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Technologie und Gesellschaft

Die Blockchain soll Videospiele zu Parallelwelten machen

1E9 Magazin
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1E9 MagazinMittwoch, 07.07.2021

Ob man Kryptowährungen sinnvoll findet, das sei dahingestellt. Sicher ist: Bitcoin, Ethereum und Co. wirbeln die Finanzwelt durcheinander. Noch einflussreicher scheint die Technik hinter den digitalen Währungseinheiten zu sein: die Blockchain, eine stetig wachsende Datenbank, die alle Transaktionen verzeichnet – und mittlerweile noch viel mehr. Denn die Blockchain ist durch moderne Systeme wie Ethereum, Tezos und Wax ziemlich smart geworden. Das fasziniert immer mehr Spieleentwickler, die glauben, dass die Blockchain die nächste Evolutionsstufe der Videogames befeuern könnte.

„Ich begann mich zu fragen, wie all das das Gaming irgendwie beeinflussen oder verändern könnte“, sagt Sergey Kopov im Gespräch mit 1E9. Er ist ein langjähriger Spieleentwickler und Gründer von 0xGames, einem der ersten dezidierten Blockchain-Gaming-Studios. Aber sein spielerisches Interesse sei mit dem Start von CryptoPunks geweckt worden. Bei diesem Projekt des Start-ups Larva Labs wurden von einem Algorithmus 10.000 Gesichter im Stile früher Adventure-Spiele generiert. Das Unternehmen hat sie dann als einzigartige NFT-Sammelobjekte herausgegeben. Wenig später folgte CryptoKitties von Dapper Labs bei dem statt Pixel-Gesichtern nun Comic-Katzen als NFTs generiert wurden, die von den Sammlern jedoch gepaart werden können, um neue und ebenso einzigartige Katzen zu erschaffen.

Sergey Kopov entwickelte daraufhin 0xUniverse, ein Taktik- und Strategie-Videospiel, bei dem Spieler ins Weltall vorstoßen, Planeten vereinnahmen und Handel treiben. Nahezu alles wird auf der Blockchain gespeichert. 0xUniverse war eines der ersten Videospiele dieser Art. Mittlerweile gibt es zahlreiche weitere – auch welche, die deutlich aufwendiger ausfallen sollen. Darunter Age of Rust, ein Ego-Shooter mit Adventure-Einschlag, bei dem Waffen und Gegenstände als einzige NFTs im Inventar und der digitalen Brieftasche der Spieler existieren.

„Es ist ganz einfach“, sagt Sébastien Borget, der nicht an der Entwicklung von Age of Rust beteiligt ist. „In aktuellen Online-Rollenspielen zum Beispiel, wenn du da ein Schwert oder eine Rüstung bekommst, besitzt du die nicht. Es entscheidet ein Eintrag auf einem Server, ob die Gegenstände in deinem Inventar liegen. Aber mit NFTs hast du deine Gegenstände wirklich. Es steht in der Blockchain, du hast sie in deiner Wallet – auch, wenn das Videospiel irgendwann verschwinden sollte oder dein Spiel-Account gelöscht wird. Du hast die NFTs und kannst damit machen, was du willst.“

Neue Welten

Viele Blockchain-Games werden derzeit von kleinen Studios entwickelt. Etablierte Entwickler schauen aber nicht nur zu. Der französische Spielehersteller Ubisoft unterstützt kleinere Entwickler. Ebenso beobachtet das Fortnite-Studio Epic Games genau, was derzeit passiert. Und manch großer Hersteller soll schon an Konzepten für größere Blockchain-Games werkeln. Das könnte für Gamer ernsthafte Folgen haben.

Sie könnten sich, sollte das Game populär genug und dadurch die entsprechenden Kryptowährungen und NFTs hoch genug bewertet sein, damit vielleicht sogar ihren Lebensunterhalt verdienen. Dieser Gedanke scheint aus Science-Fiction-Romanen wie Ready Player One oder Snow Crash zu stammen, ist aber eigentlich alles andere als futuristisch oder abwegig. Denn es gibt durchaus Menschen, die bereits mit Blockchain-Games das Brot auf den Tisch bringen. Zumindest auf den Philippinen, wo unzählige Leute in Folge der Corona-Pandemie ihre Anstellung verloren.

Geht es nach Sébastien Borget, Spieleentwickler und Leiter der Blockchain Game Alliance, wäre das nur der Anfang. Ihm zufolge könnten durch die Blockchain virtuelle Welten und Paralleluniversen entstehen, die über eigene Ökonomien verfügen. Er selbst arbeitet mit The Sandbox an einer Welt, deren Landfläche an die Nutzer verkauft wird, die darauf dann eigene Städte und Spiele aufbauen können. Ganz ähnlich funktioniert schon jetzt das Blockchain-Welt-Projekt Decentraland.

Erst im Juni 2021 kaufte das Blockchain-Start-up Boson für 600.000 Euro einen Landstrich in Decentraland , um dort eine digitale Mall zu bauen, ein riesiges Einkaufsparadies, wo „einige der bekanntesten Marken“ digitale Fassungen ihrer Produkte anbieten können. Die virtuellen Areale in den digitalen Blockchain-Welten sollen dadurch funktionieren wie kleine autonome Staaten – die aber durch die Blockchain verbunden sind. Letztlich könnte es sogar dazu kommen, dass sich diese virtuellen Welten zu einem gemeinsamen Multiverse verbinden.
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