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Technologie und Gesellschaft

Saubere und kühle Stadtluft mit High-Tech-Moos-Bäumen

1E9 Magazin
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1E9 MagazinSamstag, 05.06.2021

Weltweit wachsen die Städte immer mehr. Doch das hat große Nachteile. Denn oft wurde und wird dabei das städtische Klima vernachlässigt. Versiegelte Flächen, Beton- und Glasbauten sorgen für sogenannte Hitzeinsel und Hitzestaus in den Straßenschluchten. Dazu kommt Feinstaub, der sich wie in einer Glocke um die Städte sammelt. Das kann krank machen.

Gegenmittel? Gibt es genug. Mehr Bäume, mehr Gras, kleine Seen, Bäche und Parks. Das Verbannen von Autos aus der Stadt und fördern des öffentlichen Personen Nahverkehrs sind weitere Mittel. Doch die laufen nur sehr langsam an. Und in manchen Städten erscheinen solche Entwicklungen sogar unmöglich. Das deutsche Start-up Green City Solutions will daher eine Ad-hoc-Lösung anbieten, die zumindest in Teilen eine Abhilfe darstellen kann: artifizielle Bäume, die die Luft säubern und kühlen.

Ein City Tree soll bis zu 3.500 Kubikmeter an Luft pro Stunde filtern. Dabei soll er die Feinstaubbelastung in der unmittelbaren Umgebung um rund die Hälfte reduzieren und die Temperatur um rund 2 Grad Celsius abkühlen. Probeläufe in London bestätigten diese Werte. Möglich wird das nicht durch synthetische Filter wie in Haushaltsluftreinigern, sondern durch ganz natürliche. Denn Green City Solutions setzt auf verschiedene und bewusst kombinierte Moosarten, die auf Platten im Inneren hinter der Holzverkleidung der City Trees wachsen und vom Unternehmen selbst in einer 1.200-Quadratmeter-Moosfarm gezüchtet werden.

Ein Baum mit Strom

Die Idee zu den Moos-Bäumen hatte Green-City-Solutions-Gründer Peter Sänger vor mehreren Jahren. Denn er studierte Gartenbau und erkannte die imposanten Fähigkeiten von Moosen. Die binden Feinstaub gleich einem Mikrofasertuch und können ihn in großen Teilen verstoffwechseln – also „fressen“, wie Sänger sagt. Moos allein ist aber nicht effektiv genug. Sondern es muss mit Technik unterstützt werden, um wirklich eine Wirkung zeigen zu können.

Der aktuelle City Tree gleicht optisch etwas einem Bienenstock. Das Moos ist von außen nur durch Spalten zwischen einer Holzverkleidung zu erkennen. Denn je weniger direkte Sonneneinstrahlung, umso besser. Dazu kommen Gebläse, die die Luft von außen einsaugen und wieder nach draußen pusten. Verbaut sind auch ein Bewässerungssystem und jede Menge Sensoren, die Luftqualität, Luftfeuchtigkeit, Temperatur und weitere Datenpunkte erfassen, die die optimale Versorgung des Moos und seine maximale Filterfähigkeit sicherstellen sollen.

Ein Nachteil der Kunstbäume? Sie verbrauchen im Gegensatz zu den Originalen elektrischen Strom. Wenn auch nicht viel. Es sollen 1,5 bis 2 Kilowattstunden pro Tag sein. Varianten, die zusätzlich als WLAN- oder Ladestationen für E-Bikes oder E-Autos dienen, verbrauchen natürlich umso mehr. Daher legen die Entwickler es den Käufern – vor allem Städten und Institutionen mit öffentlichen Anlagen – nahe, möglichst Öko-Strom zu nutzen. Und das möglichst auch für weitere Varianten der Kunstbäume, die das Start-up produzieren will: eine schmale Variante, die auch als Werbefläche taugt oder Pflanzkübel-artige Moos-Kuben, die sich in die Wände von Büros oder an die Fassaden von Gebäuden einbauen lassen.

Das kleine Team hat durchaus Ambitionen. „Wir haben große Ziele und daher braucht es im Moment auch noch größere Lösungen“, sagt Sänger. „Wir wollen bis 2030 saubere Luft für 500 Millionen Menschen produzieren, 1.095.000 Tonnen CO2 kompensieren und Luftqualität sichtbar machen.“

Saubere und kühle Stadtluft mit High-Tech-Moos-Bäumen

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Kommentare 1
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor fast 3 Jahre

    Guter Ansatz. glaube mich aber zu erinnern dass diese Neuigkeiten schon vor 2019 online waren und zuletzt schon Ergebnisse vorlagen die leider eine recht geringe Wirksamkeit nahe legten (?).

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