habe auch in meiner Region im Rheinland den Eindruck, dass die Zahl der Hofläden etc. zunimmt. Aber auch die Preise steigen dort. Und Verbraucher sind Bestandteil des Kräfteparallelogramms - nich nur die Armen. Und ob man damit zu höheren Löhnen und besseren Lebensbedingungen der Gastarbeiter kommt? Mein Bauer, in dessen Elternhaus wir wohnen, ist bei der Regionalisierung kräftig dabei. Nur ohne preiswerte und zuverlässige Erntehelfer ist er aufgeschmissen.

    16. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor fast 4 Jahre

      @Thomas Wahl ja...drum müsste dann eben da die staatliche Förderung hin. Hofläden haben aber vermutlich wenig Lobbyisten im BT. Immerhin haben sie die Grünen.

  3. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor fast 4 Jahre

    Toller piq Achim!
    Ich lese gerade die Früchte des Zorns und bin platt von der Aktualität.

    Beobachtet habe ich das auch in Schlesien, wo ein Großteil der erstklassigen Böden schon Mitte der 90er verteilt war an hochsubventionierte Agrar-Großunternehmer aus Holland und Norddeutschland. Was schon unnötig zu erwähnen, dass diese Art von Bewirtschaftung brutal zerstörerisch mit Flächen und Grundwasser umgeht.

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor fast 4 Jahre

      Danke!

      Da meine Familie mütterlichseits aus Schlesien stammt, erlebte ich das. In den wenigen Hotels mit gehobenen Standards, was sich mittlerweile änderte, traf man auf solche Manager.

      Aus der von Steinbeck beschriebenen Krise fanden die USA durch die Sozialreformen des New Deals.

      Heute sprechen einige von einem Green New Deal.

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor fast 4 Jahre

      @Achim Engelberg ...sehr interessant. Gibt es da schon konkrete Ausformulierungen zu diesem new green deal...
      Aber ich google erst mal selber :)

    3. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor fast 4 Jahre

      @Marcus von Jordan Eine Kurzfassung empfahl ich hier:
      https://www.piqd.de/ze...

      Natürlich ersetzt die nicht das Buch:
      http://www.hoffmann-un...

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