Am 14. August 2020 feiert Wim Wenders seinen 75. Geburtstag und die ARD hat sich was einfallen lassen, was auffällt.

Eine multimediale Reportage macht mit dem Ausnahmeregisseur bekannt, mit Weggefährten oder mit wiederkehrenden Motiven.

Bis zum 14. September 2020 kann man in der ARD-Mediathek etliche Filme von Wenders sehen. Nicht alle sind Meisterwerke, aber viele sind sehenswert.

Der Himmel über Berlin (1987) zeigt die noch durch den Zweiten Weltkrieg lückenhafte Stadt, wo oft kein Gebäude den freien Blick auf den Himmel verstellt. Es sind aber auch die durch den Kalten Krieg entstandenen zwei Halbstädte zu sehen.

Für diesen hochpoetischen Film schrieb u. a. der Literaturnobelpreisträger Peter Handke am Drehbuch mit und es ist – neben Otto Sanders und Bruno Ganz – Curt Bois zu sehen, also einer der ersten deutschen Filmstars in seiner letzten Kinorolle.

Aus der frühen Zeit sei die Handke-Verfilmung Die Angst des Torwarts beim Elfmeter (1972) empfohlen. Wenders bezeichnet den Streifen als seinen Erstlingsfilm, weil sich hier seine Handschrift zeigt.

Gut gefallen hat mir Pina – tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren (2011). Aus stilbildenden Stücken der Tanzlegende Pina Bausch (1940-2009), aus Choreografien aus mehreren Jahrzehnte, schuf Wim Wenders eine eindrückliche Collage, die auch als Geschichte der Gefühle gesehen werden kann.

Paris, Texas (1984) ist bis heute der letzte Spielfilm, für den ein deutscher Regisseur mit der Goldenen Palme ausgezeichnet worden ist. (Anmerkung: Michael Haneke ist Österreicher.)

Auf etliche Filme bin ich noch gespannt.